42 Zwölftklässler tauchen drei Tage lang in die Welt der Geowissenschaften ein – mit Drohnen, Georadar und echter Forscherluft
In der 45. Kalenderwoche öffnete die Fakultät 3 der TU Bergakademie Freiberg ihre Institute für 42 Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse des Gymnasiums Eisenhüttenstadt (Brandenburg). Begleitet von ihren Lehrkräften, darunter Herr Mahlig, erlebten sie drei intensive Tage voller Praxis, Hightech und wissenschaftlicher Entdeckungen – ein Programm, das nicht nur informiert, sondern begeistert.
Wir empfangen regelmäßig Schulklassen aus Sachsen, Thüringen und darüber hinaus. Diesmal kamen die Gäste aus Brandenburg – und wurden mit einem dreitägigen, hands-on-Programm belohnt, das zeigt: Geowissenschaften sind spannend, modern und zukunftsweisend. Die 42 Schüler waren auf drei Institute verteilt, konnten intensiv mitmachen und in die Forschung eintauchen.
Institut für Markscheidewesen und Geodäsie
„Vermessung wie die Profis – mit Roboter und Drohne“
Ein Teil der Gruppe verbrachte Zeit im Institut für Markscheidewesen und Geodäsie. Hier ging es nicht um Theorie aus dem Lehrbuch, sondern um moderne Messtechnik in Aktion:
- Steuerung eines Messroboters
- Kennlernen einer Drohne zur Geländeaufnahme
- Eigenständige Lösung einer Vermessungsaufgabe vor Ort
Die Schüler waren nicht nur Zuschauer – sie durften selbst messen, berechnen und auswerten. Betreuung:Dipl.-Ing. Regina van den Boogaart und Dr.-Ing. Marita Scheller – mit fundiertem Fachwissen und klarer Anleitung.
Institut für Geophysik und Geoinformatik
Workshop: „Moderne Schatzsuche mit Seismik und Georadar“
Ein Highlight der drei Tage war der Workshop unter der Leitung von Christoph Büttner, M.Sc., wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geophysik und Geoinformatik.
Theorie & Praxis im Doppelpack:
- Wie entsteht ein Bild des Untergrundes? Aus elastischen Wellen (Schall, Vibrationen) entstehen 3D-Modelle des Bodens – erklärt an anschaulichen Beispielen.
- Welche Instrumente braucht man? Vorstellung seismischer Sensoren, Georadar und Datenverarbeitung.
- Live vor Ort:
- Besuch des TUBAF-Vibroseis-Fahrzeugs – ein echtes Forschungsmobil
- Praktische „Schatzsuche“ mit dem Georadar im Gelände
Die Schüler suchten selbst nach „versteckten Objekten“ unter der Erde – und fanden sie.
Institut für Mineralogie
„Von der Sammlung bis zum Labor – Mineralogie hautnah“
Zwölf Schüler der Gruppe besuchten das Institut für Mineralogie im historischen Wernerbau. Das Programm orientierte sich eng am bewährten Angebot G4: Wie arbeitet ein „moderner“ Mineraloge? aus den Projekttagen an der Uni für Klassen – Themenbereich „Geowissenschaften – Klima und Umwelt, Blick ins Innere der Erde“.
1. Führung durch die mineralogische Sammlung
- Tausende Exponate aus aller Welt
- Seltene Kristalle, Erze, Edelsteine
- Historische Stücke aus Freiberger Bergbaugeschichte Führung: Dipl.-Ing. Katrin Treptow – mit Leidenschaft und Anekdoten
2. Praktische Mineralanalytik im Labor
Die Schüler durften selbst aktiv werden:
- Mineralbestimmung nach äußeren Kennzeichen (Härte, Glanz, Bruch)
- Röntgenpulverdiffraktometrie (XRD) – Wie erkennt man die Kristallstruktur?
- RAMAN-Spektroskopie – Chemische Zusammensetzung per Laser
Schwerpunkte:
- Chemie: Elemente, Verbindungen, Bindungen
- Physik: Beugung, Streuung, Spektren
Organisation & Betreuung: M.Sc. Maximilian Mrozik, Dipl.-Ing. Tom Schuffenhauer, Dr. R. Kleeberg, M.Sc. K. Unger
Mehr Informationen zum Angebot G4 und allen Projekttagen: ➜ tu-freiberg.de/projekttage Dort finden Sie das komplette Programm.
Danke an alle Beteiligten!
Ein solches dreitägiges Programm steht und fällt mit dem Engagement der Kolleginnen und Kollegen. Herzlichen Dank an:
- Regina van den Boogaart, Dr. Marita Scheller (Markscheidewesen & Geodäsie)
- Christoph Büttner (Geophysik & Geoinformatik)
- Katrin Treptow, Maximilian Mrozik, Tom Schuffenhauer, Dr. R. Kleeberg, K. Unger (Mineralogie)
Ihr Einsatz hat 42 junge Menschen für die Geowissenschaften begeistert – und vielleicht den ein oder anderen Studienwunsch geweckt.