Freiberger Kolloquium - Vortrag: „Das Geheimnis der Schneekopfkugeln und Thundereggs“
Der Vortrag ist in Zusammenhang mit der Sonderausstellung “Wunder.Welt.Achat“ in der terra mineralia in Freiberg zu sehen.
Schneekopfkugeln, Porphyrkugeln und Thundereggs sowie der wissenschaftliche Begriff Lithophyse sind Synonyme für ein und dasselbe Phänomen.
Der Vortrag dringt in die Geheimnisse des naturwissenschaftlichen Phänomens Lithophyse ein, sog. Hochtemperatur-Kristallisationsdomänen. Es handelt sich um knollenartige Gesteinsgebilde in kieselsäurereichen Vulkaniten, welche sich vor allem in randlichen und fluidareichen Partien bei Temperaturen von 600 bis 700 °C bilden.
Es wird ein Einblick gegeben in
- den komplexen Prozess der Entstehung von Lithophysen,
- die Internstrukturen der Lithophysen (sichel- und sternförmige Hohlräume),
- die spätere Füllung der internen Hohlräume.
Im Fokus des Vortrages steht die Wunderwelt der Lithophysenachate als Ergebnis der Mineralisation der Hohlräume duch Alteration und Verwitterung, die nach Abkühlung der Lava bei Temperaturen von unter 200 °C erfolgt. Es werden anhand geologisch-mineralogischer Merkmale und zugehöriger Bilder Aussagen getroffen zu den
- mineralisierten Hohlraumformen,
- Achattypen sowie Kristallisationsabfolgen,
• Makro- und Mikrostrukturen in den Lithophysenachaten.
Mit der vorgestellten Klassifizierung lassen sich Gemeinsamkeiten aber auch fundstellenspezifische Unterschiede für die Lithophysen und deren Achate feststellen, denn Farbe, Form und Struktur sind oft so charakteristisch, dass ein Kenner allein durch Augenschein bereits den Fundort angeben kann. Dies wird an Beispielen von Fundstellen aus aller Welt gezeigt.
In der Sonderausstellung sind Beispiele von Lithophysenachaten aus aller Welt ausgestellt, die der Besucher als faszinierende Naturkunstwerke bewundern kann.
Referent: Dr. Manfred Jäckel, Freiberg
Das „Freiberger Kolloquium“ ist eine Vortragsreihe des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie; des Sächsischen Oberbergamtes; des Geokompetenzzentrum Freiberg e.V., des Sächsischen Staatsarchivs/Bergarchiv Freiberg, der TU Bergakademie Freiberg und der terra mineralia.