Am Donnerstag unterzeichneten der Direktor der School of Geology and Mining Engineering der Mongolian University of Science and Technologie (MUST), Professor Khavalbolot Kyelgyenbai, und Professor Andreas Horsch, Prorektor Nachhaltigkeit und Kommunikation, eine neue Vereinbarung über die gemeinsame Zusammenarbeit. Ausgehend von einem schon 1986 geschlossenen „Freundschaftsvertrag“ kooperieren beide Hochschulen seit 1993. Der entsprechende Hochschulkooperationsvertrag wurde 2023 erneuert. Durch Veränderungen der Studien- und Prüfungsordnungen auf beiden Seiten wurde nun eine Aktualisierung des seit 2011 bestehenden gemeinsamen Studienprogramms erforderlich. Das neue Studienangebot im Bereich Geoingenieurwesen (Studienrichtung Bergbau), das mit den Unterschriften fixiert wurde, nennt sich „3+3-Programm“ und hat erstmals nicht nur Studierende der MUST im Blick, sondern auch die der TUBAF.
„Eine Neuerung beim 3+3-Programm ist die Reziprozität“, erklärt Katja Polanski vom Internationalen Universitätszentrum (IUZ). „Bisherige Programme zielten darauf, dass mongolische Studierende zunächst in Ulaanbaatar studieren und dann zu uns für weiterführende Studien und den Diplomabschluss kommen.“ Jetzt können umgekehrt auch TUBAF-Studierende an der MUST studieren und einen Abschluss erwerben.
3+3 steht für die geplante Studiendauer der Programmteilnehmenden. Mongolische Studierende starten mit einem dreijährigen Bachelorstudium in Ulaanbaatar und steigen dann in Freiberg in den laufenden Diplomstudiengang ein. Dieser dauert für sie weitere drei Jahre, denn neben dem eigentlichen Fachstudium müssen sie Deutschkennnisse mindestens auf C1-Niveau erwerben und zusätzlich ein Praktikumssemester absolvieren. Dadurch verlängert sich die Dauer um ein weiteres, also insgesamt auf drei Jahre. Am Ende des Studienprogramms steht „ein Doppelabschluss“, so Katja Polanski vom IUZ, „die Absolventinnen und Absolventen erhalten das deutsche Diplom, das von der MUST als Masterabschluss anerkannt wird.“
Neben Sprachkenntnissen müssen Studieninteressierte der MUST in Auswahlgesprächen zusätzlich fachliche Kenntnisse nachweisen. Die Gespräche führt Studienleiter Professor Carsten Drebenstedt von der TUBAF direkt vor Ort in Ulaanbaatar. „Ich begrüße es sehr, dass das neue 3+3-Programm nun auch für die deutsche Seite offen ist, denn wir können viel voneinander lernen. Dass es für die mongolischen Studierenden nun leichter wird, hier ein Studium zu beginnen, ist ein starkes Signal. In Zeiten des Fachkräftemangels müssen wir die Hochschulen und die Wirtschaft für internationale Studierende und Absolventinnen und Absolventen öffnen“, so Carsten Drebenstedt.
Allein 2024 sind zehn Studierende der MUST zum Studium in dem gemeinsamen Bergbau-Studienprogramm nach Freiberg gekommen. Angesichts dessen erscheint eine Ausweitung des Ansatzes durchaus bedenkenswert. Laut Katja Polanski vom IUZ sei eine Übertragung auf andere Studiengänge an der MUST bereits im Gespräch.
Was neben der 3+3-Vereinbarung noch auf dem Programm der Delegation stand
Die Delegation der MUST war in der Woche ab 9. Dezember 2024 vor allem an der Fakultät 3 zu Gast, hat dort Institute besichtigt und Gespräch mit potentiellen Interessentinnen und Interessenten für gemeinsame Forschungsprojekte geführt. Am Dienstag stellten sich die Delegationsmitglieder in der Fakultätsratssitzung vor. Am gleichen Tag unterzeichneten der Direktor der School of Geology and Mining Engineering der MUST, Professor Khavalbolot Kyelgyenbai, und der Dekan der Fakultät 3, Professor Stefan Buske, ein Memorandum of Understanding. Darin werden gemeinsame Aktivitäten in Forschung und Lehre, nicht zuletzt (weitere) Austauschprogramme für Studierende und Beschäftigte anvisiert.