Geologische Modellierung und numerische Simulation hydraulischer Prozesse für die Planung eines unterirdischen Forschungslabors („Low Seismic Lab") in der Lausitz
Laufzeit: 01.03.2024 - 28.02.2026
In der Lausitz ist der Aufbau eines neuen Großforschungszentrums geplant, das Deutsche Zentrum für Astrophysik (DZA). Einen Teil davon bildet das Low Seismic Lab, welches im Lausitzer Granodiorit in der Region zwischen Hoyerswerda, Kamenz und Bautzen errichtet werden soll. Dieses Untertagelabor bildet einen Ort der seismischen Ruhe, der für den störungsfreien Betrieb empfindlicher Forschungsgeräte benötigt wird.
Am Lehrstuhl für Ingenieurgeologie und Umweltgeotechnik wird im Rahmen dieses Projektes ein geologisch-tektonisches 3D-Modell des Gebietes in der westlichen Lausitz erstellt. Grundlage dafür bilden Schichtenverzeichnisse aus dem Bohrdaten- und Berichtsarchiv des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG). Insbesondere sollen die Verbreitung des Granodiorits, aber auch das Vorkommen von Kaolinit und die Verteilung der quartären und tertiären Überdeckung dargestellt werden. Anhand des Modells können dann zusätzliche Bohrlokationen ausgemacht werden, die die bereits bestehenden Informationen punktuell ergänzen und somit zu einem präziseren Gesamtbild beitragen.
Anschließend erfolgt eine Überführung des geologischen Modells in ein hydraulisches Finite-Elemente-Grundwassermodell unter Einbeziehung vorhandener hydraulischer und hydrologischer Daten, neuer Durchlässigkeitsmessungen an Bohrkernen und ggf. hydraulischer Bohrlochversuche. Mit dem hydraulischen Modell soll der Einfluss des Grundwassers auf das geplante Untertagelabor überprüft und ein optimiertes Entwässerungssystem geplant werden.