Forschungs- und Entwicklungsprojekt
Gefahrenhinweiskarte: Entwicklung einer Methodik zur Beurteilung der Gefährdung durch Massenbewegungen für den Freistaat Sachsen
Laufzeit: 01.07.2022 – 31.12.2024
Auftraggeber: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG)
Massenbewegungen, u. a. Rutschungen und Steinschläge, gefährden Sachwerte wie Infrastruktur, Bebauung sowie land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen, aber auch die Unversehrtheit von Personen. Insbesondere bei ausgeprägtem Relief, z. B. in eng eingeschnittenen Flusstälern der Mittelgebirge, treten immer wieder Schäden durch Massenbewegungen auf. Aufgrund des prognostizierten Klimawandels mit vermehrten und intensiveren Wetterereignissen als Auslöser von Massenbewegungen ist zukünftig mit einer Häufung von Schadensereignissen zu rechnen.
Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie dokumentiert bekanntgewordene Ereignisse und stellt Expertise bei der Gefährdungsbeurteilung auffälliger Lokalitäten zur Verfügung. Im Gegensatz zu dieser lokalen Gefährdungsbetrachtung können Gefahrenhinweiskarten für große Gebiete eine Übersicht über die Gefährdung durch Massenbewegungen geben. Damit bilden Gefahrenhinweiskarten eine wichtige fachliche Grundlage bei der Raum- und Flächennutzungsplanung, um Schäden zu verhindert oder zumindest zu minimieren. Jedoch existiert in Sachsen eine solche Übersicht in regionalem Maßstab bislang nicht. Zudem ist keine einheitliche Methodik zur Erstellung von Gefahrenhinweiskarten etabliert. Die Vorgehensweise und Auswahl hängt u. a. stark von den regionalen Gegebenheiten, der Datengrundlage und der betrachteten Gefahrenart ab.
Daher ist das Ziel des FuE-Projektes die Erarbeitung einer Methodik, mit der Gefahrenhinweiskarten unterschiedlicher Massenbewegungsarten für den Freistaat Sachsen erstellt werden können. Die Anwendbarkeit wird in der Bearbeitung von Pilotgebieten überprüft, sodass sich aus dem Projekt Gefahrenhinweiskarten für erste Regionen in Sachsen ergeben.