Gefördert von der Audi Stiftung für Umwelt erforscht ein Team der TU Bergakademie Freiberg neue Wege für die Rückgewinnung von Rohstoffen durch Recycling. Metalle wie Indium, Gallium oder auch Zinn sind begrenzt – und für moderne Technologien wie Glasfaser, Photovoltaik oder Halbleiter unerlässlich. Nahezu jedes elektronische Gerät besteht aus Bauteilen, die diese Elemente enthalten. Mittels selektiver Extraktion sollen diese Rohstoffe aus der bei der Müllverbrennung entstehenden Flugasche zurückgewonnen werden.
Die Herausforderung besteht darin, spezifische Moleküle zu entwickeln, die gezielt die gewünschten Metallionen binden. Vereinfacht gesagt, entwickelt das Team speziell geformte „Pinzetten“, die nur ganz bestimmte Metallionen aus einer Flugaschelösung herauspicken und so eine Abtrennung ermöglichen. Jede maßgeschneiderte „Pinzette“ – auch Ligand genannt – passt nur zu genau einem Metallion, etwa Indium. Mit einer Säure bringen die Forschenden den Ligand dazu, die Ionen wieder freizusetzen. So lassen sich die unterschiedlichen Metallionen Schritt für Schritt aus der Mischung abtrennen und in eine technologisch nutzbare Reinheit bringen. Einmal optimiert, lässt sich der Prozess skalieren. Die Metalle aus der Flugasche, die bei der Verbrennung des Hausmülls übrig bleiben, sollen zurückgewonnen werden, um sie später bei der Herstellung neuer Produkte wieder einsetzen zu können.
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Prof. Dr. Monika Mazik
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