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Vergangene Woche wurde in Freiberg das Zentrum für klimaneutrale metallurgische Thermoprozesse eröffnet: Mit diesem neuen Technikum untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Bergakademie Freiberg, wie energieintensive Prozesse, die heute mit Erdgas betrieben werden, mit erneuerbaren Methoden mit Energie versorgt werden können. Dabei haben sie vor allem das Schmelzen von Metallen im Blick, aber auch die Keramik- und Glasindustrie. Eine Möglichkeit diese Prozesse grüner zu machen ist die Elektrifizierung. Die notwendige Energie liefert hier idealerweise Strom aus erneuerbaren Quellen.

Forschung
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Eröffnung des Zentrums für klimaneutrale metallurgische Thermoprozesse
Staatssekretär Dr. Andreas Handschuh, Kanzler Jens Then, Prof. Gotthard Wolf und Rektor Prof. Klaus-Dieter Barbknecht eröffnen das Zentrum für klimaneutrale metallurgische Thermoprozesse mit einem Glockenschlag. (v.l.n.r.)

„Mit dem neuen Zentrum für klimaneutrale metallurgische Thermoprozesse wollen wir jetzt schon Lösungen für die aktuelle Herausforderung vieler Industrien finden, die schon bald Erdgas als Energiequelle ersetzen wollen. Unser Ziel sind emissionsfreie Thermoprozesse, die wir durch ein geschlossenes Kreislaufsystem optimieren“, sagt Professor Gotthard Wolf, Leiter des Gießerei-Institut der TU Bergakademie Freiberg.

Um diesem Ziel näher zu kommen, wurden an der TU Bergakademie Freiberg bereits zwei Technologien entwickelt, die die künftig Erdgasbrenner ersetzen könnten. Bei Verwendung grünen Stroms wird der Prozessschritt des Schmelzens, zum Beispiel von Aluminium, damit vollständig CO2-frei. Es handelt sich um eine plasmabeheizte Heißgas-Fackel sowie eine induktiv beheizte Heißgas-Fackel. „Jede der elektrisch betriebenen Fackeln könnten in existierenden Schmelzöfen ausgetauscht werden, ohne dass die meist mittelständischen Gießerei-Betriebe in alternative Öfen investieren müssen“, erklärt Prof. Gotthard Wolf. 

Im neuen Technikum auf dem Campus der TU Bergakademie Freiberg will das Team die beiden Technologien nun weiter testen und gemeinsam mit Industriepartnern auf ihre Anwendung überprüfen. Der Bau des neuen rund 1,3 Millionen Euro teuren Technikums wurde durch Eigenmittel der Universität und des Gießerei-Instituts ermöglicht.