Geoingenieurwesen
Wie müssen Staudämme auf der Erde gegründet sein, um bei Hochwasser standzuhalten?
Wie kann die Versorgung der Menschheit mit Energie- und Industrierohstoffen aller Art sichergestellt werden?
Und welche Rolle kann der Untergrund bei der Energiewende spielen?
Mit diesen und weiteren Fragen zur nachhaltigen und umweltschonenden Nutzung der Erdkruste beschäftigen sich Studierende im Diplomstudiengang Geoingenieurwesen. Gut ausgebildete Fachleute sind überall gefragt.
Die Nutzungsansprüche des oberflächennahen Untergrundes nehmen in der modernen Gesellschaft weiterhin zu. Neben den typischen Nutzungen, wie der Grundwasserentnahme, dem Abbau von Rohstoffen einschließlich Energierohstoffen, Speicher, Deponien und Endlagern unter Tage werden untertägige Räume auch zunehmend für andere Nutzungen und Infrastrukturen gebraucht. Für den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Dekarbonisierung der Energiewirtschaft, die zur Erreichung der Klimaschutzziele erforderlich sind, wird künftig in größeren Umfang die Speicherung von Energieträgern wie Wasserstoff, Wärme und sonstiger Energie aus erneuerbaren Quellen erfolgen.
Der Diplomstudiengang beginnt mit dem Grundstudium, in dem neben den allgemeinen naturwissenschaftlichen Grundlagen auch spezielle geoingenieurwissenschaftliche Module, wie Lagerstättenlehre, Vermessungstechnik oder Geomechanik sowie rechtliche und betriebswirtschaftliche Grundlagen vermittelt werden.
Im Hauptstudium wählen die Studierenden aus einer von vier Studienrichtungen:
- Bergbau
- Geoenergiesysteme
- Geomonitoring und Markscheidewesen
- Geotechnik
In der gewählten Studienrichtung werden die Fähigkeiten und Kenntnisse nach persönlichem Interesse ausgebaut und spezialisiert. Teil des Diplomstudiengangs ist ein studienbegleitendes Berufspraktikum im 7. Semester von 120 Schichten, sodass unsere Studierenden einschlägige Berufserfahrung sammeln, wichtige Beziehungen zu künftigen Arbeitgebern knüpfen und typische Einsatzmöglichkeiten und Aufgabenfelder ihres späteren Berufes kennenlernen. Die Nachfrage nach unseren Absolventinnen und Absolventen im Diplomstudiengang Geoingenieurwesen ist auf dem nationalen und internationalen Arbeitsmarkt groß und die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Ein besonderes Plus in Freiberg ist die praxisnahe, universitäre Lehre sowie die hervorragende Ausstattung, wozu auch das universitätseigene Forschungs- und Lehrbergwerk „Reiche Zeche“ gehört.
Die Studierenden sollen die Fähigkeit erwerben, naturwissenschaftlich-ingenieurtechnische, physikalische, geotechnische, technologische, ökonomische, rechtliche und ökologische Zusammenhänge im Umfeld der sicheren, ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Nutzung der oberen Erdkruste zu erkennen, zu beurteilen und insbesondere hinsichtlich ihrer ökonomischen und ökologischen Auswirkungen zu bewerten sowie zur Entwicklung ganzheitlich-nachhaltiger Technologien beizutragen. Sie werden befähigt, fachliche Zusammenhänge zu kommunizieren, d. h. Fachleuten und der Öffentlichkeit darzustellen. Mit diesen Kompetenzen sind sie in der Lage, Projekte entlang des gesamten Wertschöpfungskreislaufes von der Erkundung über Projektentwicklung und Planung, Raumordnungsverfahren, operativer Bewirtschaftung der Lagerstätte bis zu Rekultivierung, Sanierung, und Nachnutzung in Anspruch genommener Bereiche der Geosphäre umzusetzen.
- Fakultät
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Fakultät 3 - Geowissenschaften, Geotechnik und Bergbau
- Abschluss
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Diplom (Dipl.-Ing.)
- Regelstudienzeit
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10 Semester
- Teilzeit möglich
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Nein
- Studienbeginn
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WintersemesterSommersemester
- Zulassungsvoraussetzung
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Abitur bzw. fachgebundene Hochschulreife oder eine als gleichwertig anerkannte Zugangsberechtigung
Sprachkenntnisse
- Bewerbung: mit mindestens B1-Niveau Deutsch
- Aufnahme des Fachstudiums: mit C1-Niveau Deutsch (z.B. DSH-2)
- Sprachkurse und DSH-Prüfung an der TUBAF
- Studiengangsprache
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Deutsch
Geotechnik, z. B. bei Tunnelbau- oder Versorgungsunternehmen
Maschinenindustrie, z. B. Entwicklung, Feldtests und Einsatz neuartiger Gewinnungs- und Fördertechnologien
Rohstofferkundung, z. B. Untersuchung und Exploration von Erz- und Energierohstoff-Lagerstätten
Rohstoffgewinnung, z. B. Errichtung, Optimierung und Leitung von Bergwerken, Bohranlagen und Speichereinrichtungen
Baustellen, z. B. Baustellenleitung, gutachterliche Tätigkeit, Optimierungsaufgaben
Öffentlicher Dienst, z. B. bei Bergämtern, Ministerien
Forschung, z. B. Tiefsee- und Weltraumbergbau, autonome Systeme, Tiefengeothermie, Offshore-Technologie
Interessen und Fähigkeiten, die Sie mitbringen sollten
- Freude an Exkursionen über und unter Tage
- Begeisterung für technische Abläufe und Prozesse, Konstruieren und Experimentieren
- Neugier an neuen Technologien, Programmierung, 3D-Modellierung und Simulation
- Interessen an Mathematik, Physik und dem System Erde