Historisches
Beginn des Entstehens einer montanwissenschaftlichen Literatur in Sachsen im 16. Jahrhundert mit Beiträgen von
- Ulrich Rülein von Calw
(1465-1525) mit dem "nützlichen Bergbüchlein" (1501) - Adam Ries
(1492 Staffelstein - 1559 Annaberg) mit dem unveröffentlichten Lehrbuch "Die Beschickung des Tiegels" für Münzangestellte und Goldschmiede (entsteht 1518- 1522 in Erfurt) - Georgius Agricola
(1494-1555) mit "De re metallica" (1556) - Lazarus Ercker
(1530-1594) mit "Aula subterranea" (erstes Werk zur praktischen Probierkunde, 1574)
1747 | Christlieb Ehregott Gellert (1713-1795) wird vom Oberbergamt mit vielfältigen Aufgaben auf dem Gebiet der Chemie und Hüttenkunde betraut. Als Nachfolger von Johann Friedrich Henkel unterrichtet er Hüttenleute in Metallurgischer Chemie. Gellert gilt als bedeutendster Metallurge, so dass an seinen Vorlesungen auch zahlreiche Zuhörer aus dem Ausland teilnehmen. |
21.11.1765 | Gründung der Bergakademie Freiberg Lehrstuhlinhaber der Metallhüttenkunde, Chemie und Probierkunst wird der bedeutende Metallurge Christlieb Ehregott Gellert (1713-1795) |
1871 | Gustav Anton Zeuner (1828 - 1907) erhält als Direktor den Auftrag zur Reorganisation der Bergakademie. Im Zuge der Zeunerschen Reformen wird das Profil der Bergakademie insbesondere auf die Bereiche Kohle, Eisen und Stahl erweitert. |
1875 | Der Hüttenmeister Adolf Ledebur (1837-1906) ist der Begründer der gießereitechnischen Lehre und Forschung an der Bergakademie. Er übernimmt als Professor den neugegründeten Lehrstuhl für Eisenhüttenkunde und befasst sich auch mit der Gießereikunde (vorrangig Eisen -und Stahlguss). Einrichtung des ersten Eisenhüttenlaboratoriums in der Brennhausgasse |
1883 | Herausgabe der Enzyklopädie "Handbuch der Eisen- und Stahlgießerei" durch Ledebur |
1887 | Bezug des neuen Eisenhütteninstituts in der Silbermannstraße |
1899 | Nach Einführung des Wahlrektorats wird Ledebur der erste Rektor der Bergakademie |
1912 | Spezielle Vorlesungen zur Gießereikunde werden von Engelbert Leber gehalten. |
1924 | Das erste Gusseisendiagramm wird von Prof. R. Maurer am Eisenhütten-Institut entwickelt |
1927 | Einrichtung eines Lehrstuhls für Gießereikunde am Eisenhütten-Institut, als Professor wird H. Uhlitzsch berufen. |
1935 | Gießereikunde wird Studienrichtung im Rahmen der Eisenhüttenkunde |
1942 | Gründung des Freiberger Gießerei-Instituts durch Prof. Uhlitzsch, welches im Neubau des Eisenhütten-Instituts von 1929 mit untergebracht wird |
1945-1952 | E. Diepenschlag vertritt die Gießerei- und Eisenhüttenkunde gemeinsam |
1952 | Schaffung einer eigenen Fachrichtung Gießereiwesen mit Prof. J. Czikel als Fachrichtungsleiter |
1960 | Abschluss des Neubaus eines Gießerei-Institut im Haus Formgebung mit einer Gießereihalle Die Zahl der Mitarbeiter steigt auf 45. |
1966 | Prof. Karl Stölzel übernimmt die Leitung des Institutes |
1969 | Prof. Otto Liesenberg übernimmt den Lehrstuhl Gusswerkstoffe. |
1970 | Auflösung des Institutes im Zuge der Hochschulreform, Laboratorien und technische Einrichtungen werden innerhalb der Sektion weitestgehend zentralisiert. Lehre und Forschung auf den Gebiet des Gießereiwesens werden in der Sektion Metallurgie und Werkstofftechnik vom Wissenschaftsbereich Gießereitechnik unter Leitung von Prof. Stölzel fortgeführt und mit dem Lehrgebiet Gießereiprozesstechnik fachübergreifend ausgebaut. Die Erkenntnisse der systematischen Durchdringung des Gießereiprozesses legt Prof. Stölzel in seinem Lehrbuch "Gießereiprozesstechnik" nieder und findet mit seiner "Freiberger Schule" internationale Anerkennung. |
1983 | Prof. Pistol übernimmt den Bereich Gießereitechnik und konzentriert die Forschungsarbeiten auf die technologischen Grundlagen zur Rationalisierung der Gussteilfertigung und auf die Untersuchung der Eigenschaftsverteilung in Gussteilen. |
1990 | Doz. Dr. Tilch wird amtierender Leiter des Wissenschaftsbereiches Gießereitechnik. |
1991 | Im Rahmen der Erneuerung der Struktur der Hochschule erfolgt die Konstituierung des Fachbereiches Metallurgie und Werkstofftechnik verbunden mit der Wiederentstehung des darin eingebundenen Gießerei-Instituts |
1992 | Besetzung der Eckprofessur Gießereitechnik durch Prof. Flemming Am Institut werden Prof. Mai für das Lehrgebiet Gusswerkstoffe und Dr. Tilch für die Formtechnik berufen. Das Fachgebiet Hütten-, Gießerei- und Umformmaschinen übernimmt Prof. Bast, wird aber im Zuge einer Umstrukturierung 1993 vom Gießerei-Institut getrennt. |
1996 | Prof. Eigenfeld übernimmt die Leitung des Gießerei-Institutes. |
2002 | Inbetriebnahme des Kompetenzzentrums "Magnesium-Technologie" |
2011 | Umzug des Gießerei-Institutes in eine Containeranlage, da der bisherige Sitz "Haus Formgebung" aufgrund anstehender Modernisierungsarbeiten geräumt wird |
2012, Februar | Abriss des Laborflügels des "Hauses Formgebung" Video |
1.10.2013 | Prof. Eigenfeld geht in den Ruhestand. Frau Dr. Dommaschk übernimmt die Leitung des Institutes bis zur Neubesetzung der Gießereiprofessur. |
März 2014 | Die Mitarbeiter des Gießerei-Institutes ziehen nach erfolgter Rekonstruktion zurück ins "Haus Formgebung". Bilder |
August 2014 | Prof. Dr.-Ing. Gotthard Wolf übernimmt die Professur "Gießereitechnik" und damit die Leitung des Gießerei-Institutes. |