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Die Muldener Schmelzhütte bei Freiberg auf einer alten Ansicht von 1856
recomine LLV (Lern-Lehr-Vermittlungsort) Muldenhütten
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Historisches Dienstgebäude der vormaligen Preußischen Landesanstalt für Wasser-, Boden- und Lufthygiene, der späteren Reichsanstalt für Wasser- und Luftgüte, heute Dienststelle des Umweltbundesamtes am Corrensplatz in Berlin.
Die Reichsanstalt für Wasser- und Luftgüte im Nationalsozialismus
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Eine Detailansicht eines geschnittenen Gebäudemodells des einstigen Typ Leipzig aus der Produktion des VEB Metalleichtbaukombinats Leipzig
Rekonstruktion und Analyse des Stahl- und Metallleichtbaus in der DDR
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Zwei nebeneinander stehende Rohrstücke mit unterschiedlichem Durchmesser, die in einem mechanischen Versuch gestaucht wurden.
Die Erschließung, Digitalisierung und Transformation der Sammlung Eisenmetallurgie für bzw. in die virtuelle Lehre an der TU Bergakademie Freiberg
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Historisches Foto einer Berbaulandschaft der WISMUTH
Umweltpolitik im Uranerzbergbau der SAG/SDAG Wismut 1949-1990
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Blick auf die Gießhalle der Sayner Hütte
Carl Ludwig Althans und die Anfänge des Fabrikhallenbaus am Beispiel der Gießhalle der Sayner Hütte
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Foto von der noch vorhandenen Siedepfanne aus dem Jahr 1885 im Siedehaus 5 in Bad Sulza
Die Analyse und Untersuchung der Bad Sulzaer Salinegeschichte und Untersuchung der sich daraus ergebenden Möglichkeiten einer touristischen Nutzung mit Berücksichtigung einer wirtschaftlichen Betreibung

Abgeschlossene Projekte

(August 2000 bis Dezember 2020)

Projektleiter: Prof. Dr. Helmuth Albrecht

Projekt mit dem Ziel, das Erzgebirge als Industriekulturlandschaft mit ausgewählten Objekten zum UNESCO Weltkulturerbe „Montanregion Erzgebirge“ zu entwickeln.

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(April 2018 bis 2022)

Projektleitung: Prof. Dr. Helmtuth Albrecht
Projektmitarbeiter: Dr. Hildegard Wiegel, M.A., M.St., FSA

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt das Projekt der TU Bergakademie Freiberg mit fast einer Viertelmillion Euro in den kommenden drei Jahren.

Federführend ist das Institut für Industriearchäologie, Wissenschaft- und Technikgeschichte (IWTG) in Zusammenarbeit  mit dem Institut für Mineralogie und der Universitätsbibliothek, in deren Besitz sich der Bestand an Briefen befindet.

Die weit über 700 Briefe erhielt Werner in den Jahrzehnten seiner Lehrtätigkeit an der Bergakademie seit 1775 bis zu seinem Tode 1817. Sein Ruf als Wissenschaftler beruhte insbesondere auf seinen Vorlesungen zur Geologie und Mineralogie - Wissensgebiete, für die Werner neue Forschungsansätze und wissenschaftliche Methoden erschloss, die stets von der Autopsie der Materie und ihrer erkenntnisgewinnenden Beschreibung bestimmt wurden.

Ob offiziell an der Akademie immatrikuliert oder Hörer auf Zeit, Werners Studenten kamen aus ganz Europa und sogar aus Übersee. Nicht wenige von ihnen blieben mit ihrem Lehrer in brieflicher Verbindung, und viele bedeutende Gelehrte der naturwissenschaftlichen Disziplinen, Diplomaten und Staatsmänner aus aller Welt suchten Werners Rat zu geologischen und mineralogischen Themen.

Diese Kontakte erstreckten sich oft über viele Jahre und über Kontinente hinweg. Von deutscher Seite am bekanntesten dürften unter den Schülern und Korrespondenten der Forschungsreisende Alexander von Humboldt (1769-1859) und der Dichter Novalis (1772-1801) sein; letzterer lernte in Freiberg auch seine Verlobte Julie von Charpentier (1778-1811) kennen, Tochter eines Freiberger Kollegen Werners.

Unter Werners Briefpartnern finden sich viele internationale Kontakte wie die der beiden spanischstämmigen Brüder Juan José (1754-1796) und Fausto Elhuyar (1755-1833), deren Freiberger Studien bei Werner zum Aufbau moderner und effizienter bergmännischer Strukturen in ganz Mittel- und Südamerika dienten.

Ebenfalls ein spanischer Hörer Werners und in Folge Korrespondenzpartner, der "Chevalier d'Onis" (1767-1827), machte nach seiner Freiberger Studienzeit auf diplomatischem Parkett Karriere und handelte mit dem amerikanischen Präsidenten John Quincy Adams (1767-1848) den Adams-Onis-Vertrag aus (1819), seit dem Florida zu den Vereinigten Staaten von Amerika gehört.

Daneben finden sich in den Briefen auch Hinweise zu namhaften Besuchern Werners wie der in Europa berühmte Diplomat, Vasensammler und Vulkanologe Sir William Hamilton (1730-1803), der auf dem Weg von Neapel nach London Werner in Freiberg seine Aufwartung machte.

„Schon jetzt ist zu erkennen, dass die Briefe Aufschluss über Werners einzigartige Stellung in der europäischen Gelehrtenrepublik geben können", erklärt Dr. Hildegard Wiegel vom IWTG, die das Projekt koordiniert.

Die Briefe an Werner werden als Online-Edition publiziert und zugleich digital langzeitarchiviert. Die technische Betreuung hierfür übernimmt das „Trier Center for Digital Humanities“ an der Universität Trier, das als Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften gegründet wurde und bereits eine Vielzahl ähnlicher Projekte in Europa realisiert hat. Auf den Webseiten der Universität Trier finden Sie weitere Informationen zur Edition.

 (2020 bis 2022)

Projektleitung: Prof. Dr. Helmtuth Albrecht
Projektmitarbeiter: M.Sc. Florian Fichtner

Projekt zur Analyse und Bewertung der ehemaligen Eisenhütte und -gießerei Sayner Hütte bei Koblenz am Rhein. Beauftragt durch die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz und die Stadt Bendorf am Rhein. In Kooperation mit dem Deutschen Bergbau Museum Bochum.

