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Laboratorium Johann Friedrich Heckel

Johann Friedrich Henckel

Johann Friedrich Henckel (1678–1744) 
im Vordergrund – vor seinem chemisch-metallurgischen Laboratorium
in the front – outside his chemical-metallurgical laboratory

Johann Friedrich Henckel (1678-1744) war ab 1712 in Freiberg als Arzt niedergelassen und praktizierte seit 1718 als Land-, seit 1721 auch als Stadt- und seit etwa 1723 als Berg- und Hüttenphysikus. Auf ihn geht die Einrichtung eines Schlackenbades in Halsbrücke zurück. Medizinisch interessierten ihn durch Schwermetalle wie Blei und Arsen ausgelöste Krankheiten. 

Henckels Laboratorium

Sein viel gerühmtes Labor ließ Henckel 1733 errichten. Dort erteilte er chemischen und metallurgischen Unterricht, etwa Andreas Sigismund Marggraf (1709-1782), der den Zuckergehalt der Runkelrübe entdeckte, Michail Wassiljewitsch Lomonossow (1711-1765), der als Student der Marburger Universität zusammen mit Dmitri Iwanowitsch Winogradow (1720-1758) bei Henckel zu Gast war. 

Die Szene im Zentrum der Darstellung versinnbildlicht den vermeintlichen Niedergang der chemischen Ausbildung in Freiberg. Der sich aus seinem Grab erhebende Henckel verweist mit seiner linken Hand auf die symbolhafte Darstellung einer Grube, mit seiner rechten auf sein in gleicher Manier dargestelltes Labor und unterstreicht so die Notwendigkeit, das aus der Grube Geförderte chemisch zu analysieren. Ein verzweifelter junger Mann erfährt so von Henckel noch nach dessen Tod Belehrung – et moriendo docebo.

Heute ist von dem ursprünglichen Laborbau, der zu Lampadius‘ Dienstantritt in Freiberg bereits baulich heruntergekommen war, nichts mehr erhalten. Das Titelkupfer des 1747 in Freiberg posthum gedruckten Vorlesungsmanuskriptes gewährt nur vermeintlich einen authentischen Einblick in das Labor. Tatsächlich sind bei derartigen Abbildungen immer die Möglichkeiten künstlerischer Freiheit sowie die symbolhafte Darstellung von Einrichtungen und Gegenständen in einer Interpretation zu bedenken.