Sustainable and Innovative Natural Resource Management - SINReM
SINReM ist ein zweijähriger Masterstudiengang, der 120 ECTS-Punkte umfasst und in englischer Sprache unterrichtet wird. Es wird von der Universität Gent in Belgien (als koordinierende Universität), der TU Bergakademie Freiberg in Deutschland und der Universität Uppsala in Schweden organisiert. Der erfolgreiche Teilnehmer erhält den gemeinsamen Abschluss International Master of Science in Sustainable and Innovative Natural Resource Management. Der Studiengang wurde mit dem EIT-Label ausgezeichnet, einem Qualitätssiegel, das vom Europäischen Institut für Innovation und Technologie an die besten Master- und PhD-Programme vergeben wird.
Der Studiengang konzentriert sich auf die innovative und nachhaltige Produktion, Gewinnung und Verwaltung von primären und sekundären Ressourcen. Der Lehrplan umfasst Bergbau-, Explorations- und Extraktionsprozesse bis hin zu Rückgewinnungs- und Recyclingtechnologien (z.B. saubere Technologien, CO2-neutrale Rückgewinnung von Ressourcen aus Abwasser und Abfallströmen). Das Themenspektrum von SINReM verbindet zudem wissenschaftlich-technische Bereiche mit wirtschaftlichen, ökologischen und unternehmerischen Aspekten. Technologische Machbarkeit, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft finden in den ganzheitlichen Lehr- und Lernprozessen große Beachtung.
Das vollständige SINReM-Programm, einschließlich der Liste der Kurse, ist abrufbar unter https://sinrem.eu/program.
Im ersten Jahr studieren die Studierenden gemeinsam an der Universität Gent (Begrüßung, Kurse in Kreislaufwirtschaft, sauberer Technologie, Technologien zur Ressourcenrückgewinnung usw.), an der TU Bergakademie Freiberg (Einführungskurs in die gesamte Prozesskette seltener Ressourcen, im Sommer das Modul "Ressourcenchemie") und an der Universität Uppsala (weiterführende Kurse zu Rohstoffen, Innovationsmanagement und Unternehmertum usw.).
Im zweiten Jahr wählen die Studierenden eine von vier Spezialisierungen, die an einer der Partneruniversitäten unterrichtet werden: an der Universität Gent: Circular societies; an der Universität Uppsala: Georesource exploration oder Sustainable entrepreneurship; und an der TU Bergakademie Freiberg: Sustainable processes.
Vertiefungen
Die Vertiefung Sustainable processes an der TU Bergakademie Freiberg konzentriert sich auf die verschiedenen Stufen des Mineralienaufbereitungsprozesses: von der Erkundung neuer Lagerstätten über die Entwicklung alternativer Energietechnologien und Werkstoffe bis hin zum Recycling und Management von Ressourcen. Die TU Freiberg ist die einzige europäische Universität, die ein eigenes Untertage-Forschungs- und Lehrbergwerk betreibt und die älteste Bergbau-Universität der Welt. Die TU Freiberg beteiligt sich an interdisziplinären Forschungsprojekten wie der In-situ-Biolaugung und der Veredelung von strategisch wichtigen Metallen wie Indium und Germanium (besonders relevant, da beide Elemente an der TU Freiberg entdeckt wurden). Wenn möglich, werden die Ergebnisse der Forschungsprojekte durch Start-up-Unternehmen vermarktet, wie z.B. PARFORCE, das Phosphorsäure aus Abfallstoffen herstellt.