 

(2020 bis 2021)

Projektleiter: Prof. Dr. Helmuth Albrecht und Dr. Norman Pohl
Projektmitarbeiter: M.Sc. Konrad Grossehelweg

Julius Weisbach - Professor an der Bergakademie & erstes Ehrenmitglied des VDI

Am 24. Februar 2021 jährt sich der Todestag von Julius Ludwig Weisbach zum 150. Mal. Der Professor für angewandte Mathematik, Bergmaschinenlehre und Markscheidekunst war einer der führenden deutschen Ingenieure im 19. Jahrhundert und gehört zu den bekanntesten und einflussreichsten Wissenschaftlern der Technischen Universität Bergakademie Freiberg. Seine Lehrbücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Er erhielt 1860 als erste Persönlichkeit überhaupt die Würde eines Ehrenmitgliedes des Vereins Deutscher Ingenieure zugesprochen.

Neben wichtigen Erkenntnissen auf den Gebieten der Hydraulik umfassen Weisbachs Arbeiten Verbesserungen in der Markscheidekunst, daraus resultierend seine Koordination der und Beteiligung an Vermessungen des damaligen Königreichs Sachsen, die Weiterentwicklung der Bergmaschinen- und der Maschinenlehre sowie der angewandten Mathematik (dreidimensionale Abbildungen). Durch diese Aktivitäten trug Weisbach maßgeblich zur frühindustriellen Mathematisierung des Ingenieurwesens bei.

Das großzügig durch den VDI geförderte Projekt macht Leben und Werk Weisbachs an authentischen Orten sichtbar und erschließt es so für breite Interessentengruppen. Die Darstellungsform einer interaktiven Karte als Web-GIS-Anwendung bietet eine neue Möglichkeit, Begeisterung für die Geschichte von Maschinenbau, Vermessungswesen und Hydraulik zu wecken. Die digitale Kartenanwendung auf Basis der Auswertung historischer Quellen verweist auf die Lebensstationen Weisbachs.

 

(2019 bis 2020)

Projektleiter: Prof. Dr. Helmuth Albrecht
Projektmitarbeiter: M.Sc. Konrad Grossehelweg
Laufzeit: September 2019 - Juni 2020 

Im Jahr 2020 fand die 4. sächsische Landesausstellung unter dem Motto "Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen" statt. Dazu präsentierten sechs Standorte im Erzgebirge verschiedene Aspekte der industriellen 
Entwicklung des Landes, unter anderem stellte das "Silberbergwerk Freiberg" den Erzbergbau vor. Aus diesem Anlass erfolgte neben der Konzeption der Ausstellung auch eine vertiefte Schulung der Gästeführer des Bergwerks. Dazu erfolgte im Vorfeld eine Analyse der lokalen Voraussetzungen im Bergwerk, bevor verschiedene, an die spezifischen Bedürfnisse der untertägigen Situation angepasste, touristische Führungsangebote erarbeitet worden. Diese Führungen reichten von relativ oberflächlichen kurzen Überblicksführungen bis hin zu mehrstündigen, didaktisch aufgearbeiteten Expertenführungen, die den Gästen einen umfassenden Eindruck der mehrere 100 Meter unter der Oberfläche liegenden Stollen und Strecken der Himmelfahrt Fundgrube boten. Den Abschluss des Projektes bildeten mehrere Schulungslehrgänge für die Gästeführer und interessierten 
Mitglieder des Besucherbergwerk Silberbergwerk e.V. 
 

(Juni 2016 bis Oktober 2019)

Projektleitung: Prof. Dr. Helmuth Albrecht, Dr. phil. habil. Gisela Parak
Projektmitarbeiterin: Dr. phil. habil. Gisela Parak, Dipl.-Ind. Arch. Peter Hauschild

In Zusammenarbeit mit dem Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg (SBM) erforscht das von der Volkswagen Stiftung geförderte Projekt die fotografischen Sammlungen des SBM und Teilbestände der universitären Sammlungen der TU Bergakademie Freiberg. Neben der wissenschaftlichen Untersuchung wird eine Auswahl der fotografischen Bestände des SBM museologisch erschlossen werden.

Gefördert von der VolkswagenStiftung, Programmschwerpunkt „Forschung im Museum“

In Zusammenarbeit mit dem Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg (SBM) erforscht das von der Volkswagen Stiftung geförderte Projekt die fotografischen Sammlungen des SBM und Teilbestände der universitären Sammlungen der TU Bergakademie Freiberg. Neben der wissenschaftlichen Untersuchung wird eine Auswahl der fotografischen Bestände des SBM museologisch erschlossen werden. Den Abschluss des Projekts bilden eine Ausstellung im SBM und eine wissenschaftliche Tagung.

Dabei nimmt das Projekt die starke Prägung der Region durch den jahrhundertelang betriebenen Erzbergbau als Ausgangspunkt seiner kultur- und bildhistorischen Untersuchung. Im Zeitraum vier politischer Staatsformen von ca. 1890 bis 1989 und unterbrochen durch die Zäsuren der zweimaligen Einstellung des Bergbaus von 1913 bis 1936/37 und seit 1969 werden Entwicklungen und Verschiebungen montangeschichtlich relevanter fotografischer Repräsentationsmuster analysiert und beschrieben.

So bilden die medialen Repräsentationen von Bergarbeit, Bergarbeitern und Alltagsleben und die mit der Einstellung des Bergbaus erfolgende Neuausrichtung von Berufsfeldern einen Schwerpunkt der fotohistorischen Untersuchung. Neben dem Genre des Portraits werden Kontinuitäten und Brüche jedoch auch in den Formen und Mustern der fotografischen Darstellung der Landschaft in ihrer Beanspruchung durch den Bergbau, den Folgeschäden und dem Abriss neuzeitlicher Förderhütten zu finden sein, aber auch in den bildlichen Formaten eines aufkommenden umweltkritischen Revitalisierungsbestreben der Landschaft oder den Bildklischees der Natur- und Heimatschutzbewegung. Unter dem Stichwort der Wissenschaftsfotografie wird zudem der Einfluss der Professoren der Bergakademie Freiberg auf die fotografischen Bildproduzenten des frühen 20. Jahrhunderts betrachtet werden, insbesondere in den Disziplinen Botanik, Mineralogie, Kristallographie, Geologie, Materialkunde und Astronomie. Regionalgeschichtliche Ausprägungen der Industrie-, Gewerbe-, Architektur- und Portraitfotografie sollen zudem komparativ mit überregionalen fotografischen Sammlungen in ihren spezifischen Formen bestimmt werden.

