Direkt zum Inhalt

Technologie und Anwendung nichtmetallischer Werkstoffe

Studienkonzept

Die Technologie und Anwendung nichtmetallischer Werkstoffe (kurz „TANW“) ist Teil des Studienganges Engineering und befasst sich mit der Herstellung, Charakterisierung und dem Design innovativer nichtmetallischer anorganischer Werkstoffe – das sind Keramik, Glas und Baustoffe sowie Verbundwerkstoffe und Werkstoffverbunde aus der Zusammenführung der drei Werkstoffgruppen. Sie lernen die Eigenschaften der Materialien, deren Einsatzbereiche und die Prozesse der Herstellung kennen. Mit dem Verständnis der Zusammenhänge und Funktionsweisen sind Sie dann bestens für eine Arbeit im Bereich der Grundstoffindustrie gewappnet. Mit dem sich anschließenden Master können Sie sich dann für eine verantwortungsvolle Tätigkeit weiter qualifizieren, um Prozesse, Technologien und Materialien in eine nachhaltige, klimaneutrale Zukunft zu begleiten.

Keramiken, Glas und Baustoffe sind essentiell für unser modernes Leben und neben kostengünstiger Massenware für das tägliche Leben – wer hat denn keine Kloschüssel? – wahre Hightechprodukte: 

  • Filterkeramiken zum Beispiel zur Abgasreinigung
  • ultra harte Keramik – härter als Diamant
  • extrem hitzebeständige Keramik für Feuerfestanwendungen
  • Brücken mit begehbarem Glas
  • Photonische Glasfasern ermöglichen mikroinvasive Operationen
  • Bioglas wird vom Körper resorbiert und ermöglicht eigene Knochenneubildung, die das Implantat ersetzt
  • Coverglas schützt Photovoltaikzellen vor Wind, Wetter und mechanischer Beschädigung
  • Glasfasern verstärken Rotorblätter von Windkraftanlagen
  • selbstverdichtender Beton ermöglicht erdbebensichere, dauerhafte und nachhaltige Bauwerke
  • ultrahochfester Beton wird zum Bau extrem belastbare Bauwerke eingesetzt
  • Bindemittel geben nicht nur Gußformen Stabilität, sondern ermöglichen durch geschickte Rezepturen funktionale Werkstoffe bis hin zu Häusern aus dem 3D-Drucker

Diese Beispiele sind nur Bruchteile der Vielfalt von Keramik, Glas und Baustoffen.

Einen Nachteil haben diese Werkstoffe: Ihre Herstellung erfolgt bei extrem hohen Temperaturen. Die dafür benötigte Energie sowie die Herstellung selbst setzt viel klimaschädliches CO₂ frei – noch. Wir forschen für Klimaneutralität und nachhaltige Prozesse in einer geschlossenen Kreislaufführung. Werden Sie Teil des Wandels und studieren Sie TANW, damit Sie im Beruf selbst etwas ändern können und Geforschtes in die Praxis transferieren!

Ihr Bachelor-Studium Engineering ist in eine sehr umfassende natur- und ingenieurwissenschaftliche Grundlagenausbildung in den ersten vier Semestern und einen grundlegenden Teil zu Keramik-, Glas- und Baustofftechnologie in den darauffolgenden Semestern gegliedert. In begrenztem Umfang (das Bachelor Studium dauert ja nur 7 Semester), können Sie sich durch Wahlmöglichkeiten, z.B. aus dem Modulkatalog oder den Themen für Ihre Studienarbeit und Bachelorarbeit, entsprechend Ihrer Interessen entwickeln. Ein großer Vorteil des Engineering ist, dass Sie sich erst nach der Grundlagenausbildung final für eine Fachrichtung entscheiden müssen, denn TANW ist einer von insgesamt sechs Teilstudiengängen. Schau Dir deshalb unbedingt den Steckbrief zu unserem Bachelorstudiengang Engineering an!   

Der Ehrlichkeit wegen muss gesagt werden, dass in dem 7-semestrigen Bachelorstudiengang es kaum Zeit für vertiefte oder spezielle Inhalte zur Keramik-, Glas- oder Baustofftechnologie gibt. Der Bachelor TANW geht also kaum über die Grundlagen hinaus. Selbstverständlich können Sie sich das vertiefte und spezielle Fachwissen auch unter stärkerer Berücksichtigung Ihrer Interessen, in einem nachfolgenden Masterstudium Keramik-, Glas- und Baustofftechnologie (kurz „KGB“), das ebenfalls an der TUBAF angeboten wird, aneignen.

