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Als Gastprofessor am Institut für Bohrtechnik und Fluidbergbau der TUBAF untersucht Professor Andreas Nascimento für die kommenden eineinhalb Jahre, wie Bohrungen dank neuer Methoden und Automatisierung effizienter werden können. Die Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) und das brasilianische Bildungsministerium unterstützen ihn dabei.

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Gastprofessor Andreas Nascimento an der Versuchsanlage für Tiefbohrtechnik.

„Die Infrastruktur hier am Institut ist einmalig!“ Damit meint der brasilianische Gastprofessor insbesondere eine Versuchsanlage aus langen, teilweise transparenten Rohren, in der das Fließen von Bohrspülung und die Datenübertragung während einer Bohrung nachempfunden werden kann. 

Drückt der Alumnus der Montanuniversität Leoben auf eine kleine Fernbedienung, startet er mit einem Steuerungs- und Softwaresystem den Versuch – und damit auch mehrere Sensoren und Messpunkte für den Druckverlauf entlang der Versuchsstrecke. Denn es sind besonders diese Daten, die den TUBAF-Gastwissenschaftler interessieren: „Nur was gemessen wird, kann optimiert werden: Ich untersuche auch, wie untertägig gewonnene Messdaten in Form von Druckschwankungen schnell und verlässlich durch die Rohrleitung gesendet werden können. Die Druckleitung repräsentiert einen Bohrstrang, wie er in der Tiefbohrtechnik eingesetzt wird. In Tiefbohrungen kann man nämlich Daten nicht ganz per Funk oder Kabel übertragen.“ Die Daten aus der Tiefe helfen Tiefbohringenieurinnen und -ingenieuren dabei, den gesamten Bohrvorgang effizienter zu machen.  Dazu werden echtzeitorientierte Technologien und Methoden immer wichtiger, auch um einen sicheren und wirtschaftlichen Zugang zu energiebezogenen natürlichen Ressourcen zu gewährleisten.“

Dafür hat Professor Andreas Nascimento ein Verfahren entwickelt, das er bald durch Experimente an der einzigartigen Versuchsanlage weiter analysieren möchte. „Wäre ich nicht hier vor Ort in Freiberg, könnte ich meinen Forschungsansatz bei Weitem nicht so umfangreich verfolgen“, sagt Professor Andreas Nascimento. „Ich bin hier an einer der besten Forschungseinrichtungen weltweit für meine Fragestellung!“

„Wir sind sehr stolz, dass sich Professor Andreas Nascimento das Institut für Bohrtechnik und Fluidbergbau für seinen Forschungsaufenthalt ausgesucht hat – das ist eine Anerkennung der Qualität unserer Arbeit! An der selbst entwickelten Strömungsversuchsanlage wurden bereits mehrere Dissertationen abgeschlossen und einige Patente erteilt“, so Gastgeber Professor Matthias Reich.

Forschung
International
Prof. Dr.-Ing. Matthias Reich
Professor für Bohrtechnik, Spezialtiefbauausrüstungen und Bergbaumaschinen
Werner-Arnold-Bau, Agricolastraße 22, Raum 218
Matthias.Reich [at] tbt.tu-freiberg.de +49 3731 39-2491