Nicht zuletzt illustrieren die von unterschiedlichen Autoren erstellten fotografischen Aufnahmen auch als Zeugnisse und Indizien die Geschichte des Erzgebirges, anhand derer sich der wirtschaftshistorische Umstrukturierungsprozess und der kontinuierliche Wandel der Region beobachten lässt.

 

Silberblick(e) – Historische Bergbaufotografien von Heinrich Börner im Kontext

Kabinettausstellung im Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg

Laufzeit 20. Juni – 15. Juli 2018

Eröffnung am 20. Juni 2018 um 16 Uhr im Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg

Nur drei Jahre nach den ersten überlieferten fotografischen Aufnahmen aus den Oberharzer Gruben publizierte der Freiberger Kunstfotograf Heinrich Börner (1864 – 1943) eine Reihe fotografischer Alben aus den Freiberger Erz- und Freitaler Steinkohlegruben. Die Mappe „Der Bergmann in seinem Berufe. Bilder aus den Freiberger Gruben“ (1892) wurde 1894 auf der „Erzgebirgischen Gewerbe- und Industrieausstellung Freiberg“ in einer Präsentation der Craz & Gerlach’schen Buchhandlung ausgestellt und 1893 innerhalb der Sektion „Buchwesen“ auch auf der Weltausstellung in Chicago. Börner ist zwar nicht der erste Fotograf, dem es mittels Magnesiums-Blitzlichtes gelang, die geheimnisvollen Welten des untertätigen Bergbaus für die Öffentlichkeit ans Tagelicht zu befördern, sein Werk spiegelt jedoch in wunderbarer Weise den Erwartungshorizont wider, der einer bildlichen Repräsentation des Bergbaus entgegengebracht wurde.

Die Kabinettausstellung „Silberblick(e) – Historische Bergbaufotografien von Heinrich Börner im Kontext“ ist vom 20. Juni bis 15. Juli im Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg zu sehen. Sie bietet Einblick in das vergessene Werk Börners und zeigt den Kontext der Alben auf. Die Ausstellung konzipierte Dr. Gisela Parak mit organisatorischer Unterstützung von Peter Hauschild im Rahmen des Forschungsprojektes „Bergbaukultur im Medienwandel – Fotografische Deutungen von Arbeit, Technik und Alltag im Freiberger Raum“. Das Projekt wird von der VolkswagenStiftung gefördert und läuft als Kooperationsvorhaben zwischen der TU Bergakademie und dem Museum noch bis 2019.

In der Kabinettausstellung werden nun erste Ergebnisse präsentiert. In Zusammenarbeit mit dem Museum erforscht das Institut für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte die fotografischen Sammlungen des Museums und Teilbestände der universitären Sammlungen. Einen Schwerpunkt der fotohistorischen Untersuchung bilden die medialen Repräsentationen von Bergarbeit, Bergarbeitern und Alltagsleben sowie die mit der Einstellung des Bergbaus erfolgende Neuausrichtung von Berufsfeldern.

Tagung am 24.05.2018: Bilder aus den Bergwerks- und Hüttenbetrieben

Heinrich Börner: Bergleute beim Erzabbau vor Ort (Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg, Fotothek, M3194)

Bilder aus den Bergwerks- und Hüttenbetrieben: Auftragskontexte fotografischer Repräsentationsalben (1890–1920)

Donnerstag, 24. Mai 2018 
Senatssaal, TU Bergakademie Freiberg,
Akademiestraße 6, 09599 Freiberg

Fotografien Krupp’scher Kanonen auf den Weltausstellungen des 19. Jahrhunderts als Ausdruck des Wettkampfs der Nationen und der Unternehmen, demonstratives Vorführen des sozialen Engagements von Unternehmern, mediales Agitationsmittel im Kampf um die Rechte der Arbeitnehmer, Darstellung der geologischen Wunder unter Tage oder Lehrmittel neuer Abbau- und Fördermethoden: Für die stolzen Besitzer von Gruben oder Stahl- und Hüttenwerken gab es viele Möglichkeiten des Einsatzes und der Verwendung fotografischer Aufnahmen.Anlässlich der Freiberger Tagung bieten internationale Experten vertiefende Einblicke in die vielfältigen Produktionsintentionen und Entstehungskontexte fotografischer Ansichten und fotografischer Repräsentationsalben aus den Bergwerks- und Hüttenbetrieben im Zeitraum von ca. 1890 bis 1920.
Die Konferenz vergleicht somit erstmalig den Hintergrund dieser exquisiten und exemplarischen Bilder und diskutiert Logiken, Traditionen, Konventionen und lokale Besonderheiten in den Sammlungen internationaler Museen identifizierter Konvolute.
Gefördert vom Programmschwerpunkt „Forschung im Museum“ der Volkswagen Stiftung
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Um Anmeldung bis zum 30. April 2018 wird gebeten.
Kontakt:
Dr. Gisela Parak
c/o Institut für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte
Silbermannstraße 2
09599 Freiberg
Telefon +49 3731-39-3411
Gisela [dot] Parak [at] iwtg [dot] tu-freiberg [dot] de

Terminübersicht Ringvorlesung Fotogeschichte 2017
3. April: Fotografen im Staatsdienst. Visuelle Kommunikation in den USA und in der DDR

PD Dr. Annette Vowinckel, Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Fotografiegeschichte wird oft als Geschichte der Fotografien geschrieben. Wer aber fotografiert unter welchen Bedingungen und für wen, wer wählt Fotografien zur Publikation aus (und verwirft oder zensiert andere) und wer nutzt sie zu welchem Zweck? Ausgehend von den Berufsgruppen der Fotojournalisten und der Bildredakteure zeigt Annette Vowinckel, welche unterschiedlichen Verwendungen Fotografie in der freien Presse, in staatlichen Organisationen, in Armeen und im politischen Diskurs fanden und wie sich diese Verwendungen über Landes-, Sprach- und Systemgrenzen hinweg auf die Formation visueller Öffentlichkeiten im 20. Jahrhundert auswirkten.

24. April: Rollenbilder - Zur Porträtfotografiesammlung des Dresdner Stadtmuseums

Wolfgang Hesse, Dresden und Dr. Holger Starke, Stadtmuseum Dresden

Die Referenten bereiten eine Ausstellung zu einem umfangreichen Bestand fotografischer Porträts des 19. Jahrhunderts vor. Zwischen 1890 und 1912 als „Mausoleum“ der Stadtgesellschaft angelegt, scheinen in den Selbstinszenierungen der Bürger die tiefgreifenden wirtschaftlichen und sozialen Umbrüche der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert auf.

