Curriculum Vitae
Zeitraum | Tätigkeit |
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seit 2022 | Promotionsstudium |
2019 | Auslandssemester an der Karl-Franzens Universität Graz |
2018 – 2021 | Masterstudium Geschichtswissenschaft, Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte, JGU Mainz |
seit 2018 | Studentische Hilfskraft im Hessischen Wirtschaftsarchiv, Darmstadt |
2017 – 2021 | Tutor am Historischen Seminar, JGU Mainz |
2015 – 2018 | Bachelorstudium Geschichtswissenschaft und Politikwissenschaft, JGU Mainz |
Promotionsprojekt
Titel | Wettbewerb um Absatzquoten im Deutschen Kalisyndikat 1910–1933 |
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Beschreibung | Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts litt die deutsche Kaliindustrie an einer Überproduktionskrise. Die Syndizierung der Branche sowie das vom Syndikat ausgeübte Weltmonopol auf Kalisalz lockte Investoren an. Die Zahl der Kaliwerke stieg schnell an – die Absatzmenge hingegen nicht. Mit der Quotenvergabe an neue Werke sank daher der Absatz der alten Mitglieder. Die Spannungen zwischen den Werken nahmen zu und führten 1909 dazu, dass die Verlängerungsverhandlungen des Syndikatsvertrags scheiterten. Aufgrund großer nationaler Interessen griff der Staat ein. Das Deutsche Reich erließ 1910 das Reichskaligesetz (RKG) und schuf damit ein Kontingentssystem, in dem der Staat die Kontrolle über die Kaliwirtschaft erlangte. Der Absatz von Kalisalzen war nur noch mit einer Beteiligungsziffer erlaubt, für deren Vergabe mit der Verteilungsstelle eine öffentlich-rechtliche Institution geschaffen wurde. Das Grundproblem der Kaliindustrie, die Überproduktion, löste das RKG aber nicht und der Wettbewerb zwischen den Kaliwerken um Beteiligungsziffern nahm eher zu als ab. Diesen Wettbewerb, der nun in einem institutionalisierten Rahmen organisiert war, untersuche ich in meinem Projekt. Ich frage, welche Strategien die Kaliwerke dabei anwandten und welche Auswirkungen diese auf die Kaliindustrie bzw. den Wettbewerb hatten. Die Untersuchung findet auf zwei Ebenen statt. Auf der Makroebene wird anhand der (bislang weitgehend ungenutzten) Quellenüberlieferung der Verteilungsstelle (ab 1919: Kaliprüfstelle) sowie der Berufungsinstanzen ein Gesamtüberblick ermittelt und mögliche Strategien identifiziert. Diese werden dann anhand von Fallbeispielen analysiert, hierbei werden zusätzlich die Überlieferung der betroffenen Werke herangezogen. Im Untersuchungszeitraum kann man beobachten, dass der Wettbewerb um Absatzanteile alle mittel- und langfristigen Entscheidungen in der Kaliwirtschaft prägte. Alle Werke mussten teilnehmen, wenn auch nur um ihren Anteil zu halten. Zugleich verschärften die Aktionen der Werke die Krise innerhalb der Kaliwirtschaft und das in einer Zeit, in der äußere Krisen wie der Erste Weltkrieg oder Wirtschaftskrisen ebenfalls Druck auf die Unternehmen ausübten. |
Betreuung | Prof. Dr. Eva-Maria Roelevink |
Förderung | Friedrich-Ebert-Stiftung |