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Heute (16.1.) findet in Freiberg die zweite sächsische Rohstoffkonferenz statt, organisiert vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz und der TUBAF. Die Teilnehmenden beschäftigen sich ausgehend von der „Neuen Sächsischen Rohstoffstrategie“ mit den Eckpfeilern Primärrohstoffe, Sekundärrohstoffe und nachwachsende Rohstoffe, die in der Gesamtschau interdisziplinär beleuchtet werden. Anlässlich der Konferenz beantwortet der neue Staatsminister Dirk Panter hier drei Fragen. 

Es ist nur wenige Wochen her, dass Sie als neuer Sächsischer Wirtschaftsminister vereidigt wurden. Welche Schwerpunkte wollen Sie in Ihrem Amt setzen?

Ich bitte um Verständnis, dass ich keine gesonderten Bereiche besonders herausheben möchte. Alle Themenfelder in meinem Ministerium genießen hohe Bedeutung. Allerdings gibt es Themenfelder, denen wir aus aktuellen Gründen besondere Aufmerksamkeit geben. Da ist die Automobilindustrie, die in einer Transformationskrise steckt. Die sächsische Wirtschaft, insbesondere die Industrieunternehmen, die sich mit hohen Energiepreisen im internationalen Wettbewerb behaupten müssen. Der Wasserstoffwirtschaft, welche in den kommenden Jahren maßgeblich zur Umgestaltung der Energieversorgung beitragen wird. Wir müssen den Breitbandausbau zügig fortführen, unsere Energienetze für erneuerbare Energien weiter ausbauen. Aber auch auf dem Arbeitsmarkt brauchen wir mehr Sicherheit für die Beschäftigten. Sie merken, es gibt viel zu tun und wir arbeiten in allen Bereichen.

Mit Ihrem Amtsantritt ging auch eine Neuaufteilung der Ressorts einher. Ihr Ministerium ist jetzt auch für die Arbeitsbereiche Energie und Klimaschutz zuständig. Wie werden sich diese neuen Themenfelder in der Arbeit des Ministeriums spiegeln? 

Der Bereich Energie und Klimaschutz ist maßgeblich für ganz Sachsen, nicht nur für die Wirtschaft. Denn die Zukunft unseres Landes hängt von bezahlbarer, klimafreundlicher und ressourcenschonender Energie ab. Ob kleine oder große Unternehmen, private Haushalte, Eisenbahngesellschaften – alle benötigen bezahlbare Energien. Da haben wir noch große Hausaufgaben gemeinsam mit der Bundesregierung zu erfüllen. Etwa wenn ich an den Ausbau der Erneuerbaren denke oder den Aufbau neuer Verteilnetze im Land. Ganz wichtig ist auch die Wärmeplanung, damit jede Wohnung im Winter auch künftig warm bleibt. Gerade in der Lausitz müssen wir zügige Lösungen mit unseren Partnern finden, wenn die LEAG aus den Fernwärmeverträgen aussteigt.

Das Thema Klimaschutz wird zwar oft belächelt, ist aber eines der wichtigsten überhaupt. Wir müssen die Klimaschutzziele nicht erfüllen, weil wir gesetzlich dazu verpflichtet sind. Wir müssen sie erfüllen, damit wir auch in 20, 30 Jahren noch eine Welt haben, auf der wir gut und sicher leben können! Damit unsere Kinder eine Zukunft auf ein erfülltes Leben haben können und damit unsere Natur und Umwelt nachhaltig erhalten bleibt.

Ende letzten Jahres wurde ein neues Bergwerk in Pöhla genehmigt. Ist das der Beginn einer Renaissance des Bergbaus in Sachsen?

Sachsen hat seit dem Mittelalter eine durchgehende Bergbautradition, die unser Land bis heute prägt. Gerade das Erzgebirge ist weltbekannt für die Vielfalt seiner Rohstoffe. Und ja, mit der Genehmigung von Pöhla sind wir ein großer Schritt hin zu einem neuen Berggeschrey in Sachsen vorangekommen. Weitere Erzbergwerke werden sich in den vor uns liegenden Jahren entwickeln. Anfang des kommenden Jahrzehnts könnte bereits der Lithium-Abbau in Zinnwald starten. Zurzeit gibt es im Freistaat 36 Erkundungsprojekte und Vorhaben, die bereits den Gewinnungsbergbau für Erze vorbereiten. Im Fokus stehen dabei Zinn, Wolfram, Lithium, Nickel, Kupfer, Silber sowie Fluss- und Schwerspat. 

Dieser nachhaltige, neue Bergbau ist wichtig für unsere Wirtschaft, sichert er uns doch Unabhängigkeit – gerade bei kritischen Rohstoffen – von ausländischen Märkten. Dabei hat der Bergbau von heute mit dem historischen Bergbau nicht mehr viel gemein: Heute gelten strengste Arbeitsschutz- und Umweltauflagen. 

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Sicht in den Tagungsraum Rohstoffkonferenz 2025
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