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Was verbindet künstlerisches Schaffen mit naturwissenschaftlicher Forschung? Dieser Frage widmete sich am vergangenen Dienstag (14. Mai 2025) eine besondere Veranstaltung im Zentrum für effiziente Hochtemperaturstoffwandlung (ZeHS) der TU Bergakademie Freiberg. 

Im Rahmen eines Künstlergesprächs kamen der Maler und Performance Artist Walter Maria Padao, Julius Nordheim (Universitätskommunikation) sowie Professor Helmuth Albrecht (ehem. Direktor des Instituts für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte an der TU Bergakademie Freiberg) in einen regen Austausch über Parallelen zwischen künstlerischen und wissenschaftlichen Verfahrensweisen. Anlass war die aktuelle Ausstellung von Walter Padao im ZeHS sowie eine vorangegangene Performance, die der Künstler gemeinsam mit weiteren Akteurinnen und Akteuren im Februar im Forschungsbau realisierte. Im Zentrum des Gesprächs stand das Nachdenken über Wandlungsprozesse, Zeitlichkeit und räumliche Bedingungen – Themen, die sowohl in der Kunst als auch in der Wissenschaft zentrale Rollen spielen.

„Gerade Formate wie dieses sind es, die lebendige Wissenschaft ermöglichen“, betont Professor Dirk Meyer, Wissenschaftlicher Sprecher des ZeHS. „Sie eröffnen neue Sichtweisen auf Erkenntnisprozesse, schaffen Raum für Selbstreflexion und machen deutlich, wie viel Offenheit, Experiment und Interpretation sowohl Kunst als auch Naturwissenschaft auszeichnet. Für unsere Universität ist das ein wichtiger Impuls für die Weiterentwicklung unserer Universitätskultur.“

Die Veranstaltung machte deutlich, dass die wissenschaftliche Versuchsanordnung und das künstlerische Experiment mehr verbindet als trennt – beides sind Wege, die Welt zu beobachten, zu hinterfragen und neu zu denken. Auch die räumliche Verortung der Ausstellung im Forschungsbau wurde als bewusst gesetzter Bruch mit tradierten Präsentationsformen diskutiert: eine Einladung zum Perspektivwechsel und zur intellektuellen Auseinandersetzung mit dem eigenen Arbeitsumfeld.

Mit dem Künstlergespräch setzt die TU Bergakademie Freiberg ein Zeichen für interdisziplinären Austausch und die Öffnung wissenschaftlicher Räume für kulturelle und gesellschaftliche Debatten – weitere Veranstaltungen in diesem Spannungsfeld sind bereits in Planung.