Nachbericht zum Dresdner Leichtbausymposium
Das diesjährige Symposium zum Thema Leichtbau lieferte einen besonders interessanten Einblick in die gespaltenen Standpunkte der Automobilisten. Leichtbau wird vor allem durch neue Konzepte umgesetzt. Neue Werkstoffe brauchen neue Lösungen/Aufbauten/Konzept um optimal genutzt werden zu können. Innovation im Leichtbau bedeutet nicht nur Material A durch Material B ersetzen: sondern Neuentwicklung und Integration von mehreren Funktionen. Gerne wurde das Thema auch dazu genutzt zukunftsorientierte Visionen und Konzepte zu präsentieren: allen voran die Elektrifizierung verschiedenster Transportmittel. In der Hauptsache ging es um die Debatte ob der sogenannte „Leichtbau“ aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit aktuell zu viel Aufmerksamkeit genießt. So kommen BMW und Daimler zum Schluss, dass Leichtbau wirtschaftlich sein muss, denn sonst verliert er an Bedeutung. Begründet ist dies dadurch, dass Strafzahlung für die Flotten der OEMs wesentlich günstiger bzw. in der Summe gleich Null sind bei der Entwicklung von hybrid- bzw. elektro-Fahrzeugen. Dem gegenüber stehen hohe Entwicklungs- und Herstellungskosten für Leichtbaulösungen die zu gering verbesserten Emissionswerten führen und Strafzahlungen nicht ausschließen.
Weiterer bedenklicher Diskussionspunkt ist gewesen, dass Deutschland dabei ist seinen Stand als Technologieführer in der Welt zu verlieren. Der allgemeine Konsens: in Deutschland wird zu viel diskutiert. Zitat: „Deutschland ist inventiv, aber nicht innovativ!“ Dennoch war zu sehen, dass das notwendige Interesse für neue Technologien bei vielen Firmen groß ist. Aus der Industrie spricht man sich nach wie vor für gemeinsame Projekte mit Hochschulen oder Forschungszentren aus.
Weiterhin war man sich einig, dass es keinen einzelnen Werkstoff der Zukunft gibt. Der Multimaterialmix steht kurz davor breite Anwendung zu finden. Das war auch daran zu merken, dass großes Interesse am Stand der „Leichtbauallianz Sachsen“ und der „Plattform Forel“ bekundet worden ist.