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Zur Geschichte des Freiberger Bergbaues

  • 2013: Abschluss der markscheiderischen Neuorientierung im Aufsichtsbereich des Bergwerkes.
  • 2012: Inbetriebnahme der Sprengkammer für das Hochdruckforschungszentrums der Universität.
  • 2012: Inbetriebnahme eines Bohrgestängeversuchsstandes in der Richtstrecke Nord für das Geoforschungszentrum Potsdam.
  • 2012: Inbetriebnahme der Alimak-Fahrkorbanlage im Schacht "Reiche Zeche" zwischen der 1. Sohle und der Rothschönberger Stollensohle.
  • 2011: Abschluss der Sanierung des Schachtes "Reiche Zeche" zwischen der 1. Sohle und der Rothschönberger Stollensohle.
  • 2011: Inbetriebnahme eines Schulungsraumes im Lehrpfad auf der 1. Sohle am Schacht "Reiche Zeche".
  • 2010: Inbetriebnahme eines geophysikalen Versuchsstandes für das Geoforschungszentrum Potsdam.
  • 2009: Inbetriebnahme des Gigabit-Fast-Ethernet für die Lehre und Forschung Untertage.
  • 2009: Fertigstellung des digitalen Risswerkes für den Aufsichtsbereich des Bergwerkes.
  • 2007: Fertigstellung des ersten Teiles eines Lehrpfades im Füllort der 1. Sohle am Schacht "Reiche Zeche".
  • 2007: Kinder ab 6 Jahren und behinderte Personen haben somit die Möglichkeit zu einer Grubenbefahrung.
  • 2005: Umbenennung in Lehr- und Forschungsbergwerk der TU Bergakademie Freiberg.
  • 2005: Status eines Versuchsbergwerkes gemäß Bundesberggesetz.
  • 2003 / 2004: Sanierung des 8. Lichtloches und Aufwältigung des Bruches im Rothschönberger Stolln.
  • 2003: Inbetriebnahme des neuen Praktikumsgebietes im Nordfeld der 1. Sohle für das Institut für Markscheidewesen und Geodäsie.
  • 2002: Inbetriebnahme des neuen Praktikumsgebietes auf dem Gelände der Reichen Zeche für das Institut für Markscheidewesen und Geodäsie.
  • 2002: Beim Hochwasser im August 2002 kommt es zu Verbrüchen im Rothschönberger Stolln.
  • 1981/1995: Der "Reiche Zeche" Schacht und umliegende Grubenbaue werden aufgewältigt. Mit der Rückführung der Tagesanlage "Reiche Zeche" vom Freistaat Sachsen an die TU Bergakademie Freiberg (1993/1994) beginnen unter Beachtung denkmalpflegerischer Aspekte Um- und Ausbauarbeiten.
  • 1969: Der unrentable Grubenbetrieb (hohe staatliche Zuschüsse) führt zur Stilllegung. Zurückgeblieben sind die das Landschaftsbild bestimmenden großen Halden.
  • 1937: Wiederinbetriebnahme der "Himmelfahrt Fundgrube" für die Gewinnung der Buntmetalle Blei, Zink und Kupfer. Der Schacht Reiche Zeche wird mit der Wiederaufnahme des Bergbaus von der Bergakademie ausgegliedert.
  • 1919: Vom Himmelfahrter Grubenfeld übernimmt die Bergakademie die Schächte "Reiche Zeche" und "Alte Elisabeth" als Lehrbergwerk. Letztere wird vorrangig für untertägige Markscheidepraktika genutzt. Auf der "Reichen Zeche" entsteht ein Maschinenversuchsfeld.
  • 1913: Abschluss der Stilllegungsmaßnahmen im Freiberger Bergbau.
  • 1898: Einbau einer leistungsstärkeren Dampfmaschine (Bobine) auf der "Reichen Zeche". Das Förderhaus mit Schichtglockenturm und Uhr sowie das Kesselhaus mit Schornstein sind noch erhalten.
  • 1876: Erfolgreicher Versuch des Einsatzes einer sächsischen Gesteinsbohrmaschine zum Vortrieb im Rothschönberger Stolln.