8. Mai: Die Repräsentation von Arbeit in der staatlich geförderten Autorenfotografie der 1980er Jahre in der DDR

Agneta Jilek, HGB Leipzig

Die Arbeiterklasse war die tragende gesellschaftliche Säule in der DDR: Sie erhielt den obersten Platz innerhalb der offiziellen Klassenhierarchie und wurde von staatlicher Seite ins Zentrum der Bildwelten gerückt. Während der 40 Jahre DDR wandelte sich die Darstellbarkeit der Arbeiterfigur kontinuierlich. Der Vortrag geht der Frage nach, welches Arbeitsbild in der ostdeutschen Autorenfotografie der 1980er Jahre zeigbar war.

15. Mai: Ein Deutsches Museum in Dresden - für Photographie

Dr. Andreas Krase, Technische Sammlungen Dresden

Um den Jahreswechsel 1957 herum gründete der Werbefachmann und Germanist Dr. Walther Hahn in Dresden ein erstes eigenständiges Museum für Photographie. Trotz politischer Widerstände konnte sich das ehrgeizige Unternehmen bis Ende der 1960er Jahre behaupten, geriet danach aber in Vergessenheit. Der Vortrag schildert die Umstände der Gründung, Sammlungstätigkeit und Ausstellungen des Museums sowie die Entstehung einer unveröffentlicht gebliebenen großen Fotografiegeschichte.

22. Mai: Durch die Brille des Fotochemikers: Erich Stengers wohl sortierter Kosmos der Fotografie

Dr. Miriam Halwani, Museum Ludwig Köln

Erich Stenger (1878–1954) begann Fotografien zu sammeln als noch kaum jemand daran dachte: 1906. Als Fotochemiker war er überzeugt vom Nutzen der Fotografie für zahlreiche Wissenschaften; darin lag sein beruflicher Antrieb. Als Sammler suchte er „Belege“ zusammenzutragen, die die vielfältigen Anwendungen dokumentieren. Seinen enzyklopädischen Ansatz legte er in zahlreichen Publikationen nieder. Vor dem Hintergrund seiner Schriften wird ein Blick auf die Sammlung geworfen – einer Sammlung, die sich heute im Kölner Museum Ludwig, einem Kunstmuseum, befindet.

12. Juni: Fotografie konstruierter Sichtbarkeit. Mikrofotografie im 19. Jahrhundert

Stefanie Dufhues, Deutsches Museum München

Das technische Verfahren der Mikrofotografie ermöglichte es ab 1839, die mikroskopische Vergrößerung bildlich festzuhalten und somit für eine Beobachtung unter veränderten Sehbedingungen verfügbar zu machen. Im Zuge dessen eröffneten sich in der Mikroskopie neue Möglichkeiten für den Arbeits-, Erkenntnis- und Vermittlungsprozess. Gleichzeitig erkannte man den besonderen ästhetischen Reiz der entstandenen Aufnahmen, sodass die bildlichen Formen über die Mikroskopie hinaus in andere Gestaltungsprozesse eingriffen. An Bildmaterial u.a. aus dem Deutschen Museum, dem Botanischen Museum Berlin und dem Museum of History of Science Oxford will der Vortrag verschiedene Umgangsformen mit Mikrofotografien aufzeigen.

26. Juni: Das ABC der Fotografie: Fotobücher als Schulen des Sehens

Dr. Mareike Stoll, Berlin

Der Vortrag untersucht das deutsche Fotobuch in der Zwischenkriegszeit und rekonstruiert die Gründe für seine Popularität, indem es die formale Verwandtschaft zu den Erscheinungsformen der Fotografie in den Illustrierten (mit gedruckten Foto-Konstellationen), in Lehrsituationen und im Film genauer in den Blick nimmt. Das Fotobuch erscheint, so die These, als ein Medium, das dem Betrachter die eigene Handlungsfähigkeit vor Augen führt und an die Hand gibt. So wird ein historischer Hintergrund erkennbar, vor dem sich die Fotografie als Medium positioniert, das manipulierbar ist, also politisch. Konsequenterweise heißt das, dass Fotografie gleichermaßen erkenntnisfördernd wie erkenntnishemmend sein kann, je nach Kontext, in dem sie erscheint. Das Fotobuch ist so als Fibel zum Erlernen der Fotografie zu verstehen, als Schule des Sehens, um Fotografie in verschiedenen Kontexte „lesen“ zu können.

(Dezember 2015 bis Juni 2017)

Projektleitung: Prof. Dr. Helmuth Albrecht
Projektmitarbeiter: Dipl.-Kult. Nele Lehmann, M.Sc. Judith Sachse

Das Projekt ROHSA 3 hat das Ziel, eine wissenschaftliche und wirtschaftliche Neubewertung der sächsischen Rohstoffvorkommen vorzunehmen. Dafür sollen sämtliche rohstoffgeologische Daten Sachsens, die in verschiedenen Archiven innerhalb und außerhalb Sachsens lagern, dokumentiert, digitalisiert und zusammengeführt werden.

 

(März 2016 bis August 2018)

Projektleitung: Prof. Dr. Helmuth Albrecht
Projektmitarbeiter: Dipl.Ind.-Arch Axel Rüthrich

ArchaeoMontan 2018 ist ein internationales Projekt, das sich der Erforschung des mittelalterlichen Bergbaus im sächsisch-böhmischen Erzgebirge widmet. Es ist Teil des durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung geförderten Kooperationsprogramms der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik 2014 bis 2020. Im Projekt arbeiten deutsche und tschechische Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachrichtungen zusammen.

ArchaeoMontan 2018 ist ein internationales Projekt, das sich der Erforschung des mittelalterlichen Bergbaus im sächsisch-böhmischen Erzgebirge widmet. Es ist Teil des durch die Europäische Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung geförderten Kooperationsprogramms zur Förderung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik 2014–2020.

Seit Herbst 2015 arbeiten deutsche und tschechische Archäologen, Historiker, Vermessungsingenieure, Geologen und Informatiker beiderseits der Grenze an der Dokumentation und Interpretation der mittelalterlichen Bergbauspuren. Hierbei fließen die bereits im Rahmen des vorangegangenen Ziel 3-Projektes ArchaeoMontan 2012–2015 gewonnenen Ergebnisse ein.

