Mit dem Deutsch-Afrikanischen Innovationsförderpreis (GAIIA) honoriert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) herausragende Leistungen afrikanischer Forschender. Der Preis fördert die Weiterentwicklung von Forschungsergebnissen in innovative Lösungen, die den gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen auf dem afrikanischen Kontinent begegnen und der Bevölkerung zugutekommen. Er wurde erstmals im Jahr 2018 verliehen.
Bislang wurden 16 Forschende aus 10 afrikanischen Ländern ausgezeichnet und erhielten – mit ihren deutschen Kooperationspartnern – eine Förderung in Höhe von bis zu 150.000 Euro für die Realisierung eines gemeinsamen Forschungsprojekts mit hohem Verwertungspotential.
Einen der Preise erhielt Dr.-Ing. Wamai Mwangi aus Kenia in Zusammenarbeit mit Prof. Dr.-Ing. Henning Zeidler, TU Bergakademie Freiberg für das Projekt Projekt RAMMforIU.
Das Projekt widmet sich wie Erneuerbare Additive Fertigungsmaterialien für die industrielle Nutzung verwendet werden können.
Projektbeschreibung
Die additive Fertigung, auch bekannt als „3D-Druck“, fertigt Bauteile durch schichtweisen Materialauftrag. Sie kann als Schlüsseltechnologie für neue Geschäftsmodelle in Kenia genutzt werden, wenn die Materialkosten, die Maschinenkosten und die Anwendung aufeinander abgestimmt sind.
Als Rohmaterial für die additive Fertigung eignen sich auch Abfälle aus lokaler Landwirtschaft und Produktion, die in Kenia im Überfluss vorhanden und kostengünstig sind. Die innovative Nutzung dieser lokalen Abfälle bietet daher ein großes Potenzial für die Entwicklung biologisch abbaubarer, umweltfreundlicher und erschwinglicher Produkte. Eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft kann etabliert werden und zur wirtschaftlichen Stabilität und Wachstum in Kenia beitragen.
Um Abfälle und Reststoffe erfolgreich in die industrielle Nutzung durch 3D-Druck überführen zu können, sollen im Rahmen von „RAMMforIU“ letzte Forschungslücken geschlossen und universitäre Ausgründungen (Spin-Offs) in Kenia gefördert werden. Mit Hilfe einer Transferstelle wird das notwendige Know-how im Bereich der additiven Fertigung aus biobasierten Reststoffen bereitgestellt, von der Identifizierung und Aufbereitung geeigneter biobasierter Materialien über das Design von Bauteilen bis hin zu Test- und Recyclingstrategien. Kenianische Forschende und Industrieunternehmen werden darin unterstützt, Forschungsergebnisse wirtschaftlich zu nutzen, sei es als Materiallieferant, Produzent von Endprodukten oder Recycler.
Dr. Wamai Mwangi erhält den Deutsch-Afrikanischen Innovationsförderpreis (GAIIA) für seine exzellente Forschung zur Nutzung neuartiger biobasierter Materialien in der additiven Fertigung (AM) in Kombination mit einem überzeugenden Vorschlag für ein deutsch-afrikanisches Kooperationsprojekt, das diese Forschungsergebnisse in nutzungsorientierte Lösungen weiterentwickelt.