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Seit Juli 2019 gehört der historische Hüttenkomplex von Muldenhütten als Teilbereich der deutsch-tschechischen Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří zum UNESCO Weltkulturerbe
Die Muldener Hütte wurde im Jahr 1318 erstmalig urkundlich erwähnt. 
Der Standort Muldenhütten repräsentiert als bis heute aktiver Industriestandort mehr als 700 Jahre Verhüttungstechnologie im Erzgebirge. Im Welterbekontext stellt er damit einen der ältesten, weitgehend erhaltenen Hüttenstandorte der Silber- und Buntmetallgewinnung dar. In Folge der jahrhundertelangen Verhüttungsaktivitäten ist Muldenhütten mit seiner Lage im Tal der Freiberger Mulde bis heute durch eine eindrucksvolle Haldenlandschaft geprägt.

Mit seinem Denkmalbestand - u.a. dem Huthaus von 1655, dem Zylindergebläse (1827/1828), der Raffinier- und Saigerhütte (um 1830), dem Wassertonnenaufzug (um 1850), der Pattinsonhütte (1856), der Zinkentsilberung, dem Schachtofengebäude (1887/1939) und der Freiberger Münze (1887) - repräsentiert der historische Hüttenstandort entscheidende Phasen der Entwicklung der Hüttentechnologie vom 17. bis zum 20. Jahrhundert.

Anfang der 1990er Jahre begann die kontinuierliche Haldensanierung und Dekontaminierung von Flächen und Gebäuden. Gleichzeitig erfolgten erste Bemühungen um eine Nachnutzung des historischen Hüttenstandortes. Seit Sommer 2023 setzt sich das recomine Projekt LLV Muldenhütten als Pilotvorhaben für eine neue Phase der Nachnutzung des Welterbestandortes ein. 

Projektinhalt ist die Konzeption und erste prototypische Umsetzung eines Lern-, Lehr- und Vermittlungsortes am UNESCO Welterbestandort Muldenhütten als Teilbereich der montanen Kulturlandschaft Erzgebirge/Krušnohoří. Eingebettet in eine der eindruckvollsten Haldenlandenschaften des Freiberger Reviers liegt der historische Hüttenkomplex am Ufer der Freiberger Mulde.

Das seit 2012 zu Freiberg eingemeindete Muldenhütten ist heute ein aktiver und zukunftsorientierter Industriestandort im Einklang mit der neuen sächsischen Rohstoffstrategie speziell im Hinblick auf die Themen Kreislaufwirtschaft und Recycling.

Leitfragen für das Projekt:

  • Wie geht man mit denkmalgeschützten, aber kontaminierten Gebäuden und Bergbauhalden um, deren Denkmalwert erklärungsbedürftig und nur eingeschränkt erlebbar ist?
  • Wie entwickelt man einen Weltkulturerbe-Standort, in dessen unmittelbarem Umfeld weiterhin und auch in Zukunft produziert wird?
  • Wie lassen sich aus einer über 700jährigen Standortgeschichte innovative Lösungsansätze für heutige Fragestellungen und aktuelle Zukunftsperspektiven für einen Welterbe-Standort und für Fragestellungen der geomontanen Kreislaufwirtschaft ableiten?
  • Wie und mit welchen Formaten lässt sich die Bedeutung und der Identifikationswert des Areals generationenübergreifend attraktiv vermitteln?

Zentrale Bestandteile des Projekts sind Schulprojekttage, Ausstellungen, Tage der Offenen Tür in Muldenhütten sowie Stakeholder-Workshops.