Neben den Forschungen unter Tage werden besonders auf der tschechischen Seite die obertägigen Spuren zu Arbeit und Umwelt der mittelalterlichen Bergleute einbezogen. Hierzu gehören sowohl Fragen zur Aufbereitung, Verarbeitung und Handel des gewonnenen Erzes als auch die Rekonstruktion der Veränderung der Umwelt in dieser mittelalterlichen Industrielandschaft.

Die Funktion des „Lead-Partners“ innerhalb des durch neun Institutionen getragenen Projektes übernimmt das Landesamt für Archäologie Sachsen. Die Ergebnisse werden durch Tagungen, Workshops, Vorträge und Publikationen aufbereitet. Um die Erkenntnisse zum gemeinsamen mittelalterlichen Kulturerbe dauerhaft für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wird das Projekt wichtige inhaltliche Impulse für die Gestaltung des in Dippoldiswalde geplanten „Zentrums für den mittelalterlichen Bergbau im Erzgebirge“ geben.

Projektmitarbeiter am Institut für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte war Axel Rüthrich. Weitere Informationen finden sie hier.

(2016)

Projektleitung: Prof. Dr. Helmuth Albrecht
Projektmitarbeiter: Dr. Daniela Walther

In ländlichen Räumen, wie dem Erzgebirge, dem Vogtland oder der Lausitz, belegen historische industriekulturelle Sachzeugen ebenso wie in den Städten den strukturellen Wandel, der mit der sächsischen Industrialisierung Einzug gehalten hat. Unter Berücksichtigung der spezifisch sächsischen Verhältnisse wird ein grundlegender Ansatz zur Vermittlung des Themas Industriekultur im ländlichen Raum erarbeitet, der die relevanten Akteure sowie neue Zielgruppen mit einbezieht. Ebenso werden die Potentiale der sächsischen Industriekultur im Hinblick auf die regionale und wirtschaftliche Entwicklung untersucht. Nach einer Bestandsaufnahme und dem Abgleich mit bereits bestehenden Konzepten zur Förderung der Industriekultur in Sachsen und weiteren Bundesländern wird auf Grundlage der Handlungsempfehlungen des Wissenschaftlichen Beirates für Industriekultur ein Katalog wünschenswerter und realisierbarer Vorschläge zur gezielten Förderung der Industriekultur im sächsischen ländlichen Raum erarbeitet. Langfristig ist dies notwendig für eine nachhaltige Stabilisierung der Thematik im öffentlichen Bewusstsein und unterstützt die Arbeit der Koordinierungsstelle für Industriekultur im Freistaat Sachsen.

Das Projekt „Industriekultur im ländlichen Raum“ wurde durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen in besonderer Weise unterstützt.

(2012 bis 2015)

Projektleitung: Prof. Dr. Helmuth Albrecht
Projektmitarbeiter: Dr. Daniela Walther

Internationales Forschungsprojekt „SHIFT-X: Employing cultural heritage as promoter in the economic and social transition of old-industrial regions“ zum Nutzen des industriellen Erbes für eine nachhaltige Regionalentwicklung.  Laufzeit Dezember 2012 bis Dezember 2015

SHIFT-X: Employing cultural heritage as promoter in the economic and social transition of old-industrial regions
www.shiftx.eu

Das Projekt „SHIFT-X: Employing cultural heritage as promoter in the economic and social transition of old-industrial regions.” ist im Dezember 2012 gestartet. In dem Gemeinschaftsprojekt mehrerer europäischer Partner wird untersucht,  wie das industrielle Erbe zur Förderung eines nachhaltigen endogenen Wachstums genutzt werden kann. Im Mittelpunkt stehen dabei die Verbesserung der Managementstrukturen für den Umgang mit industriekulturellem Erbe, die Vermarktung von innovativen Traditionsprodukten sowie die Implementierung effektiver Image-Strategien zur Veränderung in der Wahrnehmung von industriellen Denkmalobjekten und -landschaften.

SHIFT-X wird im Rahmen des Central-Europe-Programmes durchgeführt und durch den Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (ERDF) kofinanziert.

Im Projektergebnis 2014 soll in Zusammenarbeit zwischen dem IWTG und der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH) eine europäische Strategie zur Imageförderung und Vermarktung des industriellen Erbes entstehen. Weiterhin wird auf Basis eines überregionalen Austausches der Projektpartner ein Kompendium zu effektiven Managementstrukturen entstehen. Das IWTG kann hier seine Erfahrungen mit dem UNESCO-Welterbeprojekt „Montane Kulturlandschaft Erzgebirge/Krušnohoři“ einbringen, die exemplarisch für sehr innovative Managementstrukturen industrieller Denkmalprojekte stehen. Mögliche Formen der Übertragbarkeit der jeweiligen Erfahrungen auf andere Regionen und Projekte im Industriedenkmalpflegebereich werden dabei geprüft. Ziel ist die Sensibilisierung der nationalen und europäischen Politik für die Bedeutung und Potenzial des industriellen Erbes.

Im Rahmen des Projektes SHIFT-X untersucht das IWTG in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern beispielhafte Regionen und Städte der Central-Europe-Region, die eine ähnliche Geschichte miteinander teilen: Als ehemalige Industriegebiete des Bergbaus, der Schwerindustrie und der chemischen Industrie mit nationaler und internationaler Bedeutung haben sie in den letzten Jahrzehnten auf Grund der Globalisierung und den Folgen der politischen und wirtschaftlichen Wende in den 1990er Jahren ihre wirtschaftliche Stellung verloren, verfügen aber über ein reiches industrielles Erbe.

Der Landkreis Zwickau fungiert als Leadpartner im Projekt und koordiniert acht Partner aus fünf verschiedenen Ländern. Als Repräsentanten alt-industrieller Städte und Regionen wurden neben den deutschen Regionen Chemnitz-Zwickau und der Lausitz die Steirische Region Eisenerz(Österreich), die Region Nordwest-Böhmen/Mikroregion Sokolov (Tschechien), die Region Limburg (Belgien) und die Stadt Bydgosczc (Polen) ausgewählt. Von dem Regionen übergreifenden Austausch während der Zusammenarbeit, der von den Wissenschaftspartnern begleitet und moderiert wird, profitieren alle Projektpartner.

