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Projektteam BioRED vor dem Biogas-Reformer der TU Bergakademie Freiberg
Projektteam BioRED mit Prof. J. Kapischke; HS Ansbach, A. Himmelstoß; AEV Energy, E. Ferchau; TUBAF, J. Fichtner; HS Ansbach, J. Ninow; HS Ansbach, Prof. H. Krause; TUBAF (v.l.n.r.)

Am 21. November 2024 trafen sich die Partner AEV Energy GmbH, der Fachbereich Gas- und Wärmetechnische Anlagen der Technischen Universität Bergakademie Freiberg (TUBAF), die Arbeitsgruppe Gasmotorentechnologie des Biomasse-Instituts der Hochschule Ansbach sowie die Agrargenossenschaft "Bergland" Clausnitz e.G. zur Unterzeichnung des Kooperationsvertrags und zur ersten Planungsbesprechung im Rahmen des Projekts BioRED im Lampadius-Bau auf dem Campus der TU Bergakademie Freiberg. Dieses Projekt wird durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit insgesamt einer Million Euro im Rahmen des FNR-Programms „Nachhaltige Erneuerbare Ressourcen“ gefördert und zielt darauf ab, die nachhaltige Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Ressourcen wie Biomasse zu unterstützen. Die Laufzeit des Projekts erstreckt sich über drei Jahre bis zum 31. August 2027. 

Zielsetzung des Projekts

Professor Hartmut Krause von der Technischen Universität Bergakademie Freiberg formulierte das Hauptziel von BioRED: „Wir müssen einen sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvollen Weiterbetrieb bestehender Biogasanlagen mit optimierter Kohlendioxid-Reduzierung gewährleisten. Insbesondere wollen wir uns Anlagen widmen, die einen hohen Anteil an landwirtschaftlichen Reststoffen wie Gülle und Bioabfall verarbeiten.“ Diese Anlagen stehen vor der Herausforderung, dass ihre Vergütung entsprechend des Erneuerbaren Energien Gesetzes in naher Zukunft auslaufen wird. Im Rahmen des Verbundprojekts werden praxisnahe Lösungen entwickelt, um den Weiterbetrieb bestehender Biogasanlagen in der Landwirtschaft zu optimieren. Insbesondere wird ein Fokus auf die kosteneffiziente und flexible Produktion von Biomethan und Strom gelegt, was nicht nur die Emissionen von Treibhausgasen reduziert, sondern auch die Nutzungsoptionen der Biogasproduktion steigert. 

Technologische Ansätze

Biogas entsteht durch die Vergärung von Gülle sowie Rest- und Abfallstoffen. Dieser Prozess kann die Emissionen von Methan, Lachgas und Ammoniak um bis zu 80 Prozent reduzieren. Das erzeugte Biogas besteht hauptsächlich aus Kohlendioxid und Methan, wobei letzteres als Biomethan bezeichnet wird, und das Potenzial hat, Erdgas zu ersetzen. Ein zentrales Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer kostengünstigen Membrananlage zur Auftrennung in Biomethan und ein nutzbares kohlendioxidreiches Gas. Dies ermöglicht eine flexible Nutzung beider Stoffströme: Biomethan als sauberer Kraftstoff für Fahrzeuge und als Ersatz für Erdgas in Heizungsanlagen sowie das kohlendioxidreiche Gas ggf. zusammen mit Biogas zur Strom- und Wärmeproduktion in Blockheizkraftwerken. Geschäftsführer Alfons Himmelstoß von der AEV Energy GmbH weiß: „Die Entwicklung und Implementierung neuer, innovativer Technologien sind entscheidend für die Zukunft der Biogasanlagenbetreiber. Kosteneffiziente und zuverlässige Lösungen ermöglichen es uns, die Herausforderungen der Energiewende zu meistern und gleichzeitig die Umweltbelastungen zu minimieren.“

Bedeutung für Agrargenossenschaften und Biogasanlagenbetreiber

Die Agrargenossenschaft "Bergland" Clausnitz e.G. zeigt großes Interesse daran, ihre Treibhausgasemissionen kontinuierlich zu senken. Durch den vermehrten Einsatz von Gülle in Biogasanlagen können signifikante Reduktionen erreicht werden. Dieses Modell soll beispielgebend für ähnliche Betriebe im In- und Ausland sein. „Durch unsere Zusammenarbeit in diesem Projekt wollen wir nicht nur unsere eigenen Emissionen reduzieren, sondern auch einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Landwirtschaft leisten“, betont Vorstand Kerstin Pahlke von der Agrargenossenschaft Bergland Clausnitz. 

Fazit

Das Projekt BioRED stellt einen wichtigen Schritt in Richtung einer zukunftsfähigen Energieversorgung dar und wird durch das BMEL unterstützt, um innovative Technologien zur Optimierung der Biogasanlagen zu entwickeln. „Die enge Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ist entscheidend für den Erfolg dieser Initiative“, so Professor Jörg Kapischke von der Hochschule Ansbach.