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Stefan Höntzsch beim Löwenreiten

Dr. Stefan Höntzsch beginnt sein Geologiestudium 2001. Für seine Diplomarbeit erhält er ein DAAD-Stipendium und besucht die Colorado State University. Er ist bereits während des Studiums sehr aktiv und u. a. Mitglied des SEG Student Chapter und des Fachschaftsrates seiner Fakultät. Am Studentenleben beteiligt er sich rege und so kennen ihn sicher einige noch als DJ im EAC und in der Alten Mensa. Im Anschluss an sein Studium zieht es ihn nach Bremen an die dortige Universität. In seiner Dissertationsschrift
beschäftigt er sich mit der Rekonstruktion zweier paläogener Karbonatplattformen im östlichen und westlichen Mittelmeerraum (Ägypten und Spanien). 2011 beginnt er seine Tätigkeit bei der K+S Gruppe.

1.    Sie haben in Freiberg studiert. Was hat Sie dazu bewogen, ein Studium an der Bergakademie anzutreten?
Für die TUBAF hatte ich mich schon frühzeitig interessiert, insbesondere wegen ihres guten Rufes, was die Geowissenschaften angeht. Mir persönlich hat die praktische und interdisziplinäre Ausrichtung des Studiums mit vielen Exkursionen, national wie international, gefallen. Zudem fand ich es sehr reizvoll, ein eigenes Lehrbergwerk zu haben, was mich sicherlich auch in meinem weiteren Weg beeinflusst hat. Entscheidend waren für mich aber die kleinen Studiengruppen. Mit gerade mal 20 Kommilitonen hatte man ein perfektes Studienumfeld – nah an den Dozenten und nicht so anonym.

2.    Welche nachhaltigen Erinnerungen verbinden Sie mit Ihrer Zeit an der TU Bergakademie Freiberg?
Das familiäre Umfeld an der Uni und in der Stadt. Was einige vielleicht davon abhält, nach Freiberg zu kommen, hat mich besonders gereizt und geprägt. Kurze Wege – nicht nur in der Stadt, sondern auch an der Uni. Zudem erinnere ich mich gerne an ein paar legendäre Partys zurück – mit Freunden, zu denen ich teilweise heute noch Kontakt habe.

3.    Wenn Sie mit Ihrem heutigen Wissen auf Ihr Studium zurückblicken: Gibt es etwas, das Sie anders machen oder worauf Sie achten würden?
Ich würde alles wieder genauso machen. Im Nachhinein jedoch war ein gesunder Praxisbezug im Studium das Wichtigste, egal ob man eine akademische Karriere oder eine Karriere in der Industrie anstrebt. Ich habe während der Semesterpausen eigentlich immer mindestens ein Praktikum in der Industrie gemacht und kann nur jedem ebenfalls dazu raten.

4.    Was ist aus Ihrer Sicht das besonders Interessante an Ihrer jetzigen Tätigkeit?
Als Geologe in Kanada und den USA bin ich für sechs Bergwerke und insgesamt zwölf Standorte verantwortlich, weswegen ich viel auf Reisen bin und viele neue Eindrücke in Nordamerika gewinnen kann. In meiner Position als eine Art interner technischer Consultant spielen neben der fachlichen Komponente vor allem interkulturelle Kommunikation und ein gesundes Maß an technischem Projektmanagement eine wichtige Rolle. Zudem schätze ich die Verzahnung meiner Tätigkeit mit anderen Fachgebieten, vor allem Bergbau, Engineering und Umwelt.

5.    Was möchten Sie den aktuellen Studierenden in Freiberg als Tipp mit auf den Weg geben?
Bevor ich in Freiberg angefangen habe zu studieren, sagte mir mein Vater „Genieß die Zeit – es ist die Beste, die du je haben wirst“. Ich habe es genauso gehalten und nicht eine Sekunde bereut. Die Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass man sein Ziel kennt und dieses auch verfolgt. Alles andere wird sich ergeben, vielleicht auf Umwegen und mit etwas Glück, aber man kommt dahin.

6.    Haben Sie heute noch berufliche oder private Kontakte zur TU Bergakademie Freiberg?
Sowohl als auch. Viele Freunde wohnen noch in Freiberg. Meine Frau ist außerdem in der Nähe von Freiberg aufgewachsen, so haben wir Familie dort. Bis vor ein paar Jahren habe ich noch an der jährlichen Fassathlon Weltmeisterschaft teilgenommen. Auch zum Weihnachtsmarkt komme ich noch sehr gern.
Beruflich gibt es verschiedene Kooperationen zwischen meiner Firma und der TUBAF, sowohl im Bereich Geologie als auch im Bergbau. Ich schätze diese Zusammenarbeit sehr, da wir so die akademische Forschung im Blick behalten und gleichzeitig mit Studenten und Forschern gemeinsame Projekte realisieren können.  

7.    Verraten Sie uns zum Schluss Ihr Lebensmotto?
Bisher bin ich ganz gut ohne Lebensmotto zurechtgekommen, und so wird es auch bleiben.

Kurz und knackig:

Mein Studium:
Erste Vorlesung 7:30 Uhr oder 14:00 Uhr: 14 Uhr…ich war nebenbei DJ in der Alten Mensa und im EAC.
Lieblingsessen in der Mensa: Ich war kein Mensagänger…aber ein Döner von der Burgstraße ging immer.
Freiberger Bier oder Wein: Bier, am liebsten in der StaWi.
Unidresscode Sakko oder Shirt: Shirt und Fleecejacke (klassisches Geologenklischee)

Meine Universität:
Mein „stilles Örtchen“: Humboldt Bau
Mein „Da bin ich nie gewesen Ort“: Weisbach Bau
Meine „Gute Seele“: Die Geologen-Community…immer hilfsbereit
Mein „No-Go“: Eine Party wegen einer Prüfung ausfallen lassen
Mein Lieblingsdozent: Dr. Sven Egenhoff
Meine härteste Prüfung: Höhere Mathe 2…nach dem 4. Anlauf hat’s geklappt