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Im September und Oktober 2023 berief die TU Bergakademie Freiberg eine neue Professorin und zwei neue Professoren, die ab sofort die Bio-, Material- und Wirtschaftswissenschaften verstärken.

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Prof. Robert Frau und der Rektor der TU Bergakademie Freiberg.

Energie- und Umweltrecht

Prof. Robert Frau besetzt seit September die Professur für Öffentliches Recht, insbesondere Energie- und Umweltrecht . Ein besonderer Forschungsschwerpunkt des Juristen ist dabei das öffentliche Rohstoffrecht. „In dieser Form gab es öffentliches Rohstoffrecht bislang noch nicht als Rechtsgebiet. Es geht darum, wie der Staat einen Ausgleich findet zwischen der Nutzung von Rohstoffen heute und der Bewahrung von Rohstoffen für spätere Generationen, etwa durch vorausschauende Planung im Land, Beschaffung von außen oder eben Freihaltung von Freiräumen für die Zukunft - oder eben es gerade nicht tut und damit in einer zentralen Frage des 21. Jahrhunderts scheitert“, sagt der Neuberufene. 

In seinen Lehrveranstaltungen möchte der habilitierte Rechtswissenschaftler eine offene Diskussionskultur fördern. „Dafür besprechen die Studierenden aktuelle Rechtsprobleme und viertiefen ihr Verständnis der Gesetzesauslegungen im öffentlichen Recht.“ Bevor er die Professur an der TU Bergakademie Freiberg antrat, forschte und lehrte Prof. Robert Frau unter anderem an den Universitäten in Halle-Wittenberg, München, Erfurt und Heidelberg.

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Jun.-Prof. Glaser mit dem Rektor der TU Bergakademie Freiberg.

Biologie / Ökologie

Jun.-Prof. Karin Glaser ist seit 1. Oktober neue Juniorprofessorin für Biologie/Ökologie. Die Expertin für biologische Bodenkrusten - beispielsweise Mikroökosysteme aus Algen, Pilzen und Moosen - kommt von der Uni Rostock. Welche Rolle diese Ökosystem im Klimawandel und Bergbaufolgelandschaften spielen, untersucht die Biologin nun an der TU Bergakademie Freiberg. „Im Fokus stehen dabei die Messung der Ökosystemleistung dieser Mikroökosysteme: „Wie tragen sie zur Stabilität des Bodens bei? Wie stark reichern sie Nährstoffe an und beschleunigen so die Bildung von neuem Boden und einer geschlossenen Pflanzendecke? Werden auch potentiell toxische Substanzen angereichert? Und wenn ja, wie gehen die Organismen damit um?“, sagt die Neuberufene. 

Dabei wird eine Bandbreite an Methoden zum Einsatz kommen. Neben der morphologischen Artbestimmung werden auch molekularbiologische Methoden zur Diversitätsanalyse eingesetzt, Laborexperimente sollen Einblick die Ökophysiologie ausgewählter Arten geben. Verschiedene Mikroskopietechniken können genauen Einblick in die Organismen geben und beispielsweise die Akkumulation von Metallen in Pflanzengeweben visualisieren. Mit chemischer Analytik erfasst Jun.-Prof. Karin Glaser außerdem die Wechselwirkung zwischen Organismen und Boden.

Studierenden wird Jun.-Prof. Karin Glaser die Bedeutung der bodennahen Pflanzen für die Biodiversität und ihr Renaturierungspotential vermitteln. Die Lehre reicht dabei von allgemeinen Grundlagen bis zur spezifischen Anwendung von zuvor theoretisch erlernten Methoden im Feld. Dabei werden stets aktuelle Forschungen der Arbeitsgruppe in die Lehre einfließen. „Mein Der Fokus bei der Lehre liegt auf der Verknüpfung von theoretischem Wissen und dessen Umsetzung in Praktika und Exkursionen. Ziel ist es, den Studierenden sowohl praxisnah Techniken zu vermitteln, um einen raschen Berufseinstieg zu ermöglichen, als auch alle Grundlagen, um eine Promotion an das Studium anzuschließen.“

Vor ihrer Berufung an die TU Freiberg war die promovierte Biologin wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Angewandte Ökologie und Phykologie der Universität Rostock.

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Jun._Prof. Stegbauer mit dem Rektor der TU Bergakademie Freiberg.

Biogene technische Materialien

Die Juniorprofessur für biogene technische Materialien besetzt seit Oktober Jun.-Prof. Linus Stegbauer. Der promovierte Chemiker, der von der Universität Stuttgart an die TU Bergakademie Freiberg wechselt, beschäftigt sich mit bioinspirierten Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen sowie der Biomineralisation. Die neuartigen Materialien überprüft Jun.-Prof. Linus Stegbauer an der Freiberger Universität beispielsweise auf Anwendungen im 3D-Druck oder für photokatalytische Wasserstofferzeugung. 

„In der Bioökonomie der Zukunft werden künftig neue Mengen an Biomasse für eine weitere Verwendung frei. Diese für technische Anwendungen zu nutzen, ist eine Aufgabe der Material-Forschung“, so Jun.-Prof. Linus Stegbauer. „Nach der Zitronensäure-Herstellung mit dem schwarzen Schimmelpilz fällt beispielsweise Mycel als Reststoff an, das richtig verarbeitet aufgrund seiner mechanischen Eigenschaften als Ersatz für Erdöl-basiertes Plastik dienen könnte.“ Chitin und chitobasierte Rohstoffe sind ein weiterer Forschungsschwerpunkt von Jun.-Prof. Linus Stegbauer: „In einem aktuellen Forschungsprojekt untersuche ich Chitin-Panzer von Insektenfarmen aus den Niederlanden. Mein Team und ich wollen wissen, welche Eigenschaften und Funktionen diese Materialien haben und wie wir diese für technische Zwecke nutzen oder nachbauen können.“ 

Schwerpunkte in der Lehre legt der neue Juniorprofessor auf den Bereich der biogenen Materialien. „Dazu wird es eine neue Vorlesung und ein Praktikum geben, bei der Studierende der Materialwissenschaft und Werkstofftechnologie die Grundlagen und dem Umgang mit diesen Materialien kennen lernen.“

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