Interview Oktober 2024
Nach dem Abitur strebte Mareike Meininger zunächst ein Zahnmedizinstudium an, doch der erforderliche Notendurchschnitt blieb unerreicht. Ohne einen alternativen Plan entschied sie sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und arbeitete in einer Einrichtung für blinde und sehbehinderte Kinder und Jugendliche.
Während dieser Zeit, in der ihr die Arbeit mit den Kindern viel Freude bereitete, begann sie sich jedoch nach einem passenden Studiengang umzusehen. Über Berufsmessen und den Rat eines befreundeten Professors ihres Vaters entdeckte sie die Werkstoffwissenschaften. Das Fachgebiet faszinierte sie, da es besonders durch die Möglichkeit, gesellschaftlich relevante Werkstoffe zu entwickeln, hervorstach. Seit Mai 2022 arbeitet Mareike Meininger als Applikationsspezialistin und Vertriebsmitarbeiterin bei der Firma Evident Europe GmbH, ehemals Teil der Olympus Corporation.
Sie haben in Freiberg studiert. Was hat Sie dazu bewogen, ein Studium an der Bergakademie anzutreten?
Als es bei mir darum ging wo ich studieren möchte, habe ich mir neben Ilmenau, durch die Empfehlung eines Freundes, auch die TU Dresden angesehen. Allerdings haben mich die überfüllten Hörsäle enttäuscht. Da Freiberg nicht weit von Dresden entfernt ist, entschied ich mich dieser Uni ebenfalls eine Chance zu geben. In Freiberg und an der TU Bergakademie angekommen, wusste ich sofort, dass ich mich hier wohlfühlen würde und hier studieren möchte. Ein weiterer Pluspunkt war für mich, dass die TU Bergakademie Freiberg den Studiengang Werkstofftechnik als Diplomstudiengang anbietet.
Welche nachhaltigen Erinnerungen verbinden Sie mit Ihrer Zeit an der TU Bergakademie Freiberg?
Ich verbinde mit meiner Studienzeit in Freiberg, dass man mit Teamarbeit schneller ans Ziel kommt und es mehr Spaß macht. Mein Studium hätte ich mir ohne die Lerngruppen nicht vorstellen können.
Was haben Sie während des Studiums in Freiberg gelernt, das Ihnen bei der aktuellen (Forschungs)-arbeit besonders hilft?
Ich habe gelernt, dass es sich auszahlt, dran zu bleiben und den Dingen auf den Grund gehen zu wollen. Dadurch ist es mir gelungen mich in Bereiche und Sachverhalte einzuarbeiten, von welchen ich keine Ahnung hatte und die ich mir früher nicht zugetraut hätte.
Wenn Sie mit Ihrem heutigen Wissen auf Ihr Studium zurückblicken: gibt es etwas das Sie anders machen oder worauf Sie achten würden?
Wenn ich nochmal wählen müsste, wo ich studieren möchte, würde meine Wahl wieder auf Freiberg fallen. Allerdings fand ich in einigen Studienfächern den industrienahen Praxisbezug und damit die Möglichkeit das Gelernte anzuwenden zu wenig. Dies würde ich aus heutiger Sicht kommunizieren oder ein freiwilliges Praktikum in den Semesterferien einbauen.
Was möchten Sie den aktuellen Studierenden in Freiberg als Tipp mit auf den Weg geben?
Genießt die Zeit und das Studentenleben in Freiberg.
Was ist aus Ihrer Sicht das besonders Interessante an Ihrer jetzigen Tätigkeit?
Aktuell arbeite ich im technischen Vertrieb und führe verschiedene Lichtmikroskope bei unterschiedlichen Kunden vor, um diese zu verkaufen. Besonders interessant finde ich daran, dass ich durch meine Tätigkeit mit vielen unterschiedlichen Menschen aus Industrie und Forschung zu tun habe und Einblicke in verschiedene technische Verfahren und Herstellungsprozesse erhalte. Eine Bereicherung ist es außerdem, dass ich durch mein Wissen aus dem Studium die Kundenproben und damit die Anforderungen an das Mikroskop verstehe und einschätzen kann.
Haben Sie heute noch berufliche oder private Kontakte zur TU Bergakademie Freiberg?
Zu meinen Kommilitonen habe ich noch Kontakt und einige wohnen auch noch in Freiberg, um z.B. zu promovieren. Wenn ich sie in Freiberg besuchen komme, habe ich auch immer wieder noch direkt oder indirekt Kontakt zur TU.
Verraten Sie uns zum Schluss Ihr Lebensmotto?
Aufgeben ist keine Option
Mein Studium:
- Erste Vorlesung: 7:30 Uhr oder 14 Uhr?: 7:30 Uhr
- Lieblingsessen in der Mensa?: Gabelspaghetti mit Belugalinsenragout
- Freiberger Bier oder sächsischer Wein?: Bier, ich erinnere mich an keine Party mit Wein ;)
- Uni-Dresscode: Sakko oder Sweat-Shirt?: Sweat-Shirt
Meine Universität:
- Mein „stilles Örtchen“: Alte Elli
- Mein „Da bin ich nie gewesen Ort“: Krüger-Haus
- Meine „Gute Seele“: Frau Trubitz
- Mein „No-Go“: Vorurteile über „Ossis“ und „Wessis“
- Mein Lieblingsdozent: Frau Dr. Dalke & Frau Dr. Weidner
- Meine härteste Prüfung: Prozedurale Programmierung „Prozprog“