interviewed im Oktober 2022
Dr. Richard Kühnel absolvierte in Freiberg ein Maschinenbaustudium mit Schwerpunkt Aufbereitungsmaschinen, Konstruktionstechnik, Gewinnungs- und Spezialtiefbaumaschinen. Die Promotion schloss er direkt an den Abschluss 2015 an. Seine Dissertation entstand in Kooperation mit der Firma Köppern Aufbereitungstechnik im Bereich der trockenen Aufbereitung von Eisenerz. Nach dem Projektende war er fast drei Jahre als Werkleiter bei GEOMIN Erzgebirgische Kalkwerke am Standort Hermsdorf und Pockau-Lengefeld tätig. Aktuell ist Dr. Richard Kühnel Technischer Leiter im Unternehmensverbund Ost (ard Baustoffwerke, GEOMIN, SH Natursteine).
Frage: Sie haben in Freiberg studiert. Was hat Sie dazu bewogen, ein Studium an der Bergakademie anzutreten?
In erster Linie die Nähe zu meiner Heimat. Aber auch das familiäre Umfeld, sowohl zum Studieren als auch dem studentischen Leben - in einer Freiberger Kneipe trifft man immer ein bekanntes Gesicht.
Frage: Welche nachhaltigen Erinnerungen verbinden Sie mit Ihrer Zeit an der TU Bergakademie Freiberg?
Ich habe viele gute Erinnerungen an meine Studentenzeit. Zu erwähnen wären hier die legendären Party’s in der Neuen Mensa
& die Erstie-Woche(n). Der Zusammenhalt unter den KommilitonInnen, die Gemeinschaft, daran erinnere ich mich auch gern. Egal ob Sport treiben, Übungen oder Vorlesungen, als auch die Partys am Abend - in einer Gruppe macht immer alles mehr Spaß als allein. Erwähnenswert ist auch die gute Infrastruktur, so trugen die KITAS des Studentenwerkes dazu bei, eine Familie neben dem (Promotions-)Studium aufzubauen.
Frage: Wenn Sie mit Ihrem heutigen Wissen auf Ihr Studium zurückblicken: gibt es etwas das Sie anders machen oder worauf Sie achten würden?
Ich würde mich wieder für den Unistandort Freiberg entscheiden. Ein entscheidender Faktor für Erfolge ist eine Lerngruppe/Kommilitonengemeinschaft – hier kann man sich nie zu früh um einen engen Freundeskreis kümmern. Dies kann ich nur jedem ans Herz legen. Genauso wie gleich von Anfang an offen für neue Freundschaften zu sein. Diese halten im Übrigen bis heute noch an.
Frage: Was möchten Sie den aktuellen Studierenden in Freiberg als Tipp mit auf den Weg geben?
Seid von Beginn an aufgeschlossen für Neues: Vorlesungen, Freunde & Party’s. Vor allem für Letzteres gibt es keinen besseren Zeitpunkt. Weiterhin möchte ich Euch mitgeben, nehmt freiwillige Praktika in der Universität oder auch im beruflichen Umfeld in hohem Maße an. Dies hilft euch später ungemein, bei Bewerbungen oder im Praxisalltag zu punkten. Und noch ein Tipp: entscheidet euch für die Unterbringung in einer WG. Man lernt neue Leute kennen und auch die Akzeptanz im Alltag. Langeweile gibt es hier nicht!
Frage: Was ist aus Ihrer Sicht das besonders Interessante an Ihrer jetzigen Tätigkeit?
Die Abwechslung! Mir wird nie langweilig. Ich habe jeden Tag neue Aufgaben, welche auch durch die Betreuung von sieben Produktionsstandorten zustande kommen. Mal befinde ich mich im Tagebau, ein anderes Mal fahre ich unter Tage in ein Bergwerk ein. Dann gibt es Aufbereitungsstätten mit weißem Marmor oder auch gewaschenen Sand- und Kieskörnungen. Und nicht zuletzt haben wir einen umfangreichen Mobilgerätepark, welcher erhalten und regelmäßig modernisiert werden muss. Wer bewegt sonst schon Fahrzeuge mit 800 PS unter der Haube und gleichzeitig bis zu 100 Tonnen Stahl & Gestein?! Auch ist die Branche selbst ein „Stein im Brett“, denn Rohstoffe bestimmen unseren gesamten Lebensalltag. Sei es das Geschirr am Frühstückstisch, irgendein Fortbewegungsmittel oder auch das Dach über dem Kopf. Überall werden Rohstoffe benötigt.
Frage: Haben Sie heute noch berufliche oder private Kontakte zur TU Bergakademie Freiberg?
Selbstverständlich. Und das sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext. Sei es die Verbindung zu ehemaligen Kommilitonen oder zu verschiedenen Forschergruppen an der TU BAF oder die Nutzung von Dienstleistungen, welche für unsere beruflichen Verpflichtungen an der Universität geboten werden. Ebenso halten wir eine enge Verbindung zu Studierenden – wir bieten regelmäßig studentische Arbeiten, Werkstudententätigkeiten und auf Anfrage auch Exkursionen an.
Verraten Sie uns zum Schluss Ihr Lebensmotto?
Getreu dem Motto, aufhören kann jeder, weitermachen nur die Ehrgeizigen. In diesem Sinne: weitermachen.