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Das Krüger-Kolloquium ist eine Veranstaltung der Graduierten- und Forschungsakademie (GraFA) der TU Bergakademie Freiberg. Hier kommen renommierte Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Gesellschaft und Politik zu Wort, die zu aktuellen Themen Stellung beziehen und von ihrer Arbeit berichten.

Die Themenauswahl für die Krüger-Kolloquien orientiert sich an wesentlichen Zukunftsfragen und aktuellen wirtschaftlichen sowie gesellschaftspolitischen Problemstellungen, die in Bezug stehen zu den Profillinien unserer Universität - Geo, Material, Energie und Umwelt.

Die Krüger-Kolloquien werden durch die Dr.-Erich-Krüger-Stiftung gefördert.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, mit unseren Gastrednern angeregt zu diskutieren.

Aktuelle Informationen sowie Rückblicke zu den vergangenen Krüger-Kolloquien finden Sie im Blog der GraFa.

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Vorträge in der Vergangenheit

30. Krüger-Kolloquium mit Prof. Dr. Udo Becker, Verkehrsökologe, Gründer des Dresdner Instituts für Verkehr und Umwelt e.V.

Thema: "Zukunft der Mobilität: Was bedeutet eigentlich Verkehrswende wirklich?"

Datum: 7. Juni 2023

Nach der „Energiewende“ soll nun auch noch eine „Verkehrswende“ kommen: Aber was soll denn das sein? Energie kann man ja auf viele Arten erzeugen, aber der Weg zur Arbeit, zum Rathaus, zur Apotheke oder zum Geburtstag ist ja wohl immer derselbe...Was soll denn nun das Neue an der „Verkehrs- oder Mobilitätswende“ sein?

Der Vortrag versucht zu beschreiben, dass nach einer erfolgreichen Wende auch in diesem Bereich nichts mehr so sein wird, wie wir es heute kennen, dass aber alles gesünder, näher, leiser, energiesparender und enkeltauglicher wäre - und vor allem kostensparender als heute.

29. Krüger-Kolloquium mit Prof. Klement Tockner, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung

Thema: "Das Ende der Natur?"

Datum: 5. Juli 2022

Wir stehen wohl erst am Anfang der "großen Beschleunigung" des Anthropozäns und unterschätzen die immensen Umweltveränderungen, mit denen wir in naher Zukunft konfrontiert sein werden, vor allem im Wassersektor. Beispielsweise gestaltet der Mensch das globale hydrologische Netz durch den Bau großer Staudämme, Wassertransfer-Megaprojekte und andere technische Projekte um. Viele technische Projekte - insbesondere so genannte Megaprojekte - sind jedoch risikoreich, da sie große finanzielle Investitionen erfordern, lange Zeiträume von der Planung bis zur Fertigstellung beanspruchen und große sozioökonomische und ökologische Auswirkungen haben.

Wir benötigen daher ein grundlegendes Umdenken in unserem Verhältnis zur Natur, denn nachhaltige Lösungen können nur mit und nicht gegen die Natur gefunden werden. Und wir haben immer weniger Zeit, um erfolgreich Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

28. Krüger-Kolloquium mit Prof. Ralph Watzel, Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Thema: Grundwasserressourcen im Licht des globalen Wandels

Datum: 22. Januar 2020

Die zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels sind in der wissenschaftlichen Community unstrittig. Infolge des weltweiten Temperaturanstieges wird sich der Wasserkreislauf beschleunigen und zu einer Zunahme von Extremereignissen führen. Eine wachsende Volatilität bisher bekannter Begebenheiten wird es in der Zukunft immer schwieriger machen, belastbare Vorhersagen zur globalen Verfügbarkeit von Wasserressourcen zu treffen und steigende Bedarfe sachgerecht decken zu können.

Lebten 1978 noch knapp vier Milliarden Menschen auf der Erde, so sind es 50 Jahre später bereits knapp unter acht Milliarden. Je nach Modellrechnungen wird das Maximum in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts erreicht werden. Der damit einhergehende Nahrungsmittelbedarf sowie industrielles Wachstum in Entwicklungs- und Schwellenländern führt zu weiterem Nutzungsdruck auf die globalen Wasserressourcen. Eine strategische Exploration auf bisher unbekannte, zumeist tiefliegende Grundwasserressourcen kann hier zumindest eine zeitlich befristete Abmilderung des unmittelbaren Wasserstresses bewirken. Diese Nutzung muss jedoch von vorneherein auf Nachhaltigkeit ausgelegt, geplant und zeitlich begrenzt sein.

Anhand von Fallbeispielen wurden verschiedene Szenarien angerissen und zur Diskussion gestellt.

27. Krüger-Kolloquium mit Gerhard Lenz, Geschäftsführer des Besucherbergwerks Rammelsberg und Direktor der Stiftung Welterbe im Harz

Thema: Das Weltkulturerbe im Harz: Herausforderungen, Entwicklungspotentiale und Vermittlungsauftrag

Datum: 27. November 2019

Die Altstadt von Goslar und das Erzbergwerk Rammelsberg wurden im Jahre 1992 zum Welterbe der UNESCO ernannt. Im Jahre 2010 erfolgte die Erweiterung um die Oberharzer Wasserwirtschaft. Das kulturelle Erbe umfasst über 800 Monumente, die über eine Fläche von 200 km2 verstreut sind und nicht als geschlossene Kulturlandschaft unter Schutz gestellt wurden.

Dieses im räumlichen Sinne sozial konstruierte Welterbe stellt aufgrund seiner Vielgestaltigkeit, seines langen Zeithorizonts und seiner „Unsichtbarkeit“ besondere Herausforderungen an Fragen der Vermittlung und der ökonomischen wie politischen Erarbeitung von Akzeptanz.