Als Wissenschaftspartner sind das IWTG der Technische Universität Bergakademie Freiberg und das Institut für Geographie und Raumforschung der Karl-Franzens-Universität Graz (Österreich) in das Projekt integriert. Beide Institute haben Erfahrungen im Bereich der Industriearchäologie, der Regionalentwicklung und im Umgang mit industriellem Erbe. Die Aufgabe der Wissenschaftspartner liegt in der wissenschaftlichen Betreuung und Beratung der Projektpartner, in der Evaluation der gewählten Ansätze und in der Zusammenfassung wesentlicher Erkenntnisse. Weiterhin bilden sie die Verbindung zur Wissenschaftswelt und internationalen Denkmalpflegeorganisationen, um das Projekt und dessen Ergebnisse bekannt zu machen.

Die Internetseite von SHIFT-X finden Sie hier: www.shiftx.eu.

Abschlusskonferenz in Genk/Belgien im Oktober 2014

Die Abschlusskonferenz findet vom 14. bis 16. Oktober in Genk, Belgien, statt.
Weitere Informationen finden Sie hier: www.shiftx.stebo.be/

Projektergebnisse und Veröffentlichungen
 
Weitere Veröffentlichungen und Presseartikel:
Ansprechpartnerin:

Dr. rer. pol. Daniela Walther
TU Bergakademie Freiberg/Institut für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte
Silbermannstr. 2/ Zi.:1.01
09599 Freiberg/Sachsen

Tel:   +49 3731 39-2459
Fax:  +49 3731 39-2832
Mail:  Daniela [dot] Walther [at] iwtg [dot] tu-freiberg [dot] de

(2009 bis 2015)

Projektleitung: Prof. Dr. Helmuth Albrecht
ProjektmitarbeiterInnen: 

  • Dipl.Ind.-Arch. Stefanie Preißler: 
    Zwischen Staat, Stadt, Wirtschaft und Gesellschaft – das Beziehungsgeflecht der Bergakademie Freiberg in der Zeit der Weimarer Republik (1918–1933)
  • Dipl.-Kult. Nele Lehmann: 
    Das Verhältnis von Hochschule, Politik und Wirtschaft im Kaiserreich: Die Bergakademie Freiberg 1869–1918
  • Anke Geier:
    Die Bergakademie Freiberg im Kontext von Wirtschaft und Wissenschaft in den Jahren 1945 bis 1989/90
  • Bertram Triebel:
    Hatte die Partei immer Recht? Das herrschaftliche Wirken der SED und des MfS an der Bergakademie Freiberg zwischen 1945 und 1990
  • Franco Lehmann:
    Die Bergakademie Freiberg zwischen Umgestaltung, Erneuerung und Selbstbehauptung 1989 bis 1994
  • Kristin Lesch:
    Wandel und Kontinuität des Ausländerstudiums an der Bergakademie Freiberg im 20. Jahrhundert – Ausländische Studierende im Spannungsverhältnis zwischen Anspruch und Wirklichkeit
  • Nicole Opitz:
    Die Bergakademistin. Frauen an der TU Bergakademie Freiberg im gesellschaftspolitischen Spannungsfeld
  • Norman Pohl (Habilitand):
    Die Bergakademie Freiberg im Nationalsozialismus

Im Rahmen der wissenschaftlichen Vorbereitung des 250jährigen Gründungsjubiläums der TU Bergakademie Freiberg im Jahre 2015 wurde 2009 ein Graduiertenkolleg „Geschichte der Bergakademie Freiberg im 20. Jahrhundert“ am IWTG eingerichtet.

(2007 bis 2010)

Projektleitung: Prof. Dr. Helmuth Albrecht, Dr. habil Guido Bünstorf (Max-Planck-Institut für Ökonomik, Jena),
Prof. Dr. Michael Fritsch (Friedrich-Schiller-Universität Jena, DIW, Max-Planck-Institut für Ökonomik, Jena)
ProjektmitarbeiterInnen: Cornelia Fabian (TU Bergakademie Freiberg), Matthias Geißler (MPI für Ökonomik, Jena), Luis F. Medrano (Universität Jena)

Emergence and Evolution of a Spatial-Sectoral System of Innovation: Laser Technology in Germany, 1960 to Present
Entstehung und Entwicklung eines räumlich-sektoralen Innovationssystems: Lasertechnik in Deutschland von 1960 bis zur Gegenwart

Titel des Projekts:Entstehung und Entwicklung eines räumlich-sektoralen Innovationssystems – Lasertechnik in Deutschland von 1960 bis zur Gegenwart
Laufzeit:2007 bis 2010
Betreuer:Prof. Dr. phil. habil. Helmuth Albrecht (TU Bergakademie Freiberg),
Dr. habil Guido Bünstorf (Max-Planck-Institut für Ökonomik, Jena),
Prof. Dr. Michael Fritsch (Friedrich-Schiller-Universität Jena, DIW, Max-Planck-Institut für Ökonomik, Jena)
Bearbeitung:Cornelia Fabian (TU Bergakademie Freiberg),
Matthias Geißler (MPI für Ökonomik, Jena),
Luis F. Medrano (Universität Jena)
Kurzbeschreibung:Ausgehend von der Idee, dass Innovationsprozesse durch Arbeitsteilung und Interaktion zwischen verschiedenen Akteuren gekennzeichnet sind, sollen im Rahmen dieses Projektes einerseits die Dynamik der wechselseitigen Abhängigkeit der Beteiligten und andererseits die Ko-Evolution eines Innovationssystems mit seiner Umwelt untersucht werden. Als empirische Grundlage dienen dabei detaillierte Informationen über die Akteure der deutschen Lasertechnik. Das Projekt soll somit zum besseren Verständnis der Entstehung und Entwicklung räumlich-sektoraler Innovationssysteme beitragen.
 Die Bearbeitung erfolgt in vier Teilprojekten: Das erste Teilprojekt dient der Erhebung und Kodierung der benötigten Daten, das Teilprojekt zwei "Die Ko-Evolution von Laserforschung, Laserindustrie und Politik" soll die Interdependenzen und den Wissenstransfer zwischen den Akteuren des Laser-Innovationssystems verdeutlichen. Im dritten Teilprojekt "Die deutsche Wiedervereinigung und das ostdeutsche Laser-Innovationsystem" wird untersucht, wie die in der DDR aufgebauten Kompetenzen auf dem Gebiet der Lasertechnik das gesamtdeutschem Innovationssystem nach 1990 beeinflusst haben. Das vierte Teilprojekt "Regionale Struktur und Diffusion des Laser-Innovationssystems in Deutschland" ist der dynamischen Entwicklung des Laser-Innovationssystems gewidmet.