Wenn Sie sich jetzt fragen, ob für Sie ein durchgängiges 10-semestriges Diplomstudium KGB oder ein 7-semestriger Bachelor Engineering-TANW gefolgt von einem 3-semestrigen Master KGB besser geeignet ist, dann rufen Sie uns einfach an oder besuchen Sie uns am Campus-Tag. Wir stellen Ihnen gerne die Inhalte detailliert vor.

Was noch gesagt werden muss:

Als wir im Jahr 2020 zusammen mit engagierten Studierenden an unserer Fakultät den Bachelor-Studiengang Engineering entwickelten, war uns bezüglich der Studierbarkeit Folgendes sehr wichtig:

  • relativ wenige Prüfungen pro Prüfungszeitraum: Sie müssen nicht von Prüfung zu Prüfung hetzen! Sie haben die Zeit und die Möglichkeit, den Stoff tatsächlich zu durchdringen und für das Langzeitgedächtnis zu lernen.
  • früher Kontakt (ab dem zweiten Semester) zu Modulen mit ingenieurwissenschaftlichen Anwendungen und Bezug zu aktuellen Forschungsarbeiten: Dadurch bleibt auch während der ansonsten langen „Durststrecke“ der naturwissenschaftlichen und ingenieurwissenschaftlichen Grundlagenausbildung (ersten vier Semester) Ihre Motivation für das ingenieurwissenschaftliche Studium auf hohem Niveau.
  • individuelle Wahlmöglichkeiten durch Wahl von Wahlpflichtmodulen aus einem vorgegeben Modulkatalog und durch Wahl von freien Wahlmodulen: Sie können sich entsprechend Ihrer Interessen flexibel weiterentwickeln und haben die Möglichkeit, auch über den Tellerrand hinaus zu schauen.
  • Praxis- und Forschungserfahrung sammeln Sie im Grundpraktikum, während zweier Fachexkursionen, einer Studienarbeit, einem 14-wöchigen Fachpraktikum und einer Bachelorarbeit.
  • Eine Ausbildung in der Fachsprache Englisch und einer einführenden Betriebswirtschaftslehre bieten Ihnen zudem die Basis, auch im internationalen Umfeld erfolgreich zu werden.

Wir, die Studienkommission, sind davon überzeugt, dass wir mit dem Bachelor-Studiengang Engineering einen flexiblen und dennoch stringent studierbaren grundständigen Studiengang zur Verfügung stellen, der Sie unter Berücksichtigung Ihrer Interessen in hervorragender Art und Weise auf zukünftige Anforderungsprofile in weiterführenden Ingenieursstudiengängen, in der Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft vorbereitet.

Wir unterstützen Sie sehr gerne. Wenn Sie Fragen zum Studium haben, rufen Sie uns sehr gerne an oder schreiben eine E-Mail.

 

Fakultät
Fakultät 4 - Maschinenbau, Verfahrens- und Energietechnik
Abschluss
Bachelor of Science (B. Sc.)
Regelstudienzeit
7 Semester
Teilzeit möglich
Nein
Studienbeginn
Wintersemester
Sommersemester
Zulassungsvoraussetzung

Abitur bzw. fachgebundene Hochschulreife oder eine als gleichwertig anerkannte Zugangsberechtigung

Sprachkenntnisse

Studiengangsprache
Deutsch
Fachberatung
Dr. Andrea Dög
Leipziger Str. 30
09599 Freiberg
Andrea.Doeg [at] dekanat4.tu-freiberg.de +49 3731 39-2561
Studienberatung
Zentrale Studienberatung
Prüferstr. 2, 3. OG, Raum 3.405
studienberatung [at] tu-freiberg.de +49 3731 39-3469
Fachschaftsrat
Fachschaftsrat Fakultät 4 ( Maschinenbau, Verfahrens- und Energietechnik)
Rammler-Bau, Leipziger Str. 28
fsr4 [at] stura.tu-freiberg.de +49 3731 39-3934
Berufsfelder

Mit dem Abschluss des Teilstudiengangs "Technologie und Anwendung nichtmetallischer Werkstoffe" werden Sie in die Lage versetzt, die grundlegenden Prozesse in der Fertigung nichtmetallisch-anorganischer Werkstoffe zu beherrschen. Dieses Wissen können Sie dann in vielfältigen Aufgabengebieten einsetzen, z. B. als Produktionsingenieur:in in der produzierenden Industrie, in der Qualitätssicherung bzw. Werkstoffprüfung, aber auch in der Forschung und Entwicklung neuer innovativer Materialien, Prozesse und Fertigungssysteme. In folgenden Industriezweigen liegen für Sie berufliche Chancen:

