Studienangebote: Industriearchäologie und Industriekultur
Industriearchäologie: Eine interdisziplinäre Ausbildung zwischen Technik, Wirtschaft und Kultur.
Industriearchäologie ist die wissenschaftliche Disziplin, die sich mit der
- Erfassung,
- Dokumentation,
- Erforschung,
- Erhaltung und Nachnutzung
der gegenständlichen Überlieferung (Werkzeuge, Maschinen, Anlagen, Gebäude) gewerblicher und industrieller Tätigkeit der Vergangenheit beschäftigt und diese Zeugnisse menschlicher Kreativität und menschlichen Handelns in ihren kulturellen und historischen Kontext einordnet.
Die Industriearchäologie leistet damit sowohl einen Beitrag zum Verständnis der Entwicklung von Technik, Gewerbe, Industrie und Industriekultur in Vergangenheit und Gegenwart wie auch zum Erhalt und zur Nachnutzung der von dieser Entwicklung zeugenden technischen und industriellen Denkmale.
Aufgrund ihres besonderen Gegenstandsbereiches (historische Technik und Gebäude), ihres historischen Erkenntnisinteresses (Geschichte von Technik und Industrie) und ihrer denkmalpflegerischen Zielsetzung (Erhaltung und Nachnutzung) ist die Industriearchäologie eine interdisziplinäre Wissenschaft, die Fragestellungen und Methoden anwendet, die aus so unterschiedlichen Fachdisziplinen wie den Geschichts- und Kulturwissenschaften, den Natur- und Ingenieurwissenschaften, der Architektur und dem Bauwesen oder den Wirtschafts- und Rechtswissenschaften stammen. Entsprechend interdisziplinär und fachübergreifend ist das Studium der Industriearchäologie an der TU Bergakademie Freiberg angelegt.
Seit 2007 besteht das Bachelorprogramm für Industriearchäologie (6 Semester Bachelor) mit dem Abschluss Bachelor of Science (BSc). Eine Bewerbung und Einschreibung zum Studium ist in der Regel jeweils zum Beginn des Wintersemesters möglich.
Industriekultur
Der Begriff "Industriekultur" steht für die Beschäftigung mit der gesamten Kulturgeschichte des Industriezeitalters in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Er verbindet Technik-, Kultur- und Sozialgeschichte und er umfasst das Leben aller Menschen in der Industriegesellschaft - ihren Alltag, ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen.
Drei Erkenntnisperspektiven stehen dabei im Mittelpunkt:
- Eine materielle Perspektive mit der Frage nach der dinglich/artifiziellen Hinterlassenschaft der Industrialisierung in Raum und Zeit.
- Eine sozial/gesellschaftliche Perspektive mit der Frage nach den Arbeits- und Lebensverhältnissen in der Industriegesellschaft.
- Eine künstlerisch/wissenschaftliche Perspektive mit der Frage nach der intellektuellen Auseinandersetzung mit den Phänomenen der Industrialisierung.