Masterarbeitsprojekte können aus einer Vielzahl von Bereichen stammen, sollten sich aber auf die wissenschaftlichen und/oder ingenieurtechnischen Aspekte der Materialverarbeitung konzentrieren. Am Lehrstuhl für Mineralische Aufbereitungsmaschinen können die Zerkleinerung und die Sortierung von Rohstoffen untersucht werden. Durch die große Anzahl von Industriepartnern sind experimentelle Untersuchungen an Industriemaschinen in Originalgröße für Studierende möglich. In den Abteilungen Chemische Technologie, Anorganische Chemie und Biologie werden hydro- und biohydrometallurgische Minerallaugungs- und Recyclingverfahren entwickelt, um strategisch wichtige Metalle aus Primärquellen oder Sekundärrohstoffen wie Abraum und Altbatterien zu gewinnen. Aus dieser Forschung sind in den letzten Jahren zwei Start-up-Unternehmen hervorgegangen. Die Behandlung wässriger Prozessströme kann in der Abteilung Verfahrenstechnik untersucht werden. Die Forschung konzentriert sich unter anderem auf die selektive Abtrennung von strategisch wichtigen Elementen aus polymetallischen Strömen mit Hilfe von Membrantechniken. Die Nichteisenmetallurgie beschäftigt sich mit der Entwicklung von Elektrogewinnungs- und Raffinationsverfahren sowie pyrometallurgischen Methoden im Labor- und Technikumsmaßstab.
Durch Industriekooperationen besteht die Möglichkeit, eine Masterarbeit bei Partnerinstitutionen wie einem der bundesweiten Helmholtz-Zentren oder bei Unternehmen wie Aurubis, dem größten Kupferproduzenten Europas, zu absolvieren. Die TU Freiberg verfügt auch über enge Verbindungen zur produzierenden Industrie, so dass die Studenten Endprodukte wie Sensoren und Halbleitertechnologien herstellen können, die für den Bergbau- und Recyclingsektor relevant sind.
Die Vertiefung Georesource exploration, die an der Uppsala Universität angeboten wird, umfasst Spitzenforschung in den Bereichen geophysikalische und mineralogisch-geochemische Exploration von Mineralvorkommen. Die Universität Uppsala verfügt über Fachkenntnisse in den Bereichen Mineralogie, Petrologie und Geochemie, die auf Mineralisierungen und Erzlagerstätten sowie auf Abfälle aus Bergwerken im Hinblick auf kritische Elemente angewendet werden. SMART Exploration, ein Horizont-2020-Projekt (https://smartexploration.eu/), konzentriert sich auf innovative Entwicklungen in der Geophysik mit Anwendung auf die Bergbauindustrie. Die Forscher entwickeln geophysikalische 3D-Modelle von Erzlagerstätten und untersuchen die Rolle der physikalischen Eigenschaften der Gesteine. Die Zusammenarbeit gewährleistet die Integration der geophysikalischen Ergebnisse in den breiteren Kontext geologischer und mineralogischer Perspektiven. Die Forschung zur induzierten Seismizität zielt auf die Gefahren des Bergbaus ab, andere befassen sich mit Fragen der Nachhaltigkeit. Aus der Umweltperspektive sind Forscher an Projekten wie NITREM (https://eitrawmaterials.eu/project/nitrem/) beteiligt, das die Gewinnung von Stickstoff aus Bergbauabfällen untersucht. Andere Forscher befassen sich mit dem Verständnis der Mineralienversorgungskette sowie mit der nachhaltigen Entwicklung im Zusammenhang mit Minen und Bergbau.
Die Masterarbeit sollte sich auf die geologische, geochemische oder geophysikalische Exploration konzentrieren, einschließlich Mineralogie, kritische Mineralien und Metalle. Weitere Aspekte sind das Management von Primärressourcen (Minen und Explorationsstandorte), städtischer Bergbau und Mineralienversorgung, Umweltaspekte des Bergbaus und Umweltgrundlagen für potenzielle Minenstandorte sowie Fragen der nachhaltigen Entwicklung im Zusammenhang mit Bergbau und Minen.
