Eine Woche voller Wissenschaft, Laborerfahrungen und persönlicher Einblicke: Bereits zum neunten Mal bot die BioNanoTec-Woche an der TU Bergakademie Freiberg interessierten Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit, den Studiengang Angewandte Naturwissenschaft kennenzulernen. Vom 28. Juli bis 1. August konnten 17 Teilnehmende aus ganz Deutschland – unter anderem aus Berlin, Hamburg, Hessen und Sachsen – Uni-Luft schnuppern, sich intensiv mit aktuellen Fragestellungen aus Biowissenschaften und Physik auseinandersetzen und Impulse für die Berufswahl erhalten.
Im Fokus stand der Studiengang „Angewandte Naturwissenschaft“, der eine breite naturwissenschaftliche Ausbildung mit anwendungsorientierter Forschung verknüpft. Er vermittelt Grundlagenwissen in den Bereichen Biologie, Chemie und Physik und legt großen Wert auf fächerübergreifendes Denken und Lösungsstrategien. Die Teilnehmenden erhielten Einblicke in aktuelle Forschungsfelder, konnten sich selbst in praktischen Experimenten ausprobieren und sich mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Alumni austauschen. „Es ist uns ein Anliegen, diesen Studiengang beständig weiterzuentwickeln“, betont Professorin Sabrina Hedrich, Studiendekanin des Fachs, „Der Studiengang wurde 2024 (Master) und 2025 (Bachelor) reformiert. Dazu hat er intern ein Qualitätsmanagementverfahren durchlaufen, an dem sowohl Studierende als auch externe Gutachter aus Hochschulen und der beruflichen Praxis beteiligt waren.“
Den Auftakt der Woche bildete eine Einführungsveranstaltung zur TU Bergakademie Freiberg durch den wissenschaftlichen Organisator Dr. Tilmann Leisegang vom Institut für Experimentelle Physik und Dirk Damaschke von der Öffentlichkeitsarbeit. Der Studiengang Angewandte Naturwissenschaft wurde durch die Studiendekanin Professorin Sabrina Hedrich (Institut für Biowissenschaften) vorgestellt. In der anschließenden Campustour und beim Besuch der mineralogischen Ausstellung terra mineralia konnten die SchülerInnen Freibergs Verbindung von heutiger Forschung und Bergbaugeschichte kennenlernen. Eine Grubentour in die Reiche Zeche mit Einblicken in die Versuchsstände der Biowissenschaften rundete die Standorterfahrung ab.
Das Vorlesungsprogramm wurde durch Dr. Michel Oelschlägel vom Institut für Biowissenschaften mit einem Vortrag zur „Nutzung von Mikroorganismen und mikrobiellen Bestandteilen in der Anwendung – Einblicke in unsere Umweltmikrobiologie und Biotechnologie“ eröffnet. Dr. Matthias Müller vom Institut für Angewandte Physik beleuchtete die Fotovoltaik in seinem Vortrag „Solarzellen im Check – Wie viel Energie aus Sonnenlicht schaffen sie wirklich?“. Am Freitag gab Dr. Oelschlägel dann einen weiteren Einblick in seine Forschungsarbeiten zur „Nutzung gentechnischer Methoden für die Entwicklung mehrstufiger biotechnologischer Syntheseverfahren – ein Beispiel aus der Praxis“. Anschließend nahm Professor Jens Kortus vom Institut für Theoretische Physik das von der UN ausgerufene „Internationale Jahr der Quantenwissenschaft 2025“ zum Anlass, mit seinem Vortrag „Auf der Suche nach Schrödingers Katze“, die SchülerInnen in die faszinierende Welt der Quantenmechanik zu entführen.
In den Praktika konnten die Jugendlichen DNS aus Früchten extrahieren, Gewässerproben analysieren und verschiedene Methoden der Materialsynthese und der Materialanalytik, Röntgendiffraktometrie, Photolumineszenz und Ramanspektroskopie, sowie die Lithografie im Reinraum kennenlernen. In einem Kreativworkshop bauten sie eigene Spektroskope, Batteriezellen und Farbstoffsolarzellen.
Ein besonderes Highlight war der Alumni-Nachmittag: Ehemalige Studierende berichteten über ihre Karrierewege in Wissenschaft und Industrie. Bei Pizza und Gesprächen im Freien entstand eine ungezwungene Atmosphäre, in der viele Fragen rund um Studium und Berufswahl Platz fanden.
Organisiert wurde die BioNanoTec-Woche von Dr. Tilmann Leisegang mit Unterstützung von Professorin Sabrina Hedrich, der Abteilung für Marketing und Studienberatung, Maike Baudach, Dirk Damaschke und Russi Petkov, sowie vielen engagierten Forschenden aus Biowissenschaften und Physik.
Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten – ohne sie wäre diese Woche nicht möglich gewesen.