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Das Vorhaben befasst sich mit einer traditionsreichen Forschungsinstitution (bis 1942 Preußische Landesanstalt für Wasser-, Boden- und Lufthygiene). Ihr Aufgabenspektrum umfasste die allgemeine Wasserversorgung und -entsorgung ebenso wie die vor allem seit den 1920er Jahren bedeutsamer werdenden Fragen der Luftreinhaltung. Dazu trat die Erarbeitung von Methoden zur Schädlingsbekämpfung.

Wie viele andere Behörden auch, stellte die Anstalt nach der ‚Machtergreifung‘ der Nationalsozialisten ihre Expertise den neuen Machthabern bereitwillig zur Verfügung. Unter der Aufsicht des Reichsgesundheitsamts erfolgte zunächst eine politische Säuberung der Belegschaft. Bald darauf ergaben sich neue Aufgabenfelder aus der massiven Aufrüstung des ‚Dritten Reiches‘, wobei die Anstalt  gutachterlich in einer erstaunlichen Vielzahl militärischer und rüstungswirtschaftlicher Vorhaben involviert war. Dazu kamen Einblicke in das nationalsozialistische Lagersystem ebenso wie Forschungen im Zusammenhang mit den Wirkungsweisen von ‚Zyklon B‘ oder der Entgiftung von kampfstoffverseuchtem Trinkwasser. Im letzteren Fall scheuten Beamte der Anstalt selbst vor der Heranziehung von Konzentrationslagerhäftlingen zu Menschenversuchen nicht zurück.

Im Rahmen des bis Frühjahr 2026 laufenden Forschungsvorhabens werden in erster Linie die formalen und faktischen Belastungen der Behörde während des ‚Dritten Reichs‘ untersucht . Dabei stehen die Institution, ihr Personal sowie die konkreten Handlungsfelder im Vordergrund.