Der Schwerpunkt der an der Universität Gent angebotenen Vertiefung Circular societies liegt auf der Verbesserung der Wertschöpfungskette sowie der Entwicklung nachhaltiger Prozesse, Systeme und neuer Geschäftsmodelle für die Umstellung auf eine kreislauforientierte Gesellschaft. Daher werden Daten, z. B. über Materialströme innerhalb der Gesellschaft, gesammelt, analysiert und aufbereitet, um die Nachhaltigkeit dieser neuen Prozesse und Systeme zu bewerten. Die Abfallvermeidung ist ein zentrales Ziel. Zudem werden vorhandene Abfälle als potenzielle neue Ressourcen erforscht. Daher konzentrieren sich die Studierenden auch auf die Anwendung und Entwicklung von Technologien zur Rückgewinnung von Ressourcen und zum Recycling sowie auf die Entwicklung nachhaltigerer Materialien, um die Wertschöpfungskette von Rohstoffen nachhaltiger zu gestalten. Besonderes Augenmerk wird auf die Gestaltung gesellschaftlicher Veränderungen gelegt, die sich an den Zielen der nachhaltigen Entwicklung orientieren.
Die Masterarbeit sollte in diesem Bereich angesiedelt sein. Die Pflichtveranstaltungen beschäftigen sich mit der nachhaltigen Bewirtschaftung von Ressourcen in der Kreislaufwirtschaft (einschließlich z. B. der industriellen Symbiose). Wahlfächer behandeln z. B. Ökobilanzierung, Umweltrecht, nachhaltige Abfall(wasser)behandlung, Ressourcenrückgewinnung, Mobilität und Verkehr, innovative Materialien oder erneuerbare Energien.
Die Vertiefung Sustainable Entrepreneurship an der Uppsala University bietet Lehre und Training, um Unternehmer zu werden und das Wesen der nachhaltigen Geschäftsentwicklung im Allgemeinen sowie in etablierten Unternehmen zu verstehen. Die Lehre wird in Form von gemeinsamen Lehrveranstaltungen mit Studierenden des internationalen Masterstudiengangs Sustainable Destination Development organisiert, was zahlreiche Möglichkeiten für Lernsynergien bietet. Der Studienschwerpunkt Nachhaltiges Unternehmertum umfasst zwei Lehrveranstaltungen, wobei sich die erste mit Modellen für nachhaltiges Unternehmertum befasst, die von den Studierenden aus einer Nachhaltigkeitsperspektive kritisch hinterfragt werden. Der zweite Kurs konzentriert sich auf die Anwendung dieser Modelle in realen Geschäftssituationen und bietet die Möglichkeit, sich auf verschiedene Aspekte der nachhaltigen Unternehmensentwicklung zu spezialisieren. Die Studierenden arbeiten in Gruppen mit Aufgaben, die wichtige und kritische Nachhaltigkeitsherausforderungen in der Rohstoffindustrie veranschaulichen sollen. Unternehmensbesuche und mehrere Gastvorträge aus Industrie und Wissenschaft prägen die Lehre ebenso wie individuelle Aufgabenstellungen und Mentoring.
Die Masterarbeit kann sich entweder auf die Neugründung eines Unternehmens in der Rohstoffindustrie konzentrieren und die Aspekte Marktforschung, Co-Creation und Finanzierung bei der Gründung eines neuen Unternehmens abdecken, oder einen Beitrag zur nachhaltigen Technologie- und Geschäftsentwicklung in einem etablierten Unternehmen leisten. Jedes Jahr im Herbst werden interessierte Unternehmen oder Forschungsgruppen von Partneruniversitäten eingeladen, den Studierenden des Studiengangs Nachhaltiges Unternehmertum Projektvorschläge zu unterbreiten. Die Studierenden wählen dann zwischen diesen Alternativen für ihre Abschlussarbeit.
- Fakultät
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Fakultät 2 - Chemie, Physik und Biowissenschaften
- Abschluss
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Master of Science (M. Sc.)
