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Vorträge sind keine Seltenheit an einer Universität – Dr. Manuela Neuroths Vortrag am 15. November an der TUBAF aber war was Besonderes. Die leitende Mineralogin, angestellt beim Konzern RWE, erzählte aus ihrer Lebensgeschichte, „Meine kleine Transgeschichte“ hat sie diese überschrieben. Darin geht es um ihren Weg als Transfrau. 

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Dr. Manuela Neuroth

Eingeladen zu diesem Abend hatte die AG QueErz der TUBAF. Obwohl: Es war eigentlich andersrum – Manuela Neuroth ist auf die studentische Initiative zugegangen mit dem Wunsch, auch einmal in Freiberg vorzutragen – „Ihr seid meine Lieblingsuni!“, erklärte sie dem Organisationteam der AG QueErz.

Ein Mitglied der Gruppe sagte, dass es an diesem Abend darum ging, Vorurteile über Transpersonen zu beseitigen. Und tatsächlich gab es im Vorfeld des Vortrags über ein uniinternes Netzwerk Kritik an Frau Dr. Neuroths Auftritt. Es wurde Bezug genommen auf eine Webseite, die unter anderem behauptet, dass die Sichtbarkeit von Transpersonen eine Art Trend bei jungen Menschen auslöse, sich als transident zu empfinden. Transfeindlicher Kritik hält Dr. Manuela Neuroth entgegen: „Ich verbreite hier keine Ideologie, sondern erzähle aus meinem Leben“ so die Rheinländerin.

Auch die Leitung der Universität hat auf die im Vorfeld lautgewordene Kritik reagiert. Rektor Professor Klaus-Dieter Barbknecht weist auf die Unwissenschaftlichkeit der zitierten Webseite hin. Er erklärt auch: „Die TU Bergakademie Freiberg ist ein weltoffener Ort, an dem auch queere und transidente Menschen selbstverständlich dazugehören.“

Frau Dr. Neuroths Vortrag war mit 60 Gästen gut besucht. Das Organisationsteam lobte ihre positive Ausstrahlung und die Gelegenheit, das Publikum für Transidentität zu sensibilisieren. „Allein die Anwesenheit einer solchen Person kann zum besseren Verständnis führen“, kommentierte ein Organisator. Das Publikum stellte Fragen, die interessierter und kritischer Natur waren. Keine davon blieb unbeantwortet. 

Die AG QueErz war von der Solidarität der Studierenden und Mitarbeitenden nach der lautgewordenen Kritik beeindruckt und sahen dies als Ansporn für die Planung weiterer ähnlicher Veranstaltungen. Sie freut sich über Vorschläge und Ideen, nicht nur aus der LGBTQIA+-Community. Kontaktmöglichkeit über die Mailadresse: ag-queerz [at] stura [dot] tu-freiberg [dot] de (ag-queerz[at]stura[dot]tu-freiberg[dot]de)

Die AG QueErz der TU Bergakademie Freiberg besteht seit 2013 an der Freiberger Universität. Sie ist Anlaufstelle und Netzwerk für Personen die sich mit LGBTQIA+-Communities identifizieren. Ziel ist, einen geschützten, diskriminierungsfreien Raum anzubieten, der sowohl Netzwerken, als auch für informative Veranstaltungen genutzt werden kann.

Weitere Informationen und Anlaufstellen für queere Personen in Freiberg