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Wie in einem studienbegleitenden Deutschkurs ein Podcast rund um Nachhaltigkeit entsteht, zeigt ein aktuelles Projekt, das TUBAF-Deutschlehrerin Katerina Barta mit 40 Studierenden im laufenden Sommersemester durchführt. Hier erklärt sie das Konzept des besonderen Projektes.

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Katerina Barta

Podcasten und eine Sprache lernen – wie passt das zusammen?

Hervorragend! Besonders wenn es darum geht, die Aussprache zu üben, sind Podcasts eine einzigartige und effektive Lernmethode. Beim Aufnehmen eigener Podcasts wird man gezwungen, die Sprache aktiv zu produzieren, was die Sprachfähigkeiten stärkt und die korrekte Aussprache in den eigenen Sprachgebrauch integriert. 

Diese aktive Sprachproduktion hilft, die korrekten Laute und die Intonation zu verinnerlichen. Nach der Aufnahme kann man die Podcasts anhören und die eigene Aussprache analysieren. Diese Selbstreflexion ermöglicht es, spezifische Schwächen zu erkennen und gezielt daran zu arbeiten. Das Selbstbewusstsein im Sprechen steigt dadurch, und man entwickelt eine natürlichere und flüssigere Sprechweise. 

Normalerweise bereiten die Studierenden im B1.2 Kurs (Mittelstufe) zu einem bestimmten Thema eine klassische Präsentation vor. Da dieses Semester das Podcaststudio in der Universitätsbibliothek eröffnete, wagten wir im Kurs einen neuen Ansatz. Die Idee, einen Podcast aufzunehmen, kam bei den Teilnehmenden sehr gut an, denn die kurzen Audioformate sind derzeit auch international sehr beliebt.

Und die Ergebnisse waren gleich vorzeigbar? Vielen Deutschlernenden geht die Aussprache ja nicht immer leicht von den Lippen…

Nein, es brauchte eine Menge Übung, um zu einem guten Ergebnis zu kommen – allerdings, so denke ich, hat das Üben beim Podcasten sehr viel Spaß gemacht. In der Tat ist die Aussprache eine eigene Übungseinheit. Nicht alle Studierenden trauen sich direkt, im Unterricht laut und deutlich zu sprechen und ihre Ideen auf Deutsch zu formulieren. Da half die Interaktion während des Podcastens mit zwei Hosts deutlich, diese Hürde abzubauen.

Die hervorragende technische Ausstattung des Podcast-Studios erleichterte die Produktion enorm und ermöglichte es den Studierenden, professionelle Ergebnisse zu erzielen. Und das motiviert zusätzlich! Insgesamt sind 17 Podcast-Folgen entstanden, die sich mit nachhaltiger Produktion und nachhaltigem Konsum beschäftigen.

Der Deutschkurs findet derzeit für Studierende der TUBAF statt und bald sollen auch die Studierenden der Universitätsallianz EURECA-PRO (European University on Responsible Production and Consumption) hinzukommen. Die Studienprogramme rund um nachhaltige Produktion und Konsum zielen auch darauf ab, die Sprachkenntnisse der Angehörigen der Uniallianz zu verbessern. Wie gelingt es dem Deutschkurs, beides zu verbinden?

Indem die Teilnehmenden sich überlegen, über welchen Nachhaltigkeitsaspekt sie sprechen möchten und mit welchen sprachlichen Mitteln sie das tun können. Für eine der Podcast-Folgen führten die Studierenden beispielsweise ein Experiment durch: Sie zählten ihre Besitztümer und erkannten, dass sie zu viel Kleidung und Schuhe besitzen. Dies führte zu Diskussionen darüber, wie man den Konsum reduzieren und nachhaltiger leben kann – und das auch außerhalb des Podcast-Studios.

Ein weiteres spannendes Thema war die Analyse der Werbesprache. Die Studierenden untersuchten, wie Werbung sie beeinflusst und manipuliert, und diskutierten, ob uns bestimmte Werbebotschaften zu verschwenderischem Verhalten verleiten. Diese kritische Auseinandersetzung hilft den Studierenden, ihre eigenen Konsumgewohnheiten zu hinterfragen.

Werden nun noch weitere Studierendengruppen im Sprachkurs einen eigenen Podcast produzieren?

Ja, das wäre toll. Für mich hat sich das Konzept bewährt und ich werde es in weiteren Kursen fortführen. Natürlich hängt dies aber vom Sprachniveau der Studierenden ab.

Hier reinhören in die Podcast-Folge zu Werbung in Social Media

Katerina Barta
Deutsch als Fremdsprache, Prüferstraße 2, Zimmer 3.401, 09599 Freiberg
katerina.barta1 [at] iuz.tu-freiberg.de +49 3731 39-2632
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