Die Stiftung Welterbe im Harz widmet sich diesen Aufgaben und entwickelt derzeit unter Anderem drei Welterbe-Informationszentren, die die Region erschließen sollen und deren erstes im April 2020 eröffnen wird.

26. Krüger-Kolloquium mit Prof. Ottmar Ette, Universität Potsdam, Institut für Romanistik, Professur für französisch- und spanischsprachige Literaturen

Thema: Alexander von Humboldt und seine Wissenschaft(en): Im Spannungsfeld von Natur und Kultur

Datum: 8. Mai 2019

Prof. Ottmar Ette zeigte ein umfassendes Bild über Humboldts Bildung und Entwicklung auf. Nach Studien an der Viadrina in Frankfurt (Oder) und an der Universität Göttingen, immatrikulierte Humboldt sich an der Bergakademie Freiberg für Natur- und Montanwissenschaften. Hier absolvierte er das eigentlich dreijährige Studium in nur neun Monaten. Auch unter Tage zeigt sich sein Forschungsinteresse: Er entdeckte und untersuchte Flechten- und Pilzarten, die ohne Licht in der Grube wachsen. Daraus entstand seine viel beachtete Publikation Florae Fribergensis Specimen. Mit seinen Expeditionen und Forschungsreisen in die amerikanischen Tropen sowie später auch nach Russland trug er entscheidend dazu bei, das gesamte Wissen seiner Zeit, die Kosmos-Idee, darzustellen.

Ausführlich ging Prof. Ette auf die Herangehensweise Humboldt in seinen Forschungen ein, sich nicht auf wissenschaftliche Einzelbeobachtungen zu konzentrieren, sondern Gesamtzusammenhänge zu erkennen. Für Humboldt gab es keine scharfe Trennung zwischen den Fachrichtungen. Nach der zwischenzeitlichen Teilung in einzelne Spezialdisziplinen hat dieser global-ökologische Ansatz erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wieder an Bedeutung gewonnen.

25. Krüger-Kolloquium mit Shi Mingde, Chinesischer Botschafter in Deutschland

Thema: Die neue Rolle Chinas als Klimaschützer

Datum: 16. Januar 2019

China hat knapp 1,4 Mrd. Einwohner. Das bevölkerungsreichste Land der Erde ist heute für etwa ein Drittel der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Kein Land der Welt stößt mehr CO2 aus. Ursachen dafür sind u.a. in den zahlreichen Kohlekraft- und Stahlwerken sowie im wachsenden privaten Autoverkehr zu suchen.

Bereits seit längerem hat ein Umdenken eingesetzt, da das Land bereits gravierende Umweltprobleme zu spüren bekommt. Spätestens seit der Weltklimakonferenz in Paris Ende 2015 ist das für die Weltöffentlichkeit sichtbar. China spielt seitdem eine entscheidende Rolle bei den Klimaverhandlungen.

Das Land setzt sich inzwischen mit hohen Ambitionen für den Klimaschutz ein, es hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, den CO2-Ausstoß innerhalb von 10 Jahren um 40 Prozent zu senken. Erreicht werden soll das durch eine Reihe von Maßnahmen. Beim Umstieg auf erneuerbare Energien ist China schon heute führend, kein Land investiert mehr in Windenergie und Photovoltaik als China. Kraftwerke mit hoher Emission werden geschlossen oder mit Filteranlagen ausgerüstet, der CO2-Emissionshandel eingeführt.

Und doch: Alles ist nur ein Anfang. Es gibt noch viel zu tun. Der chinesische Botschafter Shi Mingde gab einen spannenden Einblick in das brisante Thema.

24. Krüger-Kolloquium und Eröffnungsvortrag zum 69. BHT - Freiberger Universitätsforum mit Hugo-Maria Schally, Europäische Union, Generaldirektion Umwelt, Leiter der Abteilung "Produktion" und "Nachhaltiger Verbrauch"

Thema: Kreislaufwirtschaft 4.0 - eine Welt ohne Abfall?! Die Europäische Union als Vorreiter

Datum: 6. Juni 2018

Die Kreislaufwirtschaft bietet ein breites Spektrum von Möglichkeiten für die europäische Industrie und für die gesamte Gesellschaft. Nicht nur bietet sie Unternehmen die Gelegenheit, sich als Marktpionier zu betätigen und die erforderlichen Veränderungen zu antizipieren, sondern kann gleichzeitig dazu beitragen die notwendigen Veränderungen im Verbraucherverhalten herbeizuführen.

Ende 2015 hat die Europäische Kommission einen umfassenden Aktionsplan für den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft vorgelegt, welcher alle Phasen des wirtschaftlichen Kreislaufes abdeckt - vom Rohmaterial bis zur Gewinnung von Sekundärrohstoffen aus den Primärprodukten. Der Prozess der Erarbeitung und Umsetzung des Aktionsplans hat das Konzept des Übergangs zu einer Kreislaufwirtschaft zum festen Bestandteil der allgemeinen wirtschaftlichen Strategie der Europäischen Union gemacht. Der Aktionsplan umfasst 54 Maßnahmen, die die gesamte Wertschöpfungskette – von der Produktion und dem Verbrauch bis zur Entsorgung – betreffen, welche die Europäische Kommission seit 2015 umsetzt.

Powerpoint-Präsentation (PDF)

23. Krüger-Kolloquium mit Prof. Edgar Hertwich, Yale University in New Haven, USA, Professor für Industrielle Ökologie

Thema: Auf den CO2-Spuren des Welthandels

Datum: 16. Mai 2018

Fossile Energie ermöglicht den Transport von Gütern über lange Distanzen und damit auch die globale Arbeitsteilung, die unsere Wirtschaft prägt. Der Standort energieintensiver Produktionsprozesse bestimmt maßgeblich die CO2-Bilanz der produzierten Güter. Der Eintritt Chinas in die Weltwirtschaft und seine Rolle als Werkbank der Güterproduktion erklärt einen großen Teil der dramatischen Veränderungen unserer Wirtschaft und auch den raschen Anstieg der CO2-Emissionen in den letzten 20 Jahren. Nachdem Güterproduktion höhere Emissionen verursacht als Dienstleistungen, prägt die wachsende globale Arbeitsteilung auch die Klimapolitik.

Edgar Hertwich ist ein Pionier der Anwendung von globalen Input-Output-Modellen zur Quantifizierung der CO2-Bilanz von Ländern, Haushalten und Betrieben. In diesem Kolloquium geht er auf die Entwicklung der Emissionen, die zur Herstellung international gehandelter Güter notwendig sind, ein. Er zeigt auf, dass ein wachsender Teil der Wertschöpfung von Importen abhängig ist und die Ausformung der Klimapolitik für die WHO relevante Auswirkungen auf die globale Arbeitsteilung haben kann.

Edgar Hertwich ist Professor für Industrielle Ökologie an der Yale University in New Haven, Connecticut. Er lehrte zuvor an der Norwegischen Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität in Trondheim und war Forscher am Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse in Wien. Er war ein Autor des Energiekapitels im letzten Weltklimabericht und leitet zurzeit eine Studie, welche im Auftrag der G7 den Beitrag der Kreislaufwirtschaft zum Klimaschutz untersucht.

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22. Krüger-Kolloquium mit Prof. Ulrich Schlie, Professor an der Andrássy Universität Budapest, Lehrstuhl für Diplomatie II

Thema: Rohstoffversorgung und Sicherheitspolitik – Herausforderungen für die Zukunft

Datum: 7. Juni 2017

In Zeiten zunehmender weltpolitischer Unsicherheiten hat das Bewusstsein, dass Sicherheit und Wohlstand der Menschen in Deutschland von der strategischen Ausrichtung politischen Handelns abhängen, deutlich zugenommen. Der sichere Zugang zu Rohstoffen ist dabei sowohl für Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit als auch für die Grundsicherung der Nation eine entscheidende Zukunftsfrage.

Der Vortrag beschäftigte sich mit den sich verändernden Rahmenbedingungen internationaler Sicherheit. Er nahm die Risiken der Rohstoffversorgung in Deutschland vor diesem Hintergrund in den Blick und stellte Rohstoffpolitik als Teil der deutschen Sicherheitspolitik in den nationalen und europäischen Kontext.

21. Krüger-Kolloquium mit Guido van den Berg, Mitglied des Landtages von Nordrhein-Westfalen (Mitglied des Innenausschusses und des Ausschusses für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk)

Thema: Braunkohle aus dem Feuer holen

Datum: 1. Februar 2017

Kann man mit deutscher Braunkohle nur Wasser warm machen und eine Turbine antreiben? Oder gibt es noch intelligentere Nutzungsoptionen jenseits der Energiewirtschaft?

Gerade unter den Bedingungen des Klimaschutzes kann der wichtigste deutsche Bodenschatz eine neue Bedeutung gewinnen. Sektor Kopplung öffnet nicht nur neue Chancen für eine gelungene Energiewende, ein gekoppelter Einsatz von Braunkohle in den Sektoren Energie und Produktion kann langfristig auch die Schließung von Stoffkreisläufen ermöglichen.

Jedoch ist „Dekarbonisierung“ hierfür der falsche politische Begriff, da dieser den Kohlenstoff simpel verteufelt, obschon er zentrales Element des Lebens ist. Es bedarf daher auch einer neuen politischen Kommunikation: Ziel muss das Entstehen von abgewogenen nachhaltigen Lösungen sein. Konzepte der Nachhaltigkeit, eine langfristige CO2-Neutralität und das Leitbild der Kreislaufwirtschaft müssen zu tragenden politischen Zielgrößen werden. Viel zu tun für Wissenschaft, Industrie und Politik.

Zur Person:
Guido van den Berg ist Abgeordneter im Landtag von Nordrhein-Westfalen. Der 41 jährige Diplom-Sozialwissenschaftler ist stellvertretender Landrat des Rhein-Erft-Kreises und war Sprecher der Sozialdemokraten in der Enquetekommission zur Zukunft der chemischen Industrie in NRW. Hier entstand ein parteiübergreifendes Votum für eine Nutzung der Braunkohle als Chemierohstoff.

20. Krüger-Kolloquium mit Prof. Ottmar Edenhofer, Direktor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change, Berlin sowie Stellvertretender Direktor und Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung

Thema: "Post-Paris: Herausforderungen für die Klimapolitik"

Datum: 19. Oktober 2016

Das Paris-Abkommen von 2015 ist ein diplomatischer Erfolg – aber kein Durchbruch in der Klimapolitik. Die internationale Staatengemeinschaft hat sich auf die Festlegung eines Klimaziels und freiwillige Selbstverpflichtungen geeinigt, jetzt gilt es, Umsetzung der angestrebten Ziele durch eine internationale, globale Klimapolitik anzupacken, in der die Kooperation zwischen den Staaten stabilisiert und schrittweise ausgebaut wird.

Ohne einen Mindestpreis für CO2-Emissionen wird es jedoch nicht gehen: Er setzt einen dreifachen Anreiz für den Klimaschutz. Die Verbrennung von Kohle und Öl wird teurer, Energie aus Sonne und Wind attraktiver und es entstehen Einnahmen, die zur Finanzierung von Infrastruktur verwendet werden können. Diese Infrastrukturinvestitionen, wie Zugang zu sauberem Wasser, zu sauberem Strom, zu Transport, können Armut vermindern und die Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirtschaften erhöhen. Damit würde die Klimapolitik auch kurzfristig Vorteile schaffen, die eine politische Umsetzung in vielen Ländern erleichtern.

Deutschland muss seine Ziele zur Emissionsminderung erreichen, um die deutsche Energiewende weiterhin als glaubwürdiges Vorbild zu erhalten. Ein Ausstieg aus der Kohlenutzung ist jedoch nicht im nationalen Alleingang realisierbar. Hierfür ist eine umfassende Reform des Emissionshandels notwendig.

19. Krüger-Kolloquium mit Prof. Markus Reuter, Direktor am Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie

Thema: Freiberg: Ein Eckstein der Industrie 4.0

Datum: 8. Juni 2016

Dieser Vortrag war gleichzeitig der Eröffnungsvortrag zum diesjährigen Berg- und Hüttenmännischen Tag (BHT).

Seit vielen Jahrhunderten ist Freiberg weltweit führend in den Bereichen Bergbau, Aufbereitung und Metallurgie. Heute spielt die Stadt außerdem eine wichtige, innovative Rolle in der nachhaltigen Rohstoffnutzung. Ein maßgeblicher Schlüssel für eine nachhaltige Nutzung der Rohstoffe wird unter dem Begriff „Industrie 4.0“ zusammengefasst, zu deren Kernbausteinen die Prozessmetallurgie sowie ihre Digitalisierung gehören.

Der Vortrag beschreibt die Rolle Freibergs in der Gestaltung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft mit dem Ziel, Energie- und Ressourceneffizienz miteinander in Einklang zu bringen.

18. Krüger-Kolloquium mit Prof. Peter Eigen, Gründer und Beiratsvorsitzender Transparency International, Vorstandsvorsitzender der Extractive Industries Transparency Initiative (EITI)

Thema: Wege zu einer besseren Regierungsführung für Rohstoffentwicklung - der Beitrag der organisierten Zivilgesellschaft

Datum: 27. April 2016

Die globalisierte Wirtschaft ist schlecht regiert. Zu viel Verantwortung liegt bei nationalen Regierungen, die zwar traditionell über Hoheitsmittel und Legitimität verfügen, aber wegen begrenzter geographischer Reichweite, kurzen Zeithorizonten und diversifizierten Interessengruppen nicht in der Lage sind, eine nachhaltige gerechte Weltwirtschaft zu schaffen. Das Ergebnis ist weitverbreitete Armut, Zerstörung, Krieg und Flucht – das Gegenteil einer gerechten, sozialen Marktwirtschaft. Allgegenwärtige Korruption und Ausbeutung bezeugen die Dringlichkeit eines neuen Paradigmas der globalen Regierungsführung, um die versagenden Bemühungen nationaler Regierungen und ihrer internationalen Regierungsorganisationen zu stützen.

Internationale Korruption war bis 1999 ein anschauliches Beispiel der Ohnmacht nationaler Regierungen. Die meisten Staaten erlaubten ihren Bürgen im Ausland zu bestechen, weil es ihnen unmöglich schien, im schlecht regierten globalen Markt gesunde Regeln durchzusetzen. Das war ganz besonders der Fall im internationalen Rohstoffgeschäft, wo riesige Werte langfristig in Ländern mit fragilen Rechtssystemen eingesetzt werden mussten - eine fast unwiderstehliche Versuchung für beide Seiten durch Bestechung vermeintliche Stabilität zu erreichen. Erst als neue Akteure sich einmischten, zivilgesellschaftliche Organisationen wie TI, wendete sich das Blatt. Seit TI half, die OECD Konvention gegen Bestechung ausländischer Hoheitsträger 1999 zu schaffen, setzte sich allmählich das Verbot der internationalen Korruption durch.

Diese Erfahrung von TI ermutigte dazu, in schwierigen Märkten, wie z.B. im Rohstoffsektor, dieses Konzept der Einbindung zivilgesellschaftlicher Organisationen für eine vernünftige Regierungsführung weiterzutreiben. Die Extractive Industries Transparency Initiative (EITI), die Peter Eigen als Gründungsvorsitzender mit aufbaute, schloss die drei wesentlichen Akteure: Staat, Unternehmen und Zivilgesellschaftliche Organisationen in eine multi-stakeholder Struktur ein. Heute sorgt EITI in 50 Rohstoffländern für größere Offenheit und Rechenschaftspflicht der Mächtigen und gerechter Regeln bei der Entwicklung von Öl, Gas und anderen Rohstoffen. Das erlaubt allen Beteiligten für eine vernünftige, nachhaltige Entwicklung in diesem wichtigen Sektor zu sorgen – etwa im Sinne der ganzheitlichen Natural Resources Charter des NRI.

Außer seinem Erfahrungsbericht über diese laufenden Initiativen werden weitere Transparenzinitiativen, z.B. im Fischereisektor, in der Bekleidungsindustrie, und in der Klimapolitik vorgestellt, in der Erwartung dass die Beteiligung der zivilgesellschaftlichen Organisationen auch hier einen wichtigen Beitrag leisten können.

17. Krüger-Kolloquium mit Prof Felix Ekardt, Gründer und Leiter der Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik

Thema: Energiewende, Nachhaltigkeit, Wachstum – geht das zusammen?

Datum: 21. Oktober 2015

Die Energie- und Ressourcenwende ist eine Jahrhundertaufgabe. Doch die bisherige Nachhaltigkeitspolitik greift möglicherweise zu kurz. Sind Deutschland und Europa wirklich auf einem guten Weg zur Erreichung ihrer Klima- und Umweltziele? Bräuchte es vielleicht auch unbequeme Maßnahmen wie eine konsequente Verteuerung der fossilen Brennstoffe?

Felix Ekardt analysiert auch, wie Gesellschaften und der Einzelne sich verändern und so zu einer echten globalen Energie- und Ressourcenwende beitragen könnten, obwohl unsere alltäglichen Wünsche dem oft entgegenstehen. Er fragt, ob ein deutlicheres deutsches beziehungsweise europäisches Vorangehen (auch ökonomisch) sinnvoll sein könnte - und ob neue Lebensstile eine Einschränkung wären oder vielmehr Freiheit, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit gerade fördern könnten.

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16. Krüger-Kolloquium mit Dr. Andreas Förster, Leiter des Forschungs- und Expeditionsprogramms "Auf den Spuren Alexander von Humboldts in Russland"

Thema: Alexander von Humboldt und Russland. Eine Spurensuche

Datum: 27. Mai 2015

Im Frühjahr 1829 folgten Alexander von Humboldt und die jungen Berliner Professoren Christian Gottfried Ehrenberg und Gustav Rose einer Einladung von Zar Nikolaj I. zu einer Reise in die Tiefen des Russischen Reiches, die sie in den Ural, den Altai bis zur Grenze nach China und in die Kaspi-Senke führen sollte. Diese zweite große Reise Humboldts stand im Schatten seiner ersten nach Mittel- und Südamerika und fiel im 20. Jahrhundert nahezu dem Vergessen anheim.

Nach dem Zerfall der Sowjetunion machte sich ein deutsch-russisches Forscherteam in sieben Etappen auf den Weg zu den Humboldt-Orten in Russland. Das Ziel dieser Expeditionen bestand in der Sammlung von authentischem Material zu den von Humboldt bereisten und beschriebenen Orten, zu den Personen, mit denen er zusammengetroffen war, und zu den wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Umständen und Nachwirkungen der Reise. Die anwachsende Resonanz auf diese Unternehmungen mündete in der Benennung der höchsten Erhebung auf dem Hauptkamm des Nördlichen Ural als gora Gumboldta (Humboldt-Berg), mit der dem deutschen Forschungsreisenden eine späte Ehrung im Russland des 21. Jahrhunderts zu Teil wurde.

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15. Krüger-Kolloquium mit Dr. Hartmuth Zeiß, Vorstandsvorsitzender der Vattenfall Europe Mining AG / Europe Generation AG

Thema: Zuverlässig, preiswert und flexibel – die heimische Braunkohle als Partner der Energiewende

Datum: 11. Februar 2015

Ein brisantes Thema spricht Dr. Hartmuth Zeiß an. Der Vorstandsvorsitzende der Vattenfall Europe Mining AG/Europe Generation AG ist davon überzeugt, dass die heimische Braunkohle als Partner der Energiewende nicht nur zuverlässig, preiswert und flexibel einsetzbar, sondern auch unverzichtbar ist.

24 Stunden am Tag vertrauen Verbraucher in Deutschland darauf, dass nicht unvermittelt das Licht ausgeht oder eine Maschine mitten in der Produktion stehen bleibt. Die zuverlässige Versorgung mit Energie ist ein Wohlstands- und Wachstumsmotor für unsere Gesellschaft. Mit der Energiewende soll dieser Motor bei laufendem Betrieb auf einen neuen Treibstoffmix umgestellt werden. Keiner möchte, dass er dabei ins Stocken gerät, geschweige denn, sich eine Panne oder einen Motorschaden vorstellen.

Wir haben heute mehr Stromerzeugungskapazitäten als noch vor einigen Jahren. Aber der neue und erneuerbare Strom steht nicht konstant zur Verfügung. Sonne und Wind bestimmen das Angebot – und das hat Vorfahrt im deutschen Stromnetz. Ein flexibler Partner ist gefragt, um die Grundversorgung zu sichern und Schwankungen auszubalancieren. Doch an der Frage, wer dieser Partner sein soll, scheiden sich die Geister. Braunkohle kann es. Doch nicht alle wollen sie nutzen, obwohl es gute Argumente dafür gibt.

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14. Krüger-Kolloquium mit Prof. Helmut Schwarz, Präsident der Alexander von Humboldt Stiftung

Thema: Alexander von Humboldt - auch nach 150 Jahren zeitlos modern

Datum: 14. Januar 2015

Prof. Schwarz, geboren 1943 in Nickenich (Rheinland-Pfalz), ist deutscher Chemiker und Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung.

Nach dem Studium der Chemie in Berlin wurde er 1972 an der TU Berlin promoviert,wo er sich 1974 auch habilitierte. Vier Jahre später erhielt er an der gleichen Universität die Professur für Theorie und Praxis der Massenspektrometrie. Seit 1983 ist Schwarz Professor für Organische Chemie an der TU Berlin. Er ist maßgeblich an der Fortentwicklung der Massenspektrometrie beteiligt, einer in Chemie und Forensik häufig angewendeten Analysemethode.

Als Gastprofessor arbeitete Schwarz an mehreren Forschungseinrichtungen im Ausland. Für seine Forschungsarbeiten erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.

Helmut Schwarz wurde 1991 als eines der ersten neuen Mitglieder in die wiedereröffnete Akademie Gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt aufgenommen. Er ist Mitglied weiterer Akademien der Wissenschaften in Europa. Seit 2008 ist er Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung, seit 2010 im Präsidium der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina - Nationale Akademie der Wissenschaften tätig.

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13. Krüger-Kolloquium mit Prof. Christine Silberhorn, Leiterin des Lehrstuhls für Angewandte Physik der Universität Paderborn

Thema: Quantenlicht als Informationsträger: eine neue Technologie zur Kommunikation und Informationsverarbeitung

Datum: 22. Oktober 2014

Christine Silberhorn ist die jüngste Trägerin des Leibniz-Preises 2011. Trotz ihrer erst 38 Jahre hat sie bereits eine Spitzenstellung in der experimentellen Quantenoptik mit enormer internationaler Sichtbarkeit inne. Ihre Arbeiten zur Quanteninformationsverarbeitung zeichnen sich durch den Einsatz von kontinuierlichen statt diskreten Variablen und eine außergewöhnliche thematische Bandbreite aus. Diese reicht von Quantensystemen mit einzelnen Photonen und kontinuierlichen Variablen über die Implementierung von verschränktem Licht, basierend auf Glasfasern und Wellenleitern, bis zu Quantennetzwerken mit zahlreichen Kanälen. Besonderes Aufsehen erregten Silberhorns Beiträge zur Realisierung von sogenannten Einstein-Podolsky-Rosen-Zuständen und zur Quantenkryptographie mit kontinuierlichen Variablen. Auch ihre neueren Experimente zur Realisierung und Messung sogenannter Fock-Zustände mit hoher Photonenzahl sind bedeutsam. (Quelle: DFG)

2013 ist sie in die Leopoldina, die Nationale Akademie der Wissenschaften und eine der ältesten Wissenschaftsakademien der Welt, aufgenommen worden.

Nach der Promotion an der Universität Erlangen-Nürnberg 2002 und der Habilitation 2008 an gleicher Universität war sie bis 2011 Leiterin der Max-Planck-Forschungsgruppe, Integrierte Quantenoptik, am Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts in Erlangen. Im April 2010 übernahm sie den Lehrstuhl für Angewandte Physik, Integrierte Quantenoptik, an der Universität Paderborn.

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12. Krüger-Kolloquium mit Christoph Hein, Schriftsteller, Übersetzer und Essayist

Thema: Christoph Hein (Mitglied des Festkuratoriums) stellt sein neuestes Erzählwerks "Vor der Zeit" vor

Datum: 25. Juni 2014

Christoph Hein, geboren am 08. April 1944 in Jasienica (Śląsk, Polen), ist ein deutscher Schriftsteller, Übersetzer und Essayist. Von 1967 bis 1971 studierte er in Berlin und Leipzig Philosophie und Logik. Danach wurde er Dramaturg und Autor an der Volksbühne in Ost-Berlin. Seit 1979 arbeitet er als freier Schriftsteller.

Bekannt wurde Christoph Hein 1982 durch seine Novelle "Der fremde Freund", die in Westdeutschland aufgrund des Titelschutzes als "Drachenblut" veröffentlicht wurde. Sein erfolgreichstes Werk, "Die wahre Geschichte des Ah Q", erschien 1983. Hein erhielt zahlreiche Literatur-Preise, 1994 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.

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11. Krüger-Kolloquium mit Shi Mingde, chinesischer Botschafter in Deutschland

Thema: Perspektiven für die chinesische Wirtschaftsentwicklung und das Verhältnis zwischen China und Deutschland

Datum: 16. April 2014

Seit der 3. Plenarsitzung des 11. Zentralkomitees im Dezember 1978, mit der China die Politik der Reformen und ihrer wirtschaftlichen Öffnung einleitete, sowie seit der Einrichtung von Sonderwirtschaftszonen ab 1979 hat sich das Land zunehmend zu einer wirtschaftlichen Großmacht entwickelt. Die Wirtschaft weist seit vielen Jahren eine hohe Dynamik auf. Führende Finanzexperten sind sich einig, dass China bis zum Jahr 2050 alle Industrienationen in Bezug auf die Wirtschaftsleistung überholen wird.

Welche Errungenschaften, aber auch Probleme sind mit der Entwicklung der Volksrepublik seit 35 Jahren verbunden?

Im November 2013 entschied das ZK der KP Chinas auf seinem 18. Parteitag über wichtige Fragen zur allseitigen Vertiefung der Reformen bis 2020. Wie stellt sich China seine weitere Entwicklung bis dahin vor? Was sind die Jahrhundertziele und Leitgedanken dieses Prozesses?

Welche besondere Rolle spielt dabei das Verhältnis zwischen China und Deutschland und wie kann die Zusammenarbeit beider Länder vertieft werden?

 

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10. Krüger-Kolloquium mit Mario Behrendt, Geschäftsführer der Deutschen Solar GmbH

Thema: Die Zukunft der Solarindustrie in Deutschland

Datum: 9. April 2014

Die deutsche Solarindustrie steckt in der Krise. Massive Überkapazitäten weltweit, Dumpingpreise von staatlich subventionierten chinesischen Herstellern, die Finanzkrise und politische Fehlentscheidungen führten zu einem beispiellosen Branchensterben. Innerhalb von zwei Jahren fiel mehr als die Hälfte der Industriearbeitsplätze weg, zahlreiche bekannte Anbieter wie Conergy, Solon oder der ehemalige Weltmarktführer Q-Cells mussten Insolvenz anmelden.

Aber ist die Produktion von Solarsystemen in Deutschland überhaupt noch sinnvoll? Welche Zukunft hat die Solarindustrie in Deutschland?

Mario Behrendt ist überzeugt davon, dass die deutsche Solarbranche im internationalen Wettbewerb bestehen kann. Er ist Freiberger Bereichsvorstand der SolarWorld AG, dem größten europäischen Solarhersteller und einzigem nicht-chinesischen Unternehmen in den weltweiten Top 10. Er zeigt auf, wie deutsche Unternehmen der Konkurrenz aus Billiglohnländern die Stirn bieten können.

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9. Krüger-Kolloquium mit Prof. Klaus-Ewald Holst, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Verbundnetz Gas AG (VNG)

Thema: Vorstellung der Autobiographie "Bewegte Zeit: Ein Leben voller Energie" von Prof. Klaus-Ewald Holst,

ehemaliger Vorstandsvorsitzender der VNG, Honorargeneralkonsul des Königreichs Norwegen, Mitglied im Hochschulrat der TU Bergakademie Freiberg

Datum: 4. Dezember 2013

„Seine Energie zeichnet ihn aus: Klaus-Ewald Holst war 20 Jahre lang Vorstandsvorsitzender der Verbundnetz Gas AG. Die VNG wurde sein Lebenswerk: Als das sozialistische Kombinat von der Treuhand privatisiert werden sollte, gelang es ihm, das Unternehmen noch vor der Wirtschafts- und Währungsunion in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. Es begann eine Erfolgsstory, die ihresgleichen sucht. In seiner Autobiografie verrät er, wie er sein Glück in die Hand genommen hat und welche Hilfe er dabei bekam.“ (mitteldeutscher Verlag)


„Klaus-Ewald Holst erzählt lebendig und mit hintergründigem Humor von den aufregenden, revolutionären Zeiten, von seiner kontinuierlichen, politischen und beruflichen Entwicklung mit Brüchen, Umbrüchen und deren Bewältigung.“ (Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht)

8. Krüger-Kolloquium mit Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Executive Committee des Club of Rome

Thema: Herausforderungen für die Ressourcenwirtschaft

Datum: 11. Oktober 2013

„Eine Revolution des Wirtschaftens kündigt sich an. Die Welt wird sich im 21. JH grundlegend verändern. Entweder lernt die Menschheit nachhaltig mit der Erde umzugehen, oder die Natur wird zurückschlagen.“

Prof. von Weizsäcker stellt ein Konzept eines zukunftssicheren, umweltschonenden Wirtschaftens vor. Wie können Rohstoffe effizienter genutzt werden? Können mit dem Einsatz neuer Technologien Wohlstand und Lebensqualität gesteigert werden und trotzdem Umwelt und Ressourcen geschützt werden? Wie begegnen wir den gegenwärtigen ökologischen Herausforderungen?

7. Krüger-Kolloquium mit Prof. Klaus Keil, Hawai'i Institute of Geophysics and Planetology

Thema: Die Frühgeschichte unseres Sonnensystems: Die ersten 10 Millionen Jahre

Datum: 17. Juli 2013

Die Entstehung unseres Sonnensystems ist eines der grundlegenden Probleme in der Kosmochemie und Astrophysik, und große Fortschritte sind in diesem Gebiet in den letzten Jahrzehnten gemacht worden. Die chemischen Elemente (mit Ausnahme von Wasserstoff und Helium, die im “Big Bang” entstanden), die unser Universum aufbauen, sind im Innern von riesigen Sternen (Supernovae, Rote Riesen) entstanden. Am Ende ihrer Lebenszeit explodieren diese Sterne und die Elemente und “Sternenstaub” werden in den interstellaren Raum verteilt, wo sie riesige, kalte Molekularwolken bilden. Deren Kerne fallen in sich zusammen und bilden “star nurseries” (Sternkindergärten), wo unzählige junge Sterne wie unsere Sonne, oft umgeben von Staub- und Gaswolken (“protoplanetary disks” oder Sonnennebel), entstehen.

 Altersbestimmungen der Bestandteile der Meteorite (die ersten Gesteine, die in unserem Sonnennebel entstanden) zeigen, dass die ersten Feststoffe, die dann unsere Planeten, Monde, Asteroide und Kometen bildeten, vor genau 4567,30 ± 0,16 Millionen Jahren entstanden, und dass die Bildung dieser Feststoffe in der erstaunlich kurzen Zeit von weniger als 3 Millionen Jahren und die Bildung der “Protoplaneten” (Asteroiden) in weniger als 10 Millionen Jahren erfolgte. Meteorite enthalten auch “Sternenstaub”, wie Diamanten und Graphit, die älter als unser Sonnensystem sind und von den Sternen herstammen, die unseren Sonnennebel bildeten. Deren Isotopenzusammensetzung erlaubt Astrophysikern, theoretische Modelle der Sternenentstehung zu überprüfen. Gibt es andere Sonnensysteme? Enorme Fortschritte seit 1992 haben bisher zur Entdeckung von über 900 “Exoplaneten”, d.h. Planeten außerhalb unseres Sonnensystems in unserer Galaxie, der Milchstraße, geführt, und deren Zahl wächst ständig. Nach einer Zusammenfassung dieses spannenden Themas wird Herr Prof. Keil mit einem kurzen Einblick in die Universität von Hawai’i schließen.

6. Krüger-Kolloquium mit Prof. Onno Oncken, Direktor der Sektion Dynamik der Lithosphäre am Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ)

Thema: Zukunftsherausforderungen aus der Perspektive der Geowissenschaften

Datum: 18. Januar 2012

Prof. Onno Oncken (geboren 1955) ist Geologe und Träger des Leibniz-Preises 1998. Er ist Professor an der Freien Universität Berlin und Direktor der Sektion 3.1: Dynamik der Lithosphäre am Geoforschungszentrum Potsdam.

Die Forschungsschwerpunkte Onckens liegen im Studium der Dynamik geotektonischer Prozesse (Geodynamik) und ihrer Quantifizierung und Modellierung, sowie in der Untersuchung der Kinematik tektonischer Platten (Globaltektonik). Außerdem beschäftigt er sich mit seiner Forschungsgruppe mit der Interpretation seismischer Experimente in den Varisziden, im Ural und den Anden. Er wurde 1994 Projektleiter des Deutschen Kontinentalen Reflexionsseismischen Projektes (DEKORP).

5. Krüger-Kolloquium mit Sigmund Jähn (erster deutscher Kosmonaut) und Thomas Reiter (ESA-Astronaut, ESA-Direktor für „Bemannte und Robotische Forschung“)

Thema: Die Mission Astrolab

Datum: 7. Dezember 2011

Dr. Sigmund Jähn (* 13. Februar 1937 in Morgenröthe-Rautenkranz) ist ein ehemaliger deutscher Kosmonaut. Er war der erste Deutsche im Weltraum.

Dr. Thomas Reiter (* 23. Mai 1958 in Frankfurt am Main) ist ebenfalls ein ehemaliger deutscher Raumfahrer. Er ist Direktor für Bemannte Raumfahrt und Betrieb bei der Europäischen Weltraumorganisation ESA.

4. Krüger-Kolloquium mit Ulrich Grober, Journalist, Publizist und Autor

Thema: Zauberwort Nachhaltigkeit: Die Karriere eines Begriffs - von Freiberg in das globale Vokabular des 21. Jahrhunderts.

Datum: 18. Mai 2011

Ulrich Grober, 1949 geboren, studierte von 1968 bis 1974 Germanistik und Anglistik in Frankfurt am Main und in Bochum. Später hatte er eine pädagogische Berufspraxis in soziokulturellen Projekten und in der Erwachsenenbildung. Seit 1992 ist er als freier Autor und Journalist für verschiedene Rundfunkstationen tätig.

Dr. rer. nat. Norman Pohl, geboren 1962, studierte in Frankfurt am Main und Hamburg Chemie und Geschichte der Naturwissenschaften. Von 1988 bis 1994 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Environmental Protection Encouragement Agency (EPEA), Büro Hamburg, und befasste sich in dieser Zeit mit Fragen der Abfallbehandlung. Danach war er wiss. Mitarbeiter an der Professur für Technikgeschichte der BTU Cottbus.

3. Krüger-Kolloquium mit Prof. Rolf-Dieter Heuer, Generaldirektor des CERN

Thema: Die Weltmaschine LHC am CERN, Einblicke in das frühe Universum

Datum: 27. April 2011

Mit dem Start des Large Hadron Collider (LHC) am CERN beginnt eine neue Ära der Teilchenphysik. Der LHC wird ein tieferes Verständnis von den Vorgängen im Universum liefern und hat das Potenzial, unser Weltbild zu revolutionieren. Die Wissenschaftler erwarten tiefgreifende Erkenntnisse über den Aufbau und Ursprung der Materie, der Natur der Dunklen Materie und vielleicht über die Existenz zusätzlicher Raumdimensionen. Der Vortrag wird das faszinierende Physikpotenzial des LHC beschreiben, die wichtigsten Ergebnisse von der ersten Datennahme im vergangenen Jahr vorstellen und einen Ausblick auf die Elementarteilchenphysik an der Hochenergiefront liefern.

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2. Krüger-Kolloquium mit Prof. Horst Teltschik, Berater Helmut Kohls

Thema: Deutsche Einheit und internationale Sicherheitspolitik, Vom Zehn-Punkte-Programm über den Zwei-Plus-Vier-Vertrag zum heutigen Stand

Datum: 10. November 2010

Prof. Dr. Horst Teltschik wirkte als stellvertretender Chef des Bundeskanzleramtes und langjähriger persönlicher Berater von Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl maßgeblich an den deutsch-deutschen Verhandlungen zur Wiedervereinigung und den internationalen Gesprächen mit den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs mit. Er wurde 1940 im Sudetenland geboren und studierte an der FU Berlin Politikwissenschaft, Neuere Geschichte und Völkerrecht. 1977 wurde er Leiter des Büros des Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und dann schließlich ab 1983 Vize-Kanzleramtschef. Er war Geschäftsführer der Bertelsmann Stiftung und Vorstandsmitglied der BMW AG und leitete von 1999 bis 2008 die Münchner Sicherheitskonferenz.

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1. Krüger-Kolloquium mit Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Executive Committee des Club of Rome

Thema: Ressourcenproduktivität als neue Melodie des technischen Fortschritts

Datum: 30. Juni 2010

Der bekannte und streitbare Wissenschaftler Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker spricht und diskutiert am 30. Juni 2010 in der Alten Mensa über die Möglichkeiten und Schwierigkeiten der Steigerung von Ressourcen-Effizienz. Der Vortrag unter dem Titel "Ressourcenproduktivität als neue Melodie des technischen Fortschritts" findet im Rahmen des Krüger-Kolloquiums statt. Damit knüpft der Autor inhaltlich an sein Buch "Faktor Fünf" an, in dem er und seine Koautoren das Konzept eines zukunftssicheren, umweltschonenden Wirtschaftens vorstellen. Weizsäcker meint dazu: "Neun Milliarden Menschen mit Lebensstandard-Ansprüchen wie in Deutschland oder gar den USA sind auf unserem Planeten nicht unterzubringen, jedenfalls nicht, wenn die heutige Art plumper, ineffizienter Techniken dominiert. Jedoch ist mindestens eine Verfünffachung der Energie- und Materialeffizienz möglich." Im zweiten Teil beschäftigt er sich mit der Frage, wie das politisch umzusetzen ist. Denn von alleine kommt die technische Revolution gewiss nicht. Deshalb lautet Weizsäckers Forderung: "Ressourcen müssen teurer werden." Und damit das sozialverträglich geschieht, lautet sein Vorschlag, die Energie- und Ressourcenpreise im Gleichschritt mit den Effizienzgewinnen anzuheben. Was das Ganze für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft bedeute? Der Autor vermutet: "Nur Gutes".

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