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Altersschwache Pkw landen in der Regel zum Schreddern auf dem Schrottplatz. Zwar werden mindestens 85 Prozent der Materialien in der Industrie verarbeitet, so wie es in der Altfahrzeug-Verordnung vorgegeben ist. Lediglich ein minimaler Anteil gelangt aber wieder in die Automobilindustrie.

Industrielle Verwertungsprozesse sind mit noch zu hohen Einbußen bei der Materialqualität verbunden. Das soll sich auch mit Blick auf die in Deutschland bis 2045 angestrebte CO2-Neutralität ändern. Ziel eines vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Forschungsprojekts ist es, den Anteil wiederverwendeter Materialien in der Fahrzeugproduktion auf wenigstens 50 Prozent zu erhöhen. Dabei geht es um Rückgewinnung und Wiedernutzung von Aluminium, Stahl, Glas, Kupfer und Kunststoff. Dafür entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Mechanische Verfahrens- und Aufbereitungstechnik mit Partnern zunächst einen Demontageprozess für Fahrzeugteile.

Die für die Wiederverwendung nötige Qualität und Reinheit der Wertstoffe kann nur verbessert werden, wenn deren Sortierung und Erkennung in dem Material-Mix aus dem Schredder optimiert wird. Um diese Prozesse untersuchen zu können, nutzen die Freiberger Forschenden eine am Helmholtz-Institut für Ressourcentechnologie in Freiberg entwickelte Sensortechnik. Diese wird an einer Sortieranlage der TU Bergakademie Freiberg im industriellen Maßstab getestet. Bewertet werden können damit Partikel bereits in einer Größe von einem bis zehn Zentimeter. Für einen Praxistest bei Scholz-Recycling in Espenhain hat die BMW Group an die 500 Altfahrzeuge bereitgestellt. Ziel des Projekts sind technologische Lösungen, die die Abhängigkeit der Automobilindustrie von Rohstoffimporten reduzieren helfen.

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Prof. Dr. Urs Peuker
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