Am Mittwoch, den 25. Januar 2017, fand im Großen Hörsaal des Werner-Baus in der Brennhausgasse 14 die Eröffnung der neuen Sonderausstellung der Geowissenschaftlichen Sammlungen der TU Bergakademie Freiberg statt. Prof. Dr. Gerhard Heide begrüßte als wissenschaftlicher Direktor der Sammlungen die Besucher und der Kustos der Mineralogischen Sammlungen, Dipl.-Min. Andreas Massanek stellte in einem Vortrag „Neuigkeiten aus und in den Sammlungen“ vor. Im Anschluss an den Vortrag wurde die Sonderausstellung im Foyer der Geowissenschaftlichen Sammlungen eröffnet. Unter dem Motto „Neue Schätze in der Sammlung“ sind mehr als 300 Minerale zu sehen, die in den letzten 10 Jahren durch Schenkung, Tausch, Ankauf oder eigene Sammeltätigkeit neu in die Mineralogische Sammlung aufgenommen wurden. Einen bedeutenden Anteil an der Sonderausstellung haben Stufen aus der Sammlung Siegfried Flach, der für seine uneigennützige Zusammenarbeit mit der TU Bergakademie Freiberg 2002 die Ehrenbürgerwürde der Universität verliehen bekam.
Mit weit über 6.000 Mineralstufen, Erzanschliffen und Gangstufen von erzgebirgischen Lagerstätten hat eine der wohl umfangreichsten und wertvollsten Privatsammlungen ihren Weg als Stiftung an die TU Bergakademie Freiberg gefunden. Die Schwerpunkte der Sammlung sind die Lagerstättendistrikte von Freiberg, Marienberg, Ehrenfriedersdorf, Schlema-Alberoda und Schneeberg. Der Sammler legte besonderen Wert auf genaueste Angaben zu den Gangformationen und Fundorten, so dass diese Sammlung von hohem wissenschaftlichen Wert ist. Etwa 150 ausgewählte Objekte werden in vier Wandvitrinen zu sehen sein. Im letzten Jahr erwarb Siegfried Flach noch die ebenfalls wissenschaftlich interessante Sammlung des Mineralogen Ulrich Lipp, der bei der SDAG Wismut beschäftigt war, und gab diese Sammlung auch als Schenkung nach Freiberg. Diese und etwa 150 weitere Minerale von deutschen und internationalen Fundorten sind in 10 Pultvitrinen nach regionalen Gesichtspunkten ausgestellt. Viele der Minerale stellen Neufunde der letzten Jahre dar. Darunter sind Hydroboracit und Strontioginorit aus Niedersachswerfen im Harz, Schaumburger Diamanten aus dem Weserbergland, Halit und Gips aus Bleicherode in Thüringen, Fluorite aus dem Annaberger Revier im Erzgebirge, Hyalith und Mellit aus Ungarn, Galenit-Zwillinge und grüner Sphalerit aus Bulgarien, Jaspis aus Sizilien, Gersdorffit, Chalkosin und Apatit aus Marokko, neue Achate aus Mozambique, Ilvait und seltene Boratminerale aus China, Chalkopyrit und Gold aus Peru, Ferberit und Bournonit aus Bolivien und Amethyst aus Mexiko. Aber auch von klassischen Fundstellen sind einige Neuerwerbungen zu bestaunen: Pyromorphit aus Bad Ems, Azurit und Malchit aus Tsumeb, Calcit aus Dalnegorsk, Tetraedrit aus Cavnic und Atacamit aus der Atacama-Wüste.