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Die TU Bergakademie Freiberg und die Hochschule Mittweida begrüßen am heutigen Montag sieben Universitäten aus ganz Europa. Gemeinsam schaffen sie mit der europäischen Universitätsallianz EURECA-PRO (European University on Responsible Consumption and Production) eine neue Form länderübergreifender Wissenschaft.

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Gruppenfoto aller Teilnehmenden der Review Week
Gruppenfoto aller Teilnehmenden der Review Week

„Die Review Weeks von EURECA-PRO sind wichtige Gelegenheiten, um Fortschritte zu beschleunigen und Verständigung zwischen all unseren Partneruniversitäten zu suchen und so die Zukunft der europäischen Hochschulbildung gemeinsam zu gestalten“, sagt Professor Bernard Vanheusden. Er ist Rektor der Universität Hasselt in Belgien und von den Rektoren der EURECA-PRO-Hochschulen zu ihrem Sprecher gewählt. „Bei diesem Besuch freue ich mich besonders darauf, die reiche Geschichte der Region Mittelsachsen und des Erzgebirges aus erster Hand zu erfahren. Als Region mit Bergbaugeschichte hat sie die gleiche Identität wie die Region Limburg in Belgien, in der die Universität Hasselt liegt. Mehr über die bedeutenden Innovationen in dieser Region zu erfahren, die oft bis ins 18. und 19. Jahrhundert zurückreichen, wird sicherlich inspirierend sein.“

Neben Hochschule Mittweida, TU Bergakademie Freiberg und der Universität Hasselt gehören EURECA-PRO die Montanuniversität Leoben (Österreich), die Technische Universität Kreta (Griechenland), die Universidad de León (Spanien), die Schlesische Technische Universität (Polen), die Universität Petroșani (Rumänien) und die Université de Lorraine (Frankreich) an. In verschiedenen Arbeitsgruppen widmen sich Angehörige der neuen Partnerhochschulen in der kommenden Woche der Intensivierung ihrer Zusammenarbeit, beispielweise durch die Entwicklung gemeinsamer Studienprogramme und gemeinsamer Forschungsprojekte – aber ebenso durch die aktive Einbeziehung der Gesellschaft. 

„In den kommenden Jahren wird die Hochschulallianz verstärkt fachliche Schwerpunkte für Innovationen und nachhaltiges Wirtschaften zusammenbringen sowie interdisziplinäre Ausbildung und Forschung weiter vereinfachen. Mit ambitionierten Initiativen arbeiten die Partner derzeit auf allen Ebenen daran, zu einem gemeinsamen europäischen Campus für nachhaltiges Konsumieren und Produzieren werden. EURECA-PRO trägt damit auch dazu bei, die Ziele des EU-Green Deal und der Sustainable Development Goals der UN zu erreichen“, sagt Professor Klaus-Dieter Barbknecht, Rektor der TU Bergakademie Freiberg. 

Gemeinsam mit Professor Volker Tolkmitt, Rektor der Hochschule Mittweida, gehören Barbknecht und Vanheusden dem Board of Rectors von EURECA-PRO an, das die Entwicklung der Hochschulallianz steuert. „EURECA-PRO verfolgt das ehrgeizige Ziel, binnen weniger Jahre im Bereich des nachhaltigen Konsumierens und Produzierens von Gütern und Ressourcen international eine führende Rolle einzunehmen. Schon heute ist EURECA-PRO ein europäisches Vorbild für die grenzüberschreitende interuniversitäre Zusammenarbeit und die offene Einbeziehung der Gesellschaft in ihre Ziele und Maßnahmen“, so Tolkmitt. „EURECA-PRO steht für das, wofür wir in Mittelsachsen und weit darüber hinaus stehen: Für die Möglichkeit, neue Wege gemeinsam erfolgreich zu beschreiten. Mehr als 100.000 Menschen studieren schon heute in unserer Hochschulallianz.“

Schon am heutigen Montag trifft sich in Mittweida der Studierendenrat der Hochschulallianz, um seine Positionen für die anstehenden Arbeitsbesprechungen mit den Hochschulmitarbeitenden abzustimmen. Nach der offiziellen Eröffnung der Review Week im TV-Studio der Hochschule Mittweida widmen sich die verschiedenen Arbeitsgruppen unter anderem den Themen Projektmanagement, Bildung, Forschung, Verwaltung und Wissenschaftskommunikation. Die Arbeitsbesprechungen werden am Mittwoch und Donnerstag in Freiberg fortgeführt. Ziel ist, gemeinsam die nächsten Schritte festzulegen, um das ehrgeizige Ziel eines gemeinsamen virtuellen und integrierten europäischen Campus zu erreichen. 

„Es geht darum, das bisher Erreichte in der zweiten Projektphase und darüber hinaus in die Zukunft zu tragen. Der direkte Austausch der engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Studierenden vor Ort an den unterschiedlichen Standorten der Allianz ist dafür essenziell“, so Barbknecht. Tolkmitt ergänzt: „Dass dabei kleine und größere Steine aus dem Weg zu räumen sind, ergibt sich schon aus der Neuartigkeit einer Europäischen Universität. Dieser Verbund geht über bisherige Kooperationen weit hinaus und soll zu einer engen internationalen und institutionellen Verknüpfung führen.“

EURECA-PRO entstand im Jahr 2020. Die Idee zur Initiative lieferte drei Jahre zuvor der französische Staatspräsident Emmanuel Macron. Mit ihrer Kernkompetenz „Nachhaltige/r Konsum und Produktion“ widmet sich EURECA-PRO dem zwölften der siebzehn Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Gleichzeitig bringt die Allianz Menschen aus Europa näher zusammen. So wurden beispielsweise bereits gemeinsame Studienprogramme entwickelt, die es den Studierenden ermöglichen, durch integrierte Auslandssemester nahtlos zwischen zwei oder auch mehreren EURECA-PRO-Hochschulen zu wechseln.