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Dr. David Vogt

interviewed im September 2020

Dr. David Vogt promovierte direkt im Anschluss an sein Masterstudium Network Computing an der TU Bergakademie Freiberg. Nach einer kurzen Postdoktorandenzeit 2018 an der Universität kam er als leitender Softwareingenieur zu LogMeIn, um die Bemühungen des Unternehmens im Bereich maschinelles Lernen voranzutreiben. Seine Promotion befaßte sich mit der Entwicklung eines Verfahrens zum maschinellen Lernen von Mensch-Roboter Interaktionen auf Basis von Mensch-Mensch Demonstrationen. 

Welche nachhaltigen Erinnerungen verbinden Sie mit Ihrer Zeit an der TU Bergakademie Freiberg? 


Die TUBAF war und ist seit 2005 ein Teil meines Lebens und wird dies auch immer bleiben. Ich habe hier Freunde fürs Leben gefunden, meine Frau kennen gelernt und meinen Werdegang maßgeblich definiert. Ich hatte eine rundum herrliche Zeit.  
Mit sehr vielen interdisziplinären Projekten in der virtuellen Realität, Robotik, Bergbau und der Simulation habe ich Einblicke in Themen bekommen, die ich sonst wahrscheinlich nie gesehen hätte. Ich denke, dass die Kombination aus fähigen Köpfen und einer kleinen, eng zusammenarbeitenden Universität eines der besonderen Merkmale der TUBAF ist. Wir haben so in stark gemischten Teams immer über den „Tellerrand“ geschaut und einfach „anders“ gedacht. Dieser Mix aus interdisziplinärer Forschung und avantgardistischem Denken wird immer ein Teil von mir bleiben.
 

Wenn Sie mit Ihrem heutigen Wissen auf Ihre Promotion zurückblicken: Welchen Tipp können Sie aktuell Promovierenden geben? 

Ich würde allen Promovierenden anraten viele Artikel auf zunächst Workshops und später in Journalen einzureichen. Die folgenden Reviews sind ein essentieller Teil der Promotion und die erfahrene Kritik dient maßgeblich der Qualität der eigenen Dissertation. So ist man in kurzer Zeit in der Lage methodische Schwachstellen zu identifizieren und ihnen entgegen zu wirken. Während der Niederschrift der Dissertation ist dies nur schwer und mit viel Aufwand möglich. 
Ebenso wichtig empfinde ich Vorträge und das eigene Lehrdeputat. Es schult die Fähigkeit Themen anschaulich zu erläutern und gleichzeitig frei zu Reden. Bei kontinuierlicher Selbstreflektion und kritischer Auseinandersetzung mit Zuhörern kann man so auf einfachem Wege didaktische und rhetorische Fortschritte erzielen. Diese werden im späteren Berufsalltag nahezu täglich gebraucht und können Wettbewerbsvorteile für den Redner haben.

Was ist aus Ihrer Sicht das besonders Interessante an Ihrer jetzigen Tätigkeit? 

Das Besondere an meiner aktuellen Tätigkeit ist, dass ich die technologischen Mittel, die zur Lösung eines Problems verwendet werden, selbst bestimme. Diese Freiheit kommt natürlich mit einer gewissen Verantwortung, die ich jedoch bereit bin zu tragen. Alles in allem ermöglicht mir diese Freiheit neue Technologien auszuprobieren und zu erproben.

Haben Sie sich Ihren Berufswunsch mit Ihrem jetzigen Job erfüllt? 

Nein noch nicht. Ich denke das liegt vor allem daran, dass sich mein Ziel kontinuierlich entwickelt. Heute zu definieren, wo ich in 10 Jahren sein möchte, ist vor allem in der Informatik, sehr schwer zu prognostizieren. Viel wichtiger ist mir eine ständige Entwicklung und vor allem Spaß an der Arbeit.

Haben Sie heute noch berufliche oder private Kontakte zur TU Bergakademie Freiberg?

 Auf jeden Fall. Ich habe noch sehr enge Freunde in Freiberg und wir sind (mehr oder weniger) regelmäßig beisammen.

Verraten Sie uns Ihr Lebensmotto?

Das ist mit Abstand die schwierigste Frage. Ich denke mein Motto und Ziel, vor allem als Familienvater, ist meinen Kindern die gleichen Chancen und Möglichkeiten zu geben, wie sie mir geboten wurden. Diese müssen jedoch müssen wahrgenommen werden! In diesem Sinne: „Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe“ (Götz Werner)

Kurz & Knackig


Meine Promotion

  • Lieblingsessen in der Mensa? Hatte ich nie. Da ich Mensa-Essen nie mochte (Nach dem Umbau hatte ich mich aber gern an der Salatbar bedient) 
  • Freiberger Bier oder sächsischer Wein? Wenn überhaupt, dann nur sächsischer Wein. Freiberger Bier, Nein Danke!
  • Uni-Dresscode: Blazer/Sakko oder T-Shirt? Als Dozent: immer mit Hemd & Jeans. Als Student: T-Shirt und Sneaker 
  • Was ist auf Ihrem Doktorhut? Der wurde aufgeblasen und ist irgendwo im Dachboden verschwunden…


Meine Universität

  • Mein „Stilles Örtchen“: Mein Büro
  • Mein „Da-bin-ich-nie-gewesen-Ort“: Die Damentoilette der Mensa
  • Meine „Gute Seele“: Prof. Bernhard Jung
  • Mein „No Go“: Adiletten 
  • Denke ich an Freiberg, denke ich an … An eine wunderschöne Zeit