Bei den Anzüchten unterscheidet man vier verschiedene Bausführungen : |
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Bauformen von Anzüchten in Freiberg nach MUCKE (1) |
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Der gesamte Querschnitt ist im Gneiszersatz als Strecke mit gewölbten First aufgefahren. (bogenförmige Form und elliptische Form) | |
| Im Gneiszersatz stehende Rinne, Firste mit Gneisplatten abgedeckt. | |
| Bau einer Steinschleuse im Lockergestein mit einer Trockenmauerung aus Gneisbruchsteinen, Firste mit Gneisplatten abgedeckt. | |
| Bau einer Steinschleuse im Lockergestein mit einer Trockenmauerung aus Gneisbruchsteinen, mit überwölbter Firste | |
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Kirchgasse | Kirchgasse | Domgasse | Kirchgasse |
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(Foto: GEOMONTAN) | (Foto: GEOMONTAN) | (Foto: GEOMONTAN) | (Foto: GEOMONTAN) | (Foto: GEOMONTAN) |
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Beim Bau der Anzüchte mußten zwei Bedingungen erfüllt sein:
1. Die Anzüchte müssen ein Gefälle zum Stadtgraben außerhalb der Stadtmauer oder zu den Vorflutern (Münzbach bzw. Mühlgraben) aufweisen.
2. Außerdem müssen sie tiefer liegen als die Kellersohlen von den Bürgerhäusern der Stadt. Mit einer durchschnittlichen Anzugstiefe von 5 - 6 m wurden die Bürgerhäuser über kleine Zubringer auf einfache Weise entwässert. Fast jedes Altstadthaus verfügte über eine Anzucht, die dann unter der Straße in eine Hauptanzucht mündete. |
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  | In ca. 10 - 30 m Abständen waren in den Hauptanzüchten Lichtlöcher mit Gneisbruchsteinen ausgebaut wurden. Einige Lichtlöcher wurden mit Gneisplatten ca. 1 m unter der Straßenoberkannte abgedeckt und aufgefüllt. |
(Foto: GEOMONTAN) | |
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 | Historische Lage der Freiberger Anzüchte nach Plänen von LINDNER 1723 und von HERMANN 1782 (entnommen von Mucke (1)) |
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Grundriß und Längsschnitt der Anzucht Weingasse in Freiberg nach Bruha et.al.(2) |
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| Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden Teile der Stadtbefestigungsanlagen abgerissen und der ca. 7 - 8 m tiefe Stadtgraben teilweise mit Erde aufgefüllt. Damit das Anzuchtsystem der Stadt weiterhin funktionieren soll, mußte eine 3,5 km lange 1,5 m hohe Steinschleuse gebaut werden. |
(Foto: GEOMONTAN) | |