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Interviewed im Oktober 2023

Eva Stützer kam direkt nach dem Abitur 2015 nach Freiberg. Sie studierte Angewandte Mathematik an der TU Bergakademie. War sie am Anfang des Studiums noch eine von zwei Frauen im Studiengang, studierte sie ab dem 2. Semester dann als einzige Frau im Jahrgang. Ihre Diplomarbeit wollte sie gern in der Praxis schreiben und wählte das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung. Da Eva Stützer nach dem Studium nicht so richtig wusste, in welche Richtung es gehen soll, hat sie den Arbeitsmarkt lange studiert. Da sie sich u.a. für Kryptographie und IT-Security interessierte, fiel die Aufmerksamkeit auch auf das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Dort arbeitet Eva Stützer aktuell am Standort Freital als Referentin für IT-Sicherheit im Bereich Verwaltungsdigitalisierung, ist auf nationaler und europäischer Ebene als Projektleiterin und stellvertretende Referatsleiterin tätig.

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Eva Stützer zur Absolventenverabschiedung

Engagiert euch! Es ist eine Bereicherung.

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Porträt Eva Stützer

Sie haben in Freiberg studiert. Was hat Sie dazu bewogen, ein Studium an der Bergakademie anzutreten?


Zum einen fand ich das Diplom sehr ansprechend. Ebenso dass es Angewandte Mathematik ist, auch wenn rückblickend meine Erwartungen nicht ganz erfüllt wurden. Zum Tag der offenen Tür habe ich damals eine niedliche kleine Uni mit gutem Ruf in einer wunderschönen Stadt erlebt, damit war ich überzeugt. 

Was haben Sie während des Studiums in Freiberg gelernt, das Ihnen bei der aktuellen (Forschungs)-arbeit besonders hilft?

Die analytische Denkweise. Ich beschäftige mich ständig mit neuen Themen und habe nur begrenzt Zeit, mich tiefgründig einzuarbeiten. Daher ist es immer hilfreich, schnell und umfassend Überblick gewinnen und Schlüsse ziehen zu können. 

Welche nachhaltigen Erinnerungen verbinden Sie mit Ihrer Zeit an der TU Bergakademie Freiberg?

Es war eine Zeit rasanter persönlicher Entwicklung, dadurch, dass ich viel ehrenamtliche Arbeit geleistet habe. Gemeinsam mit vielen tollen Menschen war es hier immer relativ einfach möglich, etwas auf die Beine zu stellen, egal ob AG, Verein oder Veranstaltung. Oft hört man, dass in Freiberg wenig los ist, aber ich habe es eher wahrgenommen als Potential, das bereit ist, genutzt zu werden. 

Wenn Sie mit Ihrem heutigen Wissen auf Ihr Studium zurückblicken: gibt es etwas das Sie anders machen oder worauf Sie achten würden?

Ein wenig mehr Konzentration und Begeisterung für die Themen innerhalb des Studiums wären sicher nicht schlecht gewesen. Gleichzeitig würde ich aber keine Abstriche machen wollen, was das persönliche Engagement, Freunde und Offenheit für andere Menschen angeht. Das ist ein sehr
wichtiger Teil des Studiums. 

Was möchten Sie den aktuellen Studierenden in Freiberg als Tipp mit auf den Weg geben?

Engagiert euch! So gut wie alle Vereine haben Nachwuchsprobleme. Dabei kann man dort so viel lernen, Freunde finden, sich ausprobieren. Wenn es doch nicht funktioniert, versucht man es anderswo. Eine Bereicherung ist es auf jeden Fall.

Was ist aus Ihrer Sicht das besonders Interessante an Ihrer jetzigen Tätigkeit?

Komplexität und Themenvielfalt. Alle wollen Digitalisierung, aber haben unterschiedliche Ideen, wie sie umgesetzt werden soll. Die Vorstellungen und Anforderungen unter einen Hut zu bringen, dabei Interoperabilität zu fördern und in Sachen Security nicht als Bremse zu gelten, ist ein riesiges, schwer zu bewältigendes Projekt und ich freue mich, dazu beitragen zu können. Dass ich dazu noch auf internationalem Parkett Erfahrungen machen darf, ist die Kirsche auf der Sahne.

Haben Sie heute noch berufliche oder private Kontakte zur TU Bergakademie Freiberg?

Ja, Freunde von mir studieren noch und auch über ehemalige Kommilitonen, die Ehrenämter und Kooperationen besteht Kontakt. Er wird aber zugegebener Maßen leider geringer, daran werde ich arbeiten.

Kurz & Knackig

Mein Studium

  • Erste Vorlesung: 07:30 Uhr oder 14 Uhr? Leider zu oft 7:30 Uhr.
  • Lieblingsessen in der Mensa? Selbstgekocht und mitgebracht.
  • Freiberger Bier oder sächsischer Wein? Wein
  • Uni-Dresscode: Sakko oder Sweat-Shirt? Sweat-Shirt

Meine Universität

  • Mein „Stilles Örtchen“: Die Seminarräume des Mittelbaus. Perfekt zum Lernen, allein oder in Gruppen und sogar mit Tafel
  • Mein „Da-bin-ich-nie-gewesen-Ort“: Die legendäre mexikanische Party. 
  • Meine „Gute Seele“: Mein Kommilitone Clemens
  • Mein „No Go“: Der Stadtclub
  • Mein Lieblingsdozent: Prof. Sonntag
  • Meine härteste Prüfung: Eine von 6 Analysisprüfungen