  • 1863: Letzter Bau eines Wassergöpels in der Himmelfahrt Fundgrube (Ludwig Schacht).
  • 1861 / 1862: Eröffnung der Eisenbahnlinie Dresden - Freiberg. Steinkohle aus dem Döhlener Becken (Freital bei Dresden) kann kostengünstig den Freiberger Gruben und Hütten bereitgestellt werden. Zunehmender Einsatz von Dampfmaschinen zur Förderung und Wasserhaltung.
  • 1855: 9.512 Beschäftigte im Bergbau. Diese Belegschaftsstärke wird im Freiberger Revier nicht wieder erreicht.
  • 1853: Einbau der ersten Fahrkunst zur Mannschaftsfahrung im sächsischen Erzbergbau (Abraham Schacht).
  • 1852: Einführung eiserner Druckpumpen zur Wasserhebung. Neues Gesetz über den Regalbergbau. Ablösung des Direktionsprinzips.
  • 1847: Ein Kehrrad mit 11,2 m Durchmesser wird in 67 m Teufe im Schacht "Reiche Zeche" eingebaut. Die Radstube ist heute wieder zugängig. Das Aufschlagwasser kommt vom Himmelfahrter Kunstgraben über Thurmhof Schacht, Abraham Schacht, Bär Schacht. Kunstmeister F. W. Schwamkrug baut die erste von ihm erfundene Schwamkrug - Turbine.
  • 1844 / 1877: Bau des Rothschönberger Stollns.
  • 1844: Die erste Dampfmaschine geht in der Grube "Reicher Bergsegen" in Betrieb.
  • um 1840: Prof. Julius Weisbach entwickelt den Theodolit für die Grubenvermessung. Erster Einsatz beim Vortrieb des Rothschönberger Stolln.
  • 1838: Oberberghauptmann von Herder veröffentlicht sein Projekt eines Tiefen Meißner Erbstolln.
  • 1835: Einführung eiserner Förderseile für den Pferdegöpel des "Alt Hörniger" Schachtes (Brander Revier).
  • 1820: Maschinendirektor Brendel baut die erste funktionierende Wassersäulenmaschine für die Grube "Reicher Bergsegen" (Brander Revier).
  • 1801 / 1819: Friedrich Wilhelm Heinrich von Trebra, erster Student an der Bergakademie, fördert die Maschinentechnik im Bergbau und verbessert die Betriebswirtschaft.
  • 1780 / 1790: Firstenrollen erleichtern die Masseförderung aus den Firstenbauen auf die Förderstrecke.
  • 1777: Steigerausbildung an der neugegründeten Freiberger Bergschule.
  • 1770 / 1798: J. F. Mende, erster Maschinenbaumeister mit Hochschulbildung, ist Kunstmeister im Freiberger Bergrevier. Er verbessert die Konstruktion der Pferde- und Wassergöpel und baut 1788/89 das erste Schiffshebewerk der Welt mit Schleusen für den Erztransport an der Freiberger Mulde.
  • 1765: Gründung der Bergakademie Freiberg durch Oberberghauptmann Friedrich Wilhelm von Oppel und Generalbergkommissar Friedrich Anton von Heynitz.
  • 1756 / 1763: Rückgang des Bergbaus im 7-jährigen Krieg.
  • 1754: Einsatz geteerter Seile auf Förderanlagen, damit längere Haltbarkeit der organischen Faser (Hanf).
  • 1708: Die regelmäßige Generalbefahrung der Stolln und Gruben im Revier wird beschlossen.
  • 1702: Gründung der Stipendienkasse beim Oberbergamt. Beginn der montanwissenschaftlichen Ausbildung von Berg- und Hüttenbeamten.
  • 1643: Oberbergmeister Martin Weigl führt in den Freiberger Gruben das Bohren und Schießen (Sprengen untertage) ein.
  • 1632 / 1642: Rückgang des Bergbaus im 30-jährigen Krieg.