(September 2006 bis Februar 2009)

Projektleitung: Prof. Dr. Helmuth Albrecht, Prof. Dr. Christoph Meinel (Universität Regensburg)
ProjektmitarbeiterInnen: Hartmut Schleiff, Peter Konecný (Universität Regensburg)

Staat, Bergbau und Bergakademie: Die Ausbildung von Bergbauexperten im Habsburgerreich und in Sachsen im 18. Jahrhundert

An Hand eines Vergleichs, der die Ausbildung von Bergbauexperten in Freiberg (Sachsen) und Schemnitz (Habsburgermonarchie/ heute in der Slowakei) ins Zentrum stellt, wird die Bourdieusche Konzeption des Besitzes von sozialem, politischem und kulturellem Kapital einerseits und andererseits die Geschichte ihres jeweiligen Erwerbs – gerahmt durch die analytische Kategorie des symbolischen Kapitals – genutzt, um die wechselseitige Stabilisierung der beteiligten Akteursgruppen darzustellen.

Hierzu werden vier Aspekte behandelt, die für die Ausbildung von Bergbauexperten grundlegend sind:

  1. Der "Bergstaat" als direktes konstitutives Umfeld der auszubildenden und später in ihm wirkenden Bergbauexperten,
  2. die Rolle der Kameralistik für die Etablierung der neuartigen wissenschaftlichen Ausbildungsformen,
  3. die diskursive Produktion von Wissen über den Bergbau und schließlich
  4. die Ausbildungspraxis an der jeweiligen Bergschule bzw. später Bergakademie. Als integraler Bestandteil des Ausbildungsprozesses sollen dabei nicht nur die akademische Vermittlung von Wissen, sondern ausdrücklich auch die vor Ort (z.B. im Laborunterricht oder im Bergwerk) eingeübten Praktiken berücksichtigt werden.

Der an beiden Orten ca. zur selben Zeit (um 1765) aufgenommene wissenschaftliche Unterricht, die sehr ähnliche Grundstruktur der Ausbildungspraxis sowie der mehrschichtige Wissenstransfer zwischen diesen beiden alten Bergbaustandorten bilden eine aussagekräftige Basis für die gewählte komparatistische Herangehensweise. Ziel des Projektes ist es, über die klassische Institutionsgeschichte hinausgehend die Entstehungsmodalitäten einer spezifischen Gruppe von technischen Experten in einer Zeit vielfacher, hier besonders sozialer und wissenschaftlicher, Umbrüche nachzuzeichnen.

Im Rahmen dieses DFG-Projekts fand vom 20. bis 22. Februar 2009 ein internationales Symposium zum Thema "Staat, Bergbau und Bergakademie: Montanexperten im 18. und frühen 19. Jahrhundert" statt. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der Veranstaltung.

(Februar 2006 bis Februar 2009)

Projektleitung: Prof. Dr. Helmuth Albrecht
ProjektmitarbeiterInnen: Dr. Christine Pieper

Komparative Wechselbeziehungen zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik in der Hochschulinformatik der Bundesrepublik und der DDR bis 1989/90

Forschungsprojekt im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms: "Wissenschaft, Politik und Gesellschaft.
Deutschland im internationalen Zusammenhang im späten 19. und im 20. Jahrhundert" (SPP 1143).

(2004 bis 2008)

Projektleitung: Prof. Dr. Helmuth Albrecht
ProjektmitarbeiterInnen: Dipl.-Ind. Arch. Jane Gradtke, Dipl.-Geol. (FH) Jens Kugler

Geoinformationsgestützte Datenbank zur Erfassung von unter Denkmal-, Landschafts- und Naturschutz stehenden Objekten der Montanregion Erzgebirge

Projekt im Auftrag des Fördervereins Montanregion Erzgebirge e.V. und der Firma Beak Consultants GmbH Freiberg im Rahmen des LEADER+ Programms der EU.

Projektteil 1:
Konzeption der Datenbank und Erfassung von Geotopen
(Laufzeit: September 2004 bis Februar 2005)
Projektteil 2:
Weiterentwicklung der Datenbank und Erfassung der montanhistorischen Denkmale
(Laufzeit: Juni 2005 bis November 2005)
Projektteil 3:
Weiterentwicklung der Datenbank und Erfassung der mit dem Montanwesen verbundenen Kulturdenkmale
(Laufzeit: Dezember 2005 bis 2008)

(1999 bis 2004)
Projektleitung: Prof. Dr. Helmuth Albrecht
ProjektmitarbeiterInnen: Dr. Christine Pieper

Die Rolle der Hochschulen im Innovationssystem der DDR und der Bundesrepublik zwischen 1945 und 1990 – ein Systemvergleich

Seit dem 1. September 1999 förderte das BMBF das am Institut für Wissenschafts- und Technikgeschichte der TU Bergakademie Freiberg angesiedelte Forschungsprojekt "Die Rolle der Hochschulen im Innovationssystem der DDR und der Bundesrepublik zwischen 1945 und 1990 – ein Systemvergleich". Ab dem 1. Februar 2002 bearbeitete Frau Dr. Christine Pieper das Projekt.

Das Projekt war Teil des Forschungsverbundes "Innovationskultur in Deutschland". Ziel des Forschungsverbundes ist es, ein historisch-methodisches Gerüst für die Untersuchung der deutschen Innovationskultur am Beginn des 21. Jahrhunderts zu schaffen, das als Grundlage empirischer Arbeit für die Politikberatung dienen kann.
Gleichzeitig soll dieses im Entstehen begriffene Gerüst genutzt werden, um im Dialog von Theoriebildung und Empirie erste, wichtige Ergebnisse zur Lösung besonders virulenter Fragen der aktuellen Forschungs- und Bildungspolitik zu liefern. Großes Gewicht legt der Forschungsverbund auf die Analyse und Bewertung der Hochschulen, die trotz ihrer überragenden Bedeutung für das nationale Innovationssystem bislang nur wenig untersucht worden sind.

