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E-Fuels-Produktion im Dauereinsatz testen

Insgesamt 380.000 Liter grünes Benzin (E-Fuel) plant ein Konsortium aus Forschung und Industrie, darunter auch Teams der TU Bergakademie Freiberg und der Chemieanlagenbau Chemnitz GmbH (CAC), in den kommenden vier Jahren herzustellen. Der synthetische Kraftstoff wird in einer Demonstrationsanlage im sächsischen Freiberg aus biogenem oder regenerativ gewonnenem Methanol erzeugt. Im Mai wurden die ersten im Vorhaben produzierten 15.000 Liter des synthetischen Benzins an der Pilotanlage abgeholt. Mit der Produktion des E-Fuels über den geplanten Zeitraum von vier Jahren soll das Projekt demonstrieren, dass mit Hilfe einer Kohlenstoffkreislaufführung eine bis zu 90-prozentige CO2-Einsparung möglich ist. Gefördert wird das Verbundprojekt „Demonstrating a Circular Carbon Economy in Transport along the Value Chain“ – kurz DeCarTrans – vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV).

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Zu den geförderten Partnern des Projekts Demonstrating a Circular Carbon Economy in Transport Along the Value Chain (DeCarTrans) gehören neben der TU Bergakademie Freiberg und Chemieanlagenbau Chemnitz GmbH die FEV Europe GmbH, Hermann Lother & Co. Mineralölhandelsgesellschaft mbH, Coryton Advanced Fuels Deutschland GmbH und Forschungszentrum Jülich GmbH. Weitere Unternehmen aus den Automobil- und Mineralölbranchen unterstützen das Projekt als assoziierte Partner.

Das Projekt DeCarTrans wird im Rahmen des Gesamtkonzepts Erneuerbare Kraftstoffe mit insgesamt 14,93 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie für die Entwicklung regenerativer Kraftstoffe wird von der NOW GmbH koordiniert und durch die Projektträger VDI/VDE Innovation + Technik GmbH sowie die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. umgesetzt.

E-Fuels sind mit erneuerbarem Strom synthetisch hergestellte flüssige Kraft- oder Brennstoffe, mit denen PkW (weltweit 1,2 Mrd.), Lkw, Flugzeuge, Schiffe oder Heizungen – alles, was einen Verbrennungsmotor hat – klimafreundlich betrieben werden können. Werden E-Fuels in Reinform eingesetzt, lassen sich die CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent gegenüber mineralischen Kraftstoffen verringern. Zudem können E-Fuels flächendeckend über das bestehende Tankstellennetz zur Verfügung gestellt werden und sind speicher- sowie transportfähig. 

In Methanol-basierten E-Fuel-Prozessen besteht ein weiterer Vorteil darin, dass die Produktion des Methanols an Standorten erfolgen kann, wo regenerativ erzeugter Strom als wesentlicher „Rohstoff“ reichlich und damit günstig zur Verfügung steht. Damit wird sichergestellt, dass erneuerbare Energien in großen Mengen nach Deutschland und Europa importiert werden können, um den Energiebedarf langfristig nachhaltig zu decken. 

Das im DeCarTrans-Vorhaben aus Bio-Methanol erzeugte drop-in-fähige synthetische Benzin erfüllt als E10-Blend die Anforderungen der Norm DIN EN 228, wird nach REACH registriert und kann konventionellen fossilen Kraftstoff direkt ersetzen oder ihm beigemischt werden – ohne technische Anpassungen am Fahrzeug. In einer industriellen Anlage könnten heute schon Herstellungskosten von unter 1 Euro pro Liter erreicht werden.