MINT-EC-Camp „Zukunft Energie – vom Erdgas zum grünen Gas“ am 12. September erfolgreich beendet
Vier Tage lang waren die Schülerinnen und Schüler von Schulen des nationalen Excellence-Schulnetzwerks MINT-EC an der TU Bergakademie Freiberg zu Gast, um sich mit den technischen und gesellschaftspolitischen Aspekten der Nutzung von sogenannten „Grünen Gasen“ auseinander zu setzen.
Die Teilnehmer des MINT-EC-Camps hörten an der TU Bergakademie Freiberg Vorlesungen zu den Grundlagen der Energiegewinnung aus erneuerbaren Gasen. Außerdem lernten sie Technologien zur Umwandlung von Strom in den speicherbaren Energieträger Wasserstoff kennen. Sie erfuhren, wie Biogas aus organischer Substanz (Gülle, Reststoffe, nachwachsende Rohstoffe) entsteht, wie aus elektrischer Energie Wasserstoff wird oder wie man aus Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid Methan erzeugen kann und auf diese Weise einen Energieträger erhält, den man direkt in der vorhandenen Erdgasinfrastruktur transportieren, speichern und nutzen kann und dabei zudem CO2-Emissionen einspart. Die Schüler besichtigen die Forschungsanlagen, in denen einige der zuvor erläuterten Technologien im Technikumsmaßstab eingesetzt und untersucht werden. Im DBI-Gastechnologisches Institut Freiberg nahmen die Schüler am Anti-Havarietraining, einer spektakulären Demonstration zu Gasbränden und Gasexplosionen teil.
Ergänzt wurde die Wissensvermittlung durch Exkursionen zum Energiepark Bad Lauchstädt und zur Biogas-/Biomethaneinspeiseanlage der DREWAG in Haßlau/Roßwein. Im Energiepark Bad Lauchstädt wird weltweit erstmalig die direkte Kopplung von Windstrom aus einem nahegelegenen Windpark und einer Großelektrolyseanlage von bis zu 30 Megawatt getestet. Große Teile des Windstroms werden vor Ort in Grünen Wasserstoff umgewandelt. In einer eigens dafür gesolten Salzkaverne zwischengespeichert, kann der Grüne Wasserstoff über eine umgestellte Gaspipeline in das Wasserstoffnetz der in Mitteldeutschland ansässigen Industrie eingespeist und perspektivisch in der Industrie oder für Mobilitätslösungen eingesetzt werden. In der Biogasanlage konnten die Schüler anschließend hautnah miterleben, wie durch Vergärung eines Gemisches aus Nachwachsenden Rohstoffen und Rindergülle Biogas erzeugt wird. Anschließend wird das Biogas zu Biomethan aufbereitet und an die Einspeiseanlage des Gasnetzbetreibers ONTRAS Gastransport GmbH übergeben. Das erzeugte Biomethan ersetzt fossiles Erdgas in der Versorgung der Stadt Dresden.
Auf der Abschlussveranstaltung am Donnerstag, 12. September nahmen die Teilnehmer stolz ihre Zertifikate für das intensive (Kurz-) Studium der Erneuerbaren Energien in Empfang. Den Schülern haben die drei ereignisreichen Tage sehr gut gefallen. Vielleicht sehen wir einige von ihnen als Studierende in Freiberg wieder.