„GEoKonf“ Wissenschaft und Praxis diskutieren zu einer nachhaltige Wärmewende im Quartier
Die Nutzung von regenerativen Energien für die Versorgung von Gebäuden bzw. ganzen Städten mit Wärme und Kälte gewinnt immer mehr an Bedeutung. Bauherren, Kommunen sowie der Gesetzgeber fordern einen steigenden Anteil regenerativer Energien im Bereich Wärme und Elektrizität zur Versorgung von Wohngebäuden und Quartieren. Die Transformation der bestehenden Infrastruktur hin zu einer bezahlbaren, robusten und klimaneutralen Versorgung im Gebäudesektor bedarf neuer und weiterer Technologien für eine nachhaltige erneuerbare und unabhängige Energieversorgung.
In diesem Zusammenhang untersuchen Forschende der TU Bergakademie Freiberg in Zusammenarbeit mit dem DBI GUT Energiequellen und Netze, welche große Mengen regenerativer Wärme und Kälte bereitstellen und verteilen können. Die Professur für Technische Thermodynamik forscht seit vielen Jahren am Thema Grubenwassergeothermie (thermische Nutzung von Bergwerkswässern). Aktuelle Forschungen beziehen sich u. a. auf die Analyse des sächsischen Gebietes der Montanregion Erzgebirge, die seit hunderten Jahren vom Bergbau geprägt ist. Im Forschungsprojekt „GEoQart“ wird die Nutzungsmöglichkeit von Grubenwasser zur regenerativen Wärmeversorgung verschiedene Modellquartier an unterschiedlichen Standorten in dieser Region betrachtet. Die energetische Nutzung der Grubenwässer hat das Potenzial einen großen Beitrag zu einer erneuerbaren und unabhängigen Wärme- und Kälteversorgung des Gebäudesektors in der Montanregion zu leisten.
Erste Analysen zeigen, dass aus ca. 100 betrachteten Gemeinden 17 Kommunen für die Betrachtung besonders relevant sind. Die Betrachtung der obertägigen Infrastruktur wird mittels Rasteranalyse durchgeführt, sodass Quartiere und Regionen mit großem Potenzial identifiziert werden können.
Zu diesem Thema richtete die Professur für Technische Thermodynamik am 19.03.2024 die „GEoKonf“ im Rahmen des Projekts „GEoQart“ für Gemeinden, Energiemanager, Energieversorger und Stadtwerke aus, bei dem sich über 100 Teilnehmende aus Sachsen und weiteren sechs Bundesländern vernetzt haben. 11 Vortragende beleuchteten wärmetechnische Versorgungskonzepte aus verschiedensten Blickwinkeln. Besonderer Fokus lag auf Grubenwässern, die als eine saisonal unabhängige Energiequelle von der TUBAF vorgestellt wurden. Neben der Wärmequelle wurde der Fokus durch weitere Forschungseinrichtungen ebenfalls auf Wärmepumpen gelegt. Als Pfeiler für die Transformation im Bereich der Wärme- und Kälteversorgung wurden Wärmenetze von Experten eines Energieversorgers dem Auditorium nähergebracht und diskutiert. Darüber hinaus wurden reale Umsetzungsbeispiele sowie die derzeitig bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen den Teilnehmenden erläutert. Als Abschluss fand eine Podiumsdiskussion mit dem Publikum und allen Rednern statt. In diesem Zusammenhang wurde besonderes über aktuelle Herausforderungen, wie den rechtlichen Genehmigungen und der Umsetzung von Projekten diskutiert.
Im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms wird das Projekt GEoQart durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite unter dem Forschungsprojekt GEoQart.
Ansprechpartner:
M.Sc. Tom Ebel
Dr.-Ing. Thomas Grab