đ„ Haben Sie schon mal dabei zugeschaut, wie ein langjĂ€hrig gehĂŒtetes Projekt absichtlich gesprengt wird? đŁ
Wir bisher auch nicht â bis jetzt.
Auf der Innenkippe Sedlitz (LMBV mbH, Lausitzer Revier) wird der lockere Untergrund mittels Sprengverdichtung saniert, um die StabilitĂ€t der Kippe in Folge des Grundwasserwiederanstiegs sicherzustellen. Unser Deformationsmessfeld der TU Bergakademie Freiberg liegt planmĂ€Ăig in einem zu verdichtenden Bereich â es war also klar, dass die Sprengungen irgendwann auch unser Messfeld erreichen.
Die Messkampagne war langfristig geplant. Bei unserem letzten Termin lag ein Sprengbohrloch fast im Zentrum des Messfeldes, drei weitere direkt daneben â eine nahezu ideale Konstellation, um die Effekte unmittelbar zu erfassen. Mit unseren Kombinationstiefensonden konnten wir mit einer Rate von 800 Hz Schwinggeschwindigkeiten und Schwingbeschleunigungen des Untergrundes in allen drei Raumrichtungen wĂ€hrend der Sprengung aufzeichnen. ZusĂ€tzlich dazu wurde auch die VerĂ€nderung des Porenwasserdrucks erfasst. Nach der Sprengung konnten wir Setzungen von ca. 0,5 m an der OberflĂ€che wahrnehmen. Besonders gut sind die Setzungen auf den Fotos um die Grundwassermessstellen zu sehen, die scheinbar âherausstechenâ.
Vor der Sprengung
Nach der Sprengung
â Warum das wichtig ist: Die Messungen liefern einzigartige In-situ-Daten zur Wirkung von Sprengverdichtungen. Damit verstehen wir Dynamik, Porenwasserdruckabbau und Konsolidierung besser und ergĂ€nzen bestehendes Wissen zum Verdichtungsverfahren.
đŻ Gut zu wissen: Datenlogger und Sensorik haben die Sprengung scheinbar problemlos ĂŒberstanden und liefern weiter kontinuierlich Daten. So können wir jetzt auch die Nachwirkungen im Untergrund beobachten â es bleibt also spannend.
đ Danke an die LMBV mbH fĂŒr die langjĂ€hrige UnterstĂŒtzung und Projektfinanzierung â und an alle, die in den letzten zehn Jahren Planung, Bau, Inbetriebnahme und Betrieb des Messfeldes möglich gemacht haben.
#TUBAF #IfGT_TUBAF