  • Keramik- und Feuerfestindustrie, Baustoff- und Glasindustrie
  • Öffentlicher Dienst und Forschung
  • Erneuerbare Energien und Elektronik
  • Medizintechnik und Metallurgie
  • Automobil- und Luftfahrtindustrie

Die Grundstoffindustrie Keramik, Glas und Baustoffe ist regional in Sachsen tätig. Oft gehören Betriebe zu weltweit agierenden Konzernen, die Arbeiten in Europa und der Welt ermöglichen. Sie sind frei in Ihrer Wahl. Wir bereiten Sie darauf vor. Sie sind übrigens mit dem erfolgreichen Abschluss eine gesuchte Fachkraft!

Gründe für ein TANMW-Studium an der TUBAF:

  • Innovative Lehrformen

    Der Bachelorstudiengang Engineering, vermittelt neben den notwendigen Kompetenzen um aktuellen und zukünftigen Bedarfen des Arbeitsmarktes zu entsprechen, auch innovative Gestaltungen der Studieninhalte. Der Studienschwerpunkt Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen wird nach dem dritten Semester gewählt. 

  • Studierende im Mittelpunkt

    Die Bedürfnisse der Studierenden werden an der TUBAF stark berücksichtigt. Kleine Gruppen, enger Kontakt zu Professorinnen und Professoren und ihren Teams sowie eine individuelle Betreuung kennzeichnen außerdem ein Studium in Freiberg. Im direkten Austausch werden zukunftsorientierte Kompetenzen und kreative Persönlichkeiten gefördert. Es gibt eine überschaubare Prüfungsanzahl, die stringente Studierbarkeit wird unterstützt, zahlreiche Wahlmöglichkeiten sowie Anwendungs- und Forschungsbezug in frühem Stadium des Studiums. Der Wohnraum ist günstig und ausreichend verfügbar.

  • Forschungsstarke Uni

    Denn für die Größe einer Universität, ist die TUBAF sehr klein, aber sehr forschungsstark. Die Forschenden benötigen Unterstützung von Studierenden und Hilfswissenschaftlern. Denn als bezahlte wissenschaftliche Hilfskraft kann Studium, Forschung und Nebenjob miteinander verknüpft werden und die Studierenden erlangen Einblicke in Tagesaktuelle Forschung. Absolventinnen und Absolventen sind auch Doktorandinnen und Doktoranden von Morgen, mit denen gerne zusammen an den Herausforderungen der Zukunft geforscht wird.

  • International in Freiberg 

    Dozentinnen und Dozenten pflegen und profitieren internationale Kontakte im Rahmen der Forschung. Bei der Organisation eines Auslandssemesters oder der Bachelorarbeit an einer internationalen Forschungseinrichtung werden die Studierenden unterstützt. Außerdem weist die TUBAF hervorragende Kontakte zu Fördernden vor, die Studierende in Form von Stipendien unterstützen. Die Chance ein Stipendium zu erlangen ist recht hoch. Zudem werden regelmäßig Tandem-Partner gesucht.

Interessen und Fähigkeiten, die Sie mitbringen sollten

  • Grundverständnis der mathematisch- naturwissenschaftlichen Schulfächer - Kein Leistungskursniveau erforderlich
  • Interesse an Technologien und deren mögliche Anwendung, 
  • Interesse an nichtmetallischen Werkstoffen
  • Begeisterungsfähigkeit für Neues
  • Durchhaltevermögen, etwas Selbstdisziplin und Ehrgeiz

Informationen zum Grundpraktikum

Für diesen Studiengang ist ein 6-wöchiges Grundpraktikum erforderlich (30 Arbeitstage). Eine Ableistung bzw. teilweise Ableistung vor dem Studium (nach dem Abitur) wird empfohlen. Das Praktikum kann auch während des Studiums nachgeholt werden. Anforderungen zum Grundpraktikum finden Sie in nebenstehendem Download. Fragen beantwortet gern Frau Dr. Dög (siehe rechts im Kasten „Fachberatung“).

Studiengangsvorstellung

Der Bachelor-Studiengang Engineering mit sechs Teilstudiengängen

Faszination Technik - Engineering studieren in Freiberg