Geländepraktikum in den Ostalpen
Seit 2007 wird gleich nach dem Vorlesungsende in den zwei letzten Juliwochen ein Geländepraktikum in den Ostalpen (12 Tage) unter der Leitung von Prof. Dr. Bernhard Schulz durchgeführt. Dieses GP läuft aktuell unter der Bezeichnung GP Regionale Geologie für BGM-Studenten und Grosses mineralogisch-petrologisches GP für MGEO-Studenten. Zu den Teilnehmern aus den BGM- und MGEO-Studiengängen kommen fallweise Doktoranden und Forschungsgäste hinzu. Die Themen des GP sind Kristallingeologie, Strukturgeologie, Magmatismus und Metamorphose im Basement der Alpen. Hinzu kommen die Quartärgeologie und Ingenieurgeologie im alpinen Raum. Das GP ist im OPAL mit herunterladbarem Exkursions-Führer und Literatur angekündigt: Link zum OPAL-Kurs.
Die Anfahrt von Freiberg zu den meist zwei Stationen des GP in den Ostalpen erfolgt mit Miet-Kleinbussen. Die erste Station und Quartiernahme des GP liegt im Selbstversorgerhaus des AV Wuppertal-Barmen in St. Jakob im Defereggental in Osttirol/Österreich. In diesem Gebiet südlich des Alpen-Hauptkamms liegt das frühpaläozoische ostalpine Basement auf den mesozoischen Ophiolit-Serien des ehemaligen penninischen Ozeans. Es werden von St. Jakob aus Tagestouren im Defereggental und in den Nachbartäler unternommen. Es handelt sich um Bergwanderungen auf Pfaden im alpinen Gelände, mit Anstiegen zwischen 400 -1400 Höhenmetern. Meist führen die Touren auch über die Waldgrenze. Es gibt Tagestouren zur ostalpin-penninischen Sutur im Virgental, zu den tertiären Eklogiten des Tauernfensters im Frosnitztal, zur Defereggen-Antholz-Vals Scherzone am Staller Sattel, zum Rieserferner-Pluton und in die Schobergruppe zu den kretazischen Eklogiten.
Die zweite Station des GP Ostalpen ist der Campingplatz Umhausen im Ötztal (https://oetztalcamping.com). Im Ötztal ist wieder ostalpines Basement mit zahlreichen Orthogneisen Metabasiten und Glimmerschiefern aufgeschlossen. Vom Campingplatz aus werden wiederum Tagestouren unternommen. Ziele sind hier der Gaisbergferner unterhalb des Granatenkogels, die Schollenmigmatite bei der Winnebachsee-Hütte, die variskischen Eklogite bei Längenfeld, die Strukturgeologie im hinteren Venter Tal und die grossen postglazialen Bergstürze entlang des Ötztals.