- Regelstudienzeit
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4 Semester
- Teilzeit möglich
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Nein
- Studienbeginn
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Wintersemester
- Doppelabschluss Beschreibung
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Gemeinsamer Masterabschluss der TU Bergakademie Freiberg, der Universität Gent und der Universität Uppsala
- Zulassungsvoraussetzung
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- einen ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss in einem vergleichbaren
Studiengang wie Ingenieurwissenschaften oder in den Naturwissenschaften, z.B. Physik, Chemie, Biologie, Mathematik, Geowissenschaften, Materialwissenschaften einschließlich mindestens 15 ECTS in Mathematik und/oder Physik sowie mindestens 10 ECTS in Allgemeiner Chemie oder Angewandter
Chemie an einer anderen anerkannten Hochschule oder eines anerkannten Engineering College nachgewiesen hat.
Sprachkenntnisse
Anerkannt werden:
- TOEFL Test
- Academic IELTS Test
- Cambridge Certificate of Advanced English (CAE)
- English Language of Instruction Certificate (Gilt nur für bestimmte Länder!)
Für Details informieren Sie sich bitte auf der SINReM-Webseite.
- einen ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss in einem vergleichbaren
- Studiengangsprache
-
Englisch
Als Resource Engineer können Sie eine akademische Laufbahn einschlagen (Universität oder Forschungsinstitut), als Berater tätig werden oder ein eigenes Unternehmen in der Rohstoffindustrie gründen.
Sie könnten für folgende Unternehmen arbeiten:
- Chemie-, Explorations- und grüne Energieunternehmen;
- Maschinen- und Anlagenbauunternehmen;
- Metallverarbeitende und keramische Industrie;
- Umwelt- und Kreislaufwirtschaftssektoren usw.
Warum SINReM an der TUBAF studieren?
SINReM ist ein einzigartiger Studiengang, der die notwendigen Fähigkeiten zur Entwicklung, Gestaltung und Leitung von Prozessen des nachhaltigen und innovativen Managements natürlicher Ressourcen vereint. Das Programm vermittelt Ihnen nicht nur traditionelle wissensbasierte Fähigkeiten, sondern durch die Struktur des Programms lernen Sie, in einem interdisziplinären und interkulturellen Umfeld zu arbeiten. Durch projektbasiertes Arbeiten und die Zusammenarbeit mit Ihren internationalen Kommilitonen erwerben Sie alle Fähigkeiten, die Sie für den Start Ihrer beruflichen Laufbahn benötigen - in der Industrie, der Forschung oder als Unternehmer. Während des gesamten Studiums können Sie durch Praktika und Fachvorträge aus der Industrie erste Erfahrungen sammeln.
Voraussetzungen für das Studium
SINReM ist besonders geeignet für (aber nicht beschränkt auf): Chemieingenieure, Chemiker, Umweltwissenschaftler und -ingenieure, Geologen, Geophysiker, Bergbauingenieure, Mineralogen, Werkstoffwissenschaftler, Metallurgen, Biowissenschaftsingenieure, Biotechnologen und Verfahrenstechniker.
Um zum SINReM-Programm, müssen Sie:
- einen Bachelor-Abschluss (entspricht mindestens 180 ECTS*) in einem Fachgebiet, das eng mit dem SINReM-Programm zusammenhängt (Beispiele siehe oben);
- einen soliden naturwissenschaftlichen Hintergrund haben (entspricht mindestens 15 ECTS in Mathematik und/oder Physik und 10 ECTS in Chemie);
- Sie haben Ihr(e) vorheriges(n) Studium(e) mit sehr guten oder ausgezeichneten Noten abgeschlossen (in der Regel die besten 30% der Studierenden);
- Sie legen Ihrer Bewerbung ein überzeugendes Motivationsschreiben bei, aus dem hervorgeht, dass der SINReM-Bereich Ihrer bisherigen Ausbildung und Ihren zukünftigen Zielen entspricht;
- Erfüllen Sie die Anforderungen der englischen Sprache.
Alle Details zum Bewerbungsverfahren, Stipendienmöglichkeiten und weitere Informationen finden Sie unter https://sinrem.eu.