Skip to main content

Untersuchungen des Untergrundes im Raum Schönbrunn im Vogtlandkreis liefern vielversprechende Ergebnisse im Hinblick auf die mögliche Nutzung von Erdwärme in der Region. Erste Auswertungen umfangreicher seismischer Messungen ergaben, dass sich in zwei bis drei Kilometern Tiefe innerhalb des Granitmassivs eine Auflockerungszone befindet, die aufgrund ihrer geologischen Eigenschaften für die Tiefengeothermie-Nutzung interessant sein kann. Die Untersuchungen sind Teil eines Projektes des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) zur Erforschung des geothermischen Potenzials des Granitmassivs in Südwest-Sachsen, das sich im Untergrund von Schönbrunn bis Eichigt erstreckt. Beteiligt ist auch ein Team der TU Bergakademie Freiberg: Mit dem Vibro-Truck und seiner „Rüttelplatte“ erzeugten die Forschenden seismische Wellen, die sie dann mit Geophonen aufzeichneten.

Forschung
Image
Vibro-Truck der TU Bergakademie Freiberg während der Messungen bei Schönbrunn. Mit diesem LKW und seiner „Rüttelplatte“ werden die seismischen Wellen erzeugt, die dann mit Geophonen aufgezeichnet werden.
Vibro-Truck der TU Bergakademie Freiberg während der Messungen bei Schönbrunn. Mit diesem LKW und seiner „Rüttelplatte“ werden die seismischen Wellen erzeugt, die dann mit Geophonen aufgezeichnet werden.

Die gravimetrischen und seismischen Messungen wurden im April und Mai 2024 im Auftrag des LfULG durchgeführt. Ziel war neben der Ermittlung der Tiefe des Granitmassivs die Erkundung von durchlässigen Kluftsystemen, in denen Thermalwässer zirkulieren könnten. Diese Zonen würden eine entscheidende Rolle für eine Nutzung der Geothermie in der Region spielen.

Die Messdaten werden weiter ausgewertet. Bis Mitte 2025 soll ein detailliertes Untergrundmodell vorliegen, auf dessen Grundlage in zirka zwei Jahren eine Forschungsbohrung zur Gewinnung der Erdwärme gestartet werden könnte. Die jetzt vorliegenden Zwischenergebnisse sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer potenziellen Nutzung der tiefengeothermischen Ressourcen in der Region.

Hintergrund

Im Forschungsprojekt »E4Geo« geht es darum, die geowissenschaftlichen Grundlagen für eine nachhaltige und umweltfreundliche Energiegewinnung durch Tiefengeothermie in Sachsen zu schaffen. Die Abkürzung »E4Geo« steht für Erforschung, Erkundungs-, Erschließungs- und Entwicklungsvorbereitung eines störungsgebundenen Thermalwasser-Reservoirs zur tiefengeothermischen Nutzung. Weitere Projektpartner neben dem LfULG und der TU Bergakademie Freiberg sind das Geoforschungszentrum Potsdam, das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik Hannover und die Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Text: Pressemitteilung des LfULG