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Geotechnik, Bergbau und Geo-Energiesysteme

Studienkonzept

Ohne die sichere Versorgung mit Energie- und Industrierohstoffen aller Art ist unsere moderne Zivilisation undenkbar. Im Diplomstudiengang Geotechnik, Bergbau und Geo-Energiesysteme werden hochqualifizierte Ingenieurinnen und Ingenieure ausgebildet, die sich mit allen Aspekten auseinandersetzen, die mit der nachhaltigen und umweltschonenden Nutzung der Erdkruste in Verbindung gebracht werden.

Ablauf des Studiums Geotechnik, Bergbau und Geo-Energiesysteme

Der Studiengang gliedert sich in ein Grund- und ein Hauptstudium.

Das Grundstudium

Im Grundstudium werden neben den allgemeinen naturwissenschaftlichen Grundlagen (Mathematik, Physik, Chemie, Elektrotechnik, Werkstoffkunde, Mechanik, Thermodynamik usw.) auch spezielle Grundlagen, wie Geowissenschaften und rechtliche und betriebswirtschaftliche Grundlagen vermittelt.

Das Hauptstudium

Im Hauptstudium können sich die Studierenden für eine von drei Vertiefungsrichtungen entscheiden. Teil des Diplomstudiengangs ist ein studienbegleitendes Berufspraktikum von 120 Schichten, so dass Studierende einschlägige Berufserfahrung sammeln, wichtige Beziehungen zu künftigen Arbeitgebern knüpfen und typische Einsatzmöglichkeiten und Aufgabenfelder ihres zukünftigen Berufes kennenlernen können.

Die Lehre

Die Professorinnen und Professoren des Studienganges verfügen über einschlägige Berufserfahrung in den entsprechenden Industriezweigen und garantieren eine praxisnahe, universitäre Ausbildung.

Berufsmöglichkeiten nach dem Ingenieurstudium

Die Nachfrage nach unseren Absolventinnen und Absolventen im Diplomstudiengang Geotechnik, Bergbau und Geo-Energiesysteme ist entsprechend groß und die Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielfältig. Besonders lukrative Angebote gibt es auf dem nationalen und internationalen Arbeitsmarkt.

 

Vertiefungen

Der unter- und übertägige Bergbau befasst sich mit der Gewinnung der vielfältigen festen mineralischen Rohstoffe, ohne die unser Leben nicht denkbar wäre. Neben Energierohstoffen und den kritischen Rohstoffen für unsere moderne Informationsgesellschaft und die Energiewende werden in unserer Volkswirtschaft auch in bedeutendem Maße Massenrohstoffe wie Hartsteine, Sand, Salz etc. benötigt. Neben der Aufsuchung, Erschließung und Gewinnung der Rohstoffe ist auch die Rekultivierung und Wiedernutzbarmachung ehemaliger Industriestandorte von hoher Bedeutung. In Zukunft wird neben der Rohstoffversorgung durch terrestrische Lagerstätten auch der umweltgerechte, sichere und effektive Abbau von Rohstoffen am Meeresboden oder auch im Weltraum ein wichtiges Betätigungsfeld sein.

Im Gegensatz zum mineralischen Bergbau befasst sich der „Fluidbergbau“ mit der Erkundung, Erschließung und Nutzung fließfähiger Rohstoffe im Untergrund. In der Vergangenheit waren das in erster Linie Erdöl und Erdgas. Diese Energierohstoffe sind in der heutigen Zeit noch immer extrem wichtig und stellen immer noch deutlich über die Hälfte des weltweiten Energiebedarfs. Wir werden uns also weiterhin damit auseinandersetzen müssen und sicherstellen, dass diese Rohstoffe in ausreichender Menge, zu vertretbaren Preisen – aber vor allem auch so umweltschonend wie möglich bereitgestellt werden. Das ist Aufgabe der Ingenieur:innen, die wir in unserer Vertiefungsrichtung ausbilden.

In der heutigen Zeit spielen aber auch andere fluide Rohstoffe eine immer bedeutsamere Rolle! Erdwärme gehört dazu. Die Geothermie ist eine regenerative und damit grüne Energie, die in praktisch unbegrenztem Maß verfügbar ist.

Im Rahmen der Energiewende gewinnt die untertägige Speicherung von Wasserstoff, CO2 oder Druckluft eine immer größere Rolle – auch für die Entwicklung und den sicheren Betrieb solcher „Geo-Energiesysteme“ sind die Ingenieur:innen der Vertiefungsrichtung zuständig.