  • nach 1600: Während bekannte Gruben (Thurmhof) durch Wasserhaltungsprobleme stillgelegt werden müssen, blüht der Bergbau im Halsbrücker Revier auf.
  • ab 1572: Größter Ertrag der Freiberger Gruben (8 Tonnen Silber).
  • ab 1562: Zunehmender Bau von Kunstgezeugen und Einführung der Grubenmauerung durch Bergmeister Martin Planer. Verstärkte Nutzung der Wasserenergie osterzgebirgischer Flüsse zum Antrieb der Räder.
  • 1555: Gründung des Oberhüttenamtes.
  • 1550: De re metallica (erschienen 1556) von Georgius Agricola, erste gründliche wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Bergbau.
  • 1542: Entdeckung des Silbers von Potosi (Südamerika). Die Importe nach Europa mindern den Wert des sächsischen Silbers.
  • 1536: Einsatz Freiberger Bergleute in Norwegen (Kongsberg). Der hohe Stand der Technik und das große fachliche Wissen der Bergleute begründet den Ruf Freibergs als das Mekka des Bergbaus.
  • 1535: Verbot des Feuersetzens nach mehreren tödlichen Unfällen durch Rauchvergiftung.
  • 1525: Einführung von Schurfprämien für die Entdeckung von Silbererzen.
  • 1524: Beginn schriftlicher Nachweise über das Silberausbringen.
  • 1511: Mit der Einführung der Bergbelehnungsbücher beginnt der schriftliche Nachweis der Grubenbesitzer im Revier (Erwähnung der Grube Sankt Elisabeth).
  • 1500: Ulrich Rülein von Calw, Bürgermeister und Stadtarzt von Freiberg, veröffentlicht mit "Ein nützlich Bergbüchlein" das erste montanistische Buch in deutscher Sprache.
  • 1429 / 1432: Die Hussiten zerstören die Bergwerke.
  • 1384: Erste Erwähnung des Hauptstollns im Revier (Fürstenstolln). Der weitere Ausbau wird durch den Markgraf von Meißen finanziert. In der Urkunde sind einzelne Gruben genannt, darunter auch die "Reiche Zeche" (heute "Alte Reiche Zeche").
  • um 1350: Nachlassen der Erträge des Freiberger Bergbaus.
  • 1338: Mit der Prägung von Meißner Groschen beginnt die Freiberger Münztradition.
  • um 1300: Die zunehmenden Schwierigkeiten der Wasserlösung in den Gruben führen zum Bau von Stolln. Dazu bot sich das tief eingeschnittene Tal der Freiberger Mulde an.
  • um 1269: Albertus Magnus erwähnt in seinem Buch "De re mineralibus et rebus metalliscis" das Freiberger Silber.
  • um 1233: Früheste urkundliche Erwähnung des Freiberger Bergrechts.
  • 1210 / 1218: Gründung der Freiberger Oberstadt mit Rathaus und Petrikirche.
  • ab 1180: Verstärkter Zuzug Goslaer Bergleute, der Siedlungskern um die Nikolaikirche wird befestigt.
  • 1170: Kaiser Friedrich Barbarossa übergibt Markgraf Otto das Bergregal. Die ersten bergrechtlichen Grundsätze werden erlassen (Bergbaufreiheit). Es entsteht ein bergbaulicher Siedlungskomplex (Sächsstadt) bei Chistiansdorf.
  • 1168: Silberfund im Münzbachtal, Beginn des Bergbaus auf der größten erzgebirgischen Silberlagerstätte
      durch niedersächsische Bergleute (Rammelsberg/Goslar).
  • 1156: Otto von Wettin wird Markgraf von Meißen. Er lässt das Land zwischen Mulde und Striegis roden. Damit ist der Wettlauf um die Besiedlung des östlichen Erzgebirges abgeschlossen, nachdem bereits die Dohnaer Burggrafen, die Böhmen und Burggraf Thammo von Strehla Land erhalten hatten.

Autoren

  • Markscheider Dr.-Ing. Klaus Grund (ab 2002)
  • Dr.-Ing.Manfred Bayer (bis 1995)