Die Sammlung umfasst rund 570 erhalten gebliebene chemische Proben und Muster, insbesondere diverser Kunststoffe, Graphiterzeugnisse und Ölprodukte. Schwerpunktmäßig stammen sie aus Betrieben der ehemaligen DDR wie etwa der Chemischen Fabrik Erkner, dem Synthesewerk Schwarzheide, dem Mineralölwerk Lützkendorf, den Chemischen Werken Buna oder den Leuna Werken.
Ausgehend von den Professoren Alfred Dierichs (1903-1958) und Hugo Eckhardt (1905-1987) hielten in den 1950er und 60er Jahren die organisch-technischen Disziplinen Einzug an der Bergakademie. Dies ging einher mit einer gezielten Sammeltätigkeit von Halb- und Fertigprodukten für Lehre und Forschung. Nachdem die Sammlung über Jahrzehnte im Studienprozess genutzt worden war, geriet sie nach der Wiedervereinigung aus dem Blickfeld und kam schließlich in die Obhut der Kustodie.
Einst als Anschauungsmaterial für Vorlesungen in der Chemie aufgebaut, ist die Sammlung mit ihrer Bandbreite an Proben und Mustern heute ein plastisches Lehrbuch über die Geschichte der chemischen Industrie der DDR. Bei den fast ausschließlich unwiederbringlichen Materialien handelt es sich zugleich um ein Stück Unternehmensgeschichte über die Blütezeit von Betrieben, die heute nicht mehr existieren.
Die Sammlung ist magaziniert und im zentralen Depot der Kustodie in der Lessingstraße untergebracht. Die Sammlung wird derzeit nicht genutzt und benötigt dringend eine fachwissenschaftliche Bearbeitung. Interessierte erhalten auf Nachfrage gerne Zugang.
Kontakt
Dr. Andreas Benz
Kustodie
Telefon: +49 (0) 3731 39-3476
E-Mail: Andreas [dot] Benz [at] iwtg [dot] tu-freiberg [dot] de (Andreas[dot]Benz[at]iwtg[dot]tu-freiberg[dot]de)