Und nicht zuletzt werden immer mehr Infrastrukturen in den Untergrund verlagert, zum Beispiel Stromtrassen, Medien, Ver- und Entsorgungssysteme, Pipelines usw. Auch diese Aufgaben werden durch die Vertiefung abgedeckt, da hier das Knowhow der Bohrtechnik erforderlich ist (Flachbohrtechnik).

Geotechniker:innen sind Fachleute für den Baugrund, die sich mit der Erkundung, Beurteilung, Bewertung und Klassifizierung des Gebirges zum Zwecke der Nutzung als Baugrund, Bauraum und Abbauraum befassen. 

Sie beurteilen insbesondere die Standsicherheit geotechnischer Bauwerke, dazu gehören Staudämme, Talsperren, Böschungen, Deponien, Tunnel, Schächte usw. Die Bewertung basiert auf praktischen und modernsten theoretischen Ansätzen, die insbesondere auch dynamische Belastungen (z. B. durch Verkehr) oder den Einfluss von Wasser (Niederschlag, Grundwasser) im Untergrund berücksichtigen.

Fakultät
Fakultät 3 - Geowissenschaften, Geotechnik und Bergbau
Abschluss
Diplom (Dipl.-Ing.)
Regelstudienzeit
10 Semester
Teilzeit möglich
Nein
Studienbeginn
Wintersemester
Sommersemester
Zulassungsvoraussetzung

Abitur bzw. fachgebundene Hochschulreife oder eine als gleichwertig anerkannte Zugangsberechtigung

Sprachkenntnisse

Studiengangsprache
Deutsch
Fachberatung
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Helmut Mischo
Institut für Bergbau und Spezialtiefbau, Reiche Zeche
Fuchsmühlenweg 9
helmut.mischo [at] mabb.tu-freiberg.de
Studienberatung
Zentrale Studienberatung
Prüferstr. 2, 3. OG, Raum 3.405
studienberatung [at] tu-freiberg.de
Fachschaftsrat
Fachschaftsrat Fakultät 3 (Geowissenschaften, Geotechnik und Bergbau)
Otto-Meißer-Bau
Gustav-Zeuner-Str. 12
fsr3 [at] stura.tu-freiberg.de
Berufsfelder

in der Maschinenindustrie: Entwicklung, Feldtests und Einsatz neuartiger Gewinnungs- und Fördertechnologien auf feste und flüssige Rohstoffe

in der Rohstofferkundung: z. B. Einsatzleitung vor Ort bei der Untersuchung und Exploration möglicher Erz- und Energierohstofflagerstätten in Bergwerken, auf Tiefbohranlagen sowie Leitungsfunktionen auf Baustellen

in der Rohstoffgewinnung: z. B. Planung und Genehmigung von Rohstoffprojekten, Errichtung und Betrieb von Bergwerken, Bohranlagen und Speichereinrichtungen, Auswahl und Implementierung von Verfahren und Technologien, Rückbau bis hin zur abschließenden Rekultivierung/Nachnutzung

auf Baustellen: z.B. Baustellenleitung, Gutachterliche Tätigkeit, Optimierungsaufgaben

in Forschungseinrichtungen: z. B. Entwicklung von Tiefsee- und Weltraumbergbau, Autonome Systeme,  Tiefengeothermie, Offshoretechnologie

bei Behörden: z. B. Bergämter, Ministerien

Warum Geotechnik, Bergbau und Geo-Energiesysteme an der TUBAF studieren?

Der Studiengang Geotechnik, Bergbau und Geo-Energiesysteme ist der einzige berufsqualifizierende Studiengang im deutschsprachigen Raum, der alle Aspekte der sicheren, umweltschonenden und nachhaltigen Versorgung unserer Volkswirtschaft mit Energie- und Industrierohstoffen sowie der intelligenten Nutzung unseres Untergrundes im Sinne der Energiewende umfassend behandelt. Im Diplom-Studiengang Geotechnik, Bergbau und Geo-Energiesysteme werden hochqualifizierte Ingenieure und Ingenieurinnen ausgebildet, die sich mit allen Aspekten auseinandersetzen und praxisgerechte Lösungen entwicklen können.

Es ist eine eigene kleine Welt für sich, die jedoch durch Toleranz und Offenheit geprägt ist. Wir brauchen den Bergbau überall und zu jeder Zeit – die Branche hat auch weiterhin Zukunft!

Elisabeth Broska - Bergbauingenieurin; Bergrätin im Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in Clausthal-Zellerfeld

Vor allem die zahlreichen Pflichtpraktika sowie die ausgewogene Mischung aus praktischer und theoretischer Arbeit im Studiengang Geotechnik und Bergbau haben mir bei einem schnellen, gezielten Berufseinstieg geholfen.

Julia Sorgatz - Geotechnikerin; wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) in Karlsruhe