interviewed im September 2020
Dr. Desmond Okwor stammt aus Nigeria. Er besuchte dort von 2004 bis 2009 die Delta State University und legte seinen Bachelor im Bereich Marketing ab. Danach ging er in die Praxis und arbeitete in der Versicherungsbranche zunächst als Außendienstmitarbeiter später als Assistent des Teamleiters bei der Industrial and General Insurance Plc. Zum Masterstudium zog es ihn nach Freiberg. Er studierte von 2013 bis 2015 im internationalen Masterprogramm „International Business in Developing and Emerging Market“. 2019 folgte an der Bergakademie seine Promotion über „Empirical and theoretical research on the new institutional approach to the development of formal risk coping instruments for the poor”. Aktuell ist Dr. Okwor als Projektmitarbeiter und Coaching- Experte an der Graduierten- und Forschungsakademie (GraFA) tätig. Sein umfangreiches interkulturelles Engagement zeigt sich unter anderem in seiner Tätigkeit für das „Network of Africans, Freiberg“ (NAF).
Sie haben in Freiberg promoviert. Was hat Sie dazu bewogen, an der Bergakademie zu promovieren?
Ich habe während meines Masterstudiums in Freiberg eine wunderbare Beziehung zu meinem Betreuer aufgebaut. Als ich mich entschied, zu promovieren, war es für uns eine leichte Entscheidung, uns auf eine Zusammenarbeit zu einigen.
Welche nachhaltigen Erinnerungen verbinden Sie mit Ihrer Zeit an der TU Bergakademie Freiberg?
Während meiner Zeit an der Bergakademie habe ich wunderbare und lebenslange Freundschaften geschlossen. Die Universität steht auch für eine außergewöhnliche Zeit in meinem Leben, wenn man sich den Sprung vorstellt, den ich von Nigeria nach Deutschland machen musste. Nach Deutschland zu kommen bedeutete zudem, dass die tagtäglichen Erfahrungen mir im Gedächtnis bleiben werden und ich diese für den Rest meines Lebens in Ehren halte.
Was mochten Sie den aktuellen Promovierenden in Freiberg als Tipp mit auf den Weg geben?
Es ist wichtig zu erkennen, dass die Promotion eine Phase ist, die einem als Wissenschaftler reichlich Möglichkeiten bietet, nicht nur die wissenschaftlichen Kompetenzen, sondern auch andere wichtige Soft Skills zu entwickeln, die für eine erfolgreiche Karriere unerlässlich sind. Ich mochte auch besonders den internationalen Doktoranden raten, Netzwerke mit Akteuren in ihrem gewünschten Berufsfeld aufzubauen, vor allem in ihren Heimatländern. Schließlich konnte die Promotion eine einsame Zeit für diejenigen sein, die nicht auf ihre Kollegen zugehen. Es ist wichtig, gemeinsam mit anderen Doktoranden Ideen auszutauschen, soziale Aktivitäten zu organisieren und Bedürftige zu unterstützen.
Was ist aus Ihrer Sicht das besonders Interessante an Ihrer jetzigen Tätigkeit?
Zurzeit bin ich an der Graduierten- und Forschungsakademie (GraFA) tätig, der zentralen wissenschaftlichen Einrichtung für Promovierende und Nachwuchswissenschaftler/- innen der TU Bergakademie Freiberg. Dadurch habe ich die Möglichkeit,
meine Erfahrungen mit aktuellen Doktoranden zu teilen. Meine Arbeit stellt mich auch vor spannende neue Herausforderungen, die meine Kreativität erfordern, insbesondere wenn es darum geht, der Universität dabei zu helfen, einen hohen Grad an Internationalisierung zu erreichen. Sie bietet mir auch die Möglichkeit, kontinuierlich von Doktoranden zu lernen, mich mit anderen Wissenschaftlern meines Fachgebiets zu vernetzen und internationale Studierende bei der Bewältigung der Herausforderungen einer Promotion in einem fremden Land zu unterstützen.
Haben Sie sich Ihren Berufswunsch mit Ihrem jetzigen Job erfüllt?
Erfüllung ist kein Wort, welches ich in dieser Phase meiner Karriere verwenden würde. Ich möchte vielmehr sagen, dass ich mit dem gegenwärtigen Stand meiner Karriere zufrieden bin. Als junger Wissenschaftler, der aufregende Herausforderungen liebt, hoffe ich, mich kontinuierlich weiter zu entwickeln - ob in meinem jetzigen Job oder einer anderen Tätigkeit.
Verraten Sie uns Ihr Lebensmotto?
Seien Sie in allem dankbar.
Kurz & Knackig
Meine Promotion
Lieblingsessen in der Mensa: Ich koche lieber selber.
Freiberger Bier oder Wein: Ich trinke keinen Alkohol.
Unidresscode Sakko oder Shirt: Shirt
Meine Universität:
Mein „Stilles Örtchen“: die Universitätsbibliothek
Meine „Gute Seele“: Nigerianischer Gospel
Mein „No Go“: Alkohol und Rauchen
Mein „Da-bin-ich-nie-gewesen-Ort“: An Orten, die ich nicht kenne.
Denke ich an Freiberg, denke ich an … Gelassenheit und Frieden.