Hier setzte das Freiberger Projekt an. Ziel des Forschungsvorhabens war es, an besonders innovativen Wissens- und Technologiebereichen zu untersuchen, wie die bundesdeutschen und die DDR-Hochschulen den Innovationsprozess durch die Kanonisierung des Wissens in neuen Disziplinen prägten. Die auf Archivrecherchen gestützten Beispielstudien zur Etablierung der Disziplinen Verfahrenstechnik, Informatik und Biotechnologie in Ost- und Westdeutschland gewähren Einblicke in die Handlungsmöglichkeiten der Hochschulen und zeigten im Rückblick die Erfolge und Misserfolge staatlicher Steuerung im Forschungs- und Bildungsbereich auf.
In dem Forschungsprojekt wurden die unterschiedlichen Funktionen der modernen Hochschulen (unter anderem Humankapitalbildung, Grundlagenforschung und Technologieproduktion) berücksichtigt. Die Beschränkung auf wenige wirtschaftlich bedeutende und innovative Disziplinen der Technikwissenschaften ermöglichte sowohl den innerdeutschen als auch den internationalen Vergleich, wodurch die wesentlichen Aspekte der sich verändernden Rolle der Hochschulen in den jeweiligen Innovationskulturen klarer herausgearbeitet werden konnten.


Das Projekt war Teil des Forschungsverbundes "Historische Innovationsforschung", der die Formulierung einer historisch begründeten Innovationsökonomie und Innovationssoziologie für die deutsche Innovationskultur am Ende des 20. Jahrhunderts verfolgt.

Mit dem wachsenden Gewicht forschungsintensiver Güter für die wirtschaftliche Entwicklung erhielten Universitäten und Hochschulen im 20. Jahrhundert eine unmittelbare wirtschaftspolitische Relevanz als Ressourcen für Innovationen und als Bildungseinrichtungen. Im Systemvergleich betrachteten die Explorationsstudien der TU Dresden und der TU Bergakademie Freiberg die Bedeutung des Hochschulwesens für die wirtschaftliche Entwicklung der DDR und der Bundesrepublik. Im historischen Vergleich ließen sich Auswirkungen verschiedener Wege des akademischen Bildungswesens auf die Wirtschaftsentwicklung untersuchen.

Die Hochschulentwicklung erhielt infolge der deutschen Teilung durch die jeweilige außenpolitische Einbindung der beiden deutschen Staaten, durch die konträren politischen Systeme und durch unterschiedliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen jeweils eine spezifische Prägung. Es ging darum, diese Besonderheiten der Entwicklung des Bildungswesens zu klären.

Drei Themenkomplexe standen im Zentrum der Explorationsstudien:

Die Stellung der Hochschulen im Innovationssystem der Bundesrepublik und der DDR
Eine Analyse der Finanzierung und institutionellen Entwicklung des Hochschulwesens sowie der inhaltlichen Ausgestaltung von Lehre und Forschung bildet die Grundlage dafür, die ökonomische Funktion und Wirkung von Universitäten und Hochschulen genauer zu untersuchen. Die DDR schlug dabei bereits 1953 mit der Gründung von Spezialhochschulen einen eigenen hochschulpolitischen Weg ein, der auf eine berufsnahe, spezialisierte Ausbildung in unmittelbarer Nachbarschaft der Industrie abzielte. Die Bundesrepublik führte dagegen zunächst die Traditionen des bestehenden Hochschulwesens fort. In beiden deutschen Staaten erfolgte bis zu Beginn der 70er Jahre ein drastischer Ausbau der Hochschulen.
Hochschulpolitik als Wirtschaftspolitik
Sowohl in der DDR als auch in der Bundesrepublik flankierten die Gründung neuer Hochschulen und die Einrichtung neuer Studiengänge wirtschaftspolitische Maßnahmen. Es steht die These im Raum, dass während des Wiederaufbaus des Hochschulwesens bis zu Beginn der 70er Jahre eine Bildungsstruktur geschaffen wurde, die wohl den Anforderungen einer Industriegesellschaft entsprach, aber wegen des hohen Spezialisierungsgrades langfristig eine geringe Flexibilität für die künftige wirtschaftliche Entwicklung aufwies. Dabei stellt sich insbesondere die Frage, inwiefern die gegebene Bildungsstruktur dem wirtschaftlichen Wandel, der gemeinhin mit dem Übergang von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft beschrieben wird, genügte.
Hochschulpolitik und Regionalentwicklung
Innovationsprozesse sind in einem bestimmten technischen Gebiet oder einer Branche häufig räumlich stark konzentriert. Innovationsregionen gruppieren sich dabei in der Regel um eine oder mehrere Hochschulen. In dem Gemeinschaftsprojekt soll im deutsch-deutschen Vergleich die Bedeutung der Hochschulen für die Entwicklung der regionalen Wirtschaft untersucht und durch eine Untersuchung der regionalen Differenzierung innerhalb der beiden deutschen Staaten ergänzt werden.

(1999 bis 2000)

Projektleitung: Prof. Dr. Helmuth Albrecht
ProjektmitarbeiterInnen: Fotografenmeister Michael Knopfe, Karin Zillmann, Rainer Faulhaber, Andreas Kahl und Helmut Herholz

Erfassung von Industriedenkmalen im Tal der Freiberger Mulde auf dem Territorium des Landkreises Freiberg/ Sachsen

Im Zusammenwirken des Instituts für Wissenschafts- und Technikgeschichte (IWTG) der TU Bergakademie Freiberg und der Unteren Denkmalbehörde des Landkreises Freiberg widmete sich das Projekt – mit Förderung der Bundesanstalt für Arbeit – der Erstellung praxisorientierter Kriterien zur Erfassung und Dokumentation von Industriedenkmalen.

Die quellenkundliche, fotografische und zeichnerische Dokumentation relevanter Objekte bildete die Basis zur Erarbeitung von Erhaltungs- und Nutzungskonzepten, die sowohl den Ansprüchen qualifizierter Denkmalpflege als auch den Interessen von Investoren und Nachnutzern der Objekte gerecht werden.

Die Resultate sollten in Form von Bild- und Literaturdatenbanken bzw. modellhaften Projekten am IWTG zugänglich sein, bzw. in begrenztem Umfang publiziert und im Rahmen einschlägiger Veranstaltungen präsentiert werden.

Die fotografische Dokumentation innerhalb des ABM-Projekts übernahm Fotografenmeister Michael Knopfe. Die zeichnerische Dokumentation innerhalb des ABM-Projekts übernahm die Technische Zeichnerin Karin Zillmann. Weitere Mitarbeiter waren Rainer Faulhaber, Andreas Kahl und Helmut Herholz.