Der Freistaat Sachsen beabsichtigt als Eigentümer, angesichts der aktuellen Entwicklungen auf dem Weltmarkt, die Wiederaufnahme der Rohstoffgewinnung auf der Flussspat-Lagerstätte Schönbrunn und Bösenbrunn im Vogtland. Aus marktwirtschaftlicher Sicht erscheint das möglich, da die Nachfrage auf dem Weltmarkt und die Rohstoffpreise gestiegen sind. Die Lagerstätte wurde seit 1868 mit Unterbrechungen bis zum Jahr 1991 betrieben.
Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen und geologischen Situation ist die Erschließung von Flussspat-Lagerstätten in Deutschland in den nächsten Jahren jedoch nicht häufig zu erwarten. Deshalb bietet die Errichtung einer neuen Bergwerksanlage die Chance, neueste Erkenntnisse der Bergbau- und Aufbereitungstechnologie zu nutzen, um erstens sowohl ein wirtschaftliches und nachhaltiges Betreiben der Anlage sicherzustellen, als auch zweitens die Möglichkeit zu erschließen, die Anlage als Referenzobjekt weltweit zu nutzen.
Am 20. Juni hatte an der TU Bergakademie Freiberg dazu ein wissenschaftliches Symposium stattgefunden, bei dem Fachleute aus Universität und Wirtschaft, aber auch potentielle Investoren über neueste Methoden der Erkundung, Gewinnung, Aufbereitung, Wirtschaftlichkeit bis hin zu Chancen eines Stufenbergbaus diskutierten.
Aus diesem Anlass wurde im Foyer der Geowissenschaftlichen Sammlungen im Abraham-Gottlob-Werner-Bau in der Brennhausgasse 14 die neue Sonderausstellung „Fluorit – und noch viel mehr“, Minerale aus dem Lagerstättendistrikt Schönbrunn im Vogtland“ eröffnet.
In 10 Pult- und einer Treppenhausvitrine werden fast 200 Minerale und Gangstufen aus den Lagerstätten Schönbrunn, Bösenbrunn und Wiedersberg gezeigt. Die Stufen mit zum großen Teil sehr genauen Fundortangaben stammen vorwiegend aus der ehemaligen Sammlung des Bergarbeiters Hans Weber, der auch über die Mineralfunde in der Lagerstätte publiziert hat (LAPIS, Jg. 17(1992)7/8, S. 13-25). Stufen aus den historischen Beständen der Mineralogischen und der Lagerstättensammlung der TU Bergakademie und Informationen zur Geologie, Mineralisation und Bergbaugeschichte runden